Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.II. 11. Timemata parekhomenoi. man damals geurteilt, so hat Aristoteles geurteilt. die demokraten, die ihnals den demotikotatos für sich beanspruchten, haben nicht nur recht behalten, sondern auch recht gehabt. wenn Theramenes in ihm den vater alles übels gesehen hat, so war das auch nicht bloss von seinem stand- punkte aus berechtigt. es war das verhängnis Athens, dass es von der radikalen demokratie nicht loskommen konnte. aber die geschichte muss gegen alle billig sein und darf weder den Solon nach den verhältnissen von 403 beurteilen, noch von der not jener revolutionszeit eine billige beurteilung Solons fordern. II. 11. Τιμήματα παϱεχόμενοι. man damals geurteilt, so hat Aristoteles geurteilt. die demokraten, die ihnals den δημοτικώτατος für sich beanspruchten, haben nicht nur recht behalten, sondern auch recht gehabt. wenn Theramenes in ihm den vater alles übels gesehen hat, so war das auch nicht bloſs von seinem stand- punkte aus berechtigt. es war das verhängnis Athens, daſs es von der radikalen demokratie nicht loskommen konnte. aber die geschichte muſs gegen alle billig sein und darf weder den Solon nach den verhältnissen von 403 beurteilen, noch von der not jener revolutionszeit eine billige beurteilung Solons fordern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0240" n="230"/><fw place="top" type="header">II. 11. Τιμήματα παϱεχόμενοι.</fw><lb/> man damals geurteilt, so hat Aristoteles geurteilt. die demokraten, die ihn<lb/> als den δημοτικώτατος für sich beanspruchten, haben nicht nur recht<lb/> behalten, sondern auch recht gehabt. wenn Theramenes in ihm den vater<lb/> alles übels gesehen hat, so war das auch nicht bloſs von seinem stand-<lb/> punkte aus berechtigt. es war das verhängnis Athens, daſs es von der<lb/> radikalen demokratie nicht loskommen konnte. aber die geschichte muſs<lb/> gegen alle billig sein und darf weder den Solon nach den verhältnissen<lb/> von 403 beurteilen, noch von der not jener revolutionszeit eine billige<lb/> beurteilung Solons fordern.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [230/0240]
II. 11. Τιμήματα παϱεχόμενοι.
man damals geurteilt, so hat Aristoteles geurteilt. die demokraten, die ihn
als den δημοτικώτατος für sich beanspruchten, haben nicht nur recht
behalten, sondern auch recht gehabt. wenn Theramenes in ihm den vater
alles übels gesehen hat, so war das auch nicht bloſs von seinem stand-
punkte aus berechtigt. es war das verhängnis Athens, daſs es von der
radikalen demokratie nicht loskommen konnte. aber die geschichte muſs
gegen alle billig sein und darf weder den Solon nach den verhältnissen
von 403 beurteilen, noch von der not jener revolutionszeit eine billige
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Zitationshilfe: | Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles02_1893/240>, abgerufen am 16.07.2024. |