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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.

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Jahr / weinig vnd böse ist die zeit meines Lebens / vnd langet nicht an die zeit meiner Väter in jhrer Walfart vnd Moses Ps. 90. v. 11. Vnser Leben weret siebenzig Jahr / vnd wens köstlich gewesen ist / so ists mühe vnd arbeit gewesen / vnd Job. c. 14. v. 1. Der Mensche vom Weibe geboren / lebt kurtze zeit / vnd ist voll Vnruhe vnd c. 7. v. 1. Muß nicht der Mensch jmmer im Streit leben / vnd seine Tage sind wie eines Taglöhners? Vnd David Ps. 34. v. 20. Der Gerechte muß viel leiden / so wil auch für allen dingen die Christliche gedult noth sein / auff das wir den willen Gottes thun / vnd die Verheissung empfahen / wie geschrieben stehet Heb. 10. v. 39. Wenn aber Gott der HErr die seinigen wunderlich führet / wie vns David erkennen heisset Ps. 4. v. 4. So kan sich abermal die Natur vnd der natürlich Mensch drin nicht schicken / sondern wird entweder gar zu kleinlaut vnd zaghafft / das seine Seele begehret erhangen zu seyn / vnd verflucht den Tag / darin er geboren ist / wie auch die grossen Heiligen Gottes / als Hiob vnd Jeremia wiederfahren / wann sie den natürlichen vnd fleischlichen Gedancken zuweit gehöret vnd nachgehenget / oder wird gar zu hart frech vnd sicher / wie sich dorten die Gottlosen in Israel verlauten lassen beym Propheten Malechia c. 3. v. 14. Es ist vmb sonst das man Gott dienet / vnd was nutzet es / das wir seine Gebot halten / vnd hart leben für dem HErrn Zebaoth führen? Darumb preisen wir die

Jahr / weinig vnd böse ist die zeit meines Lebens / vnd langet nicht an die zeit meiner Väter in jhrer Walfart vnd Moses Ps. 90. v. 11. Vnser Leben weret siebenzig Jahr / vnd wens köstlich gewesen ist / so ists mühe vnd arbeit gewesen / vnd Job. c. 14. v. 1. Der Mensche vom Weibe geboren / lebt kurtze zeit / vnd ist voll Vnruhe vnd c. 7. v. 1. Muß nicht der Mensch jmmer im Streit lebẽ / vnd seine Tage sind wie eines Taglöhners? Vnd David Ps. 34. v. 20. Der Gerechte muß viel leiden / so wil auch für allen dingen die Christliche gedult noth sein / auff das wir den willen Gottes thun / vnd die Verheissung empfahen / wie geschrieben stehet Heb. 10. v. 39. Wenn aber Gott der HErr die seinigen wunderlich führet / wie vns David erkennen heisset Ps. 4. v. 4. So kan sich abermal die Natur vnd der natürlich Mensch drin nicht schicken / sondern wird entweder gar zu kleinlaut vnd zaghafft / das seine Seele begehret erhangen zu seyn / vnd verflucht den Tag / darin er geboren ist / wie auch die grossen Heiligen Gottes / als Hiob vnd Jeremia wiederfahren / wann sie den natürlichen vnd fleischlichen Gedancken zuweit gehöret vñ nachgehenget / oder wird gar zu hart frech vnd sicher / wie sich dorten die Gottlosen in Israel verlauten lassen beym Propheten Malechia c. 3. v. 14. Es ist vmb sonst das man Gott dienet / vnd was nutzet es / das wir seine Gebot halten / vnd hart leben für dem HErrn Zebaoth führen? Darumb preisen wir die

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[0007] Jahr / weinig vnd böse ist die zeit meines Lebens / vnd langet nicht an die zeit meiner Väter in jhrer Walfart vnd Moses Ps. 90. v. 11. Vnser Leben weret siebenzig Jahr / vnd wens köstlich gewesen ist / so ists mühe vnd arbeit gewesen / vnd Job. c. 14. v. 1. Der Mensche vom Weibe geboren / lebt kurtze zeit / vnd ist voll Vnruhe vnd c. 7. v. 1. Muß nicht der Mensch jmmer im Streit lebẽ / vnd seine Tage sind wie eines Taglöhners? Vnd David Ps. 34. v. 20. Der Gerechte muß viel leiden / so wil auch für allen dingen die Christliche gedult noth sein / auff das wir den willen Gottes thun / vnd die Verheissung empfahen / wie geschrieben stehet Heb. 10. v. 39. Wenn aber Gott der HErr die seinigen wunderlich führet / wie vns David erkennen heisset Ps. 4. v. 4. So kan sich abermal die Natur vnd der natürlich Mensch drin nicht schicken / sondern wird entweder gar zu kleinlaut vnd zaghafft / das seine Seele begehret erhangen zu seyn / vnd verflucht den Tag / darin er geboren ist / wie auch die grossen Heiligen Gottes / als Hiob vnd Jeremia wiederfahren / wann sie den natürlichen vnd fleischlichen Gedancken zuweit gehöret vñ nachgehenget / oder wird gar zu hart frech vnd sicher / wie sich dorten die Gottlosen in Israel verlauten lassen beym Propheten Malechia c. 3. v. 14. Es ist vmb sonst das man Gott dienet / vnd was nutzet es / das wir seine Gebot halten / vnd hart leben für dem HErrn Zebaoth führen? Darumb preisen wir die

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/7>, abgerufen am 27.04.2024.