Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.III. 7. Der process der Eumeniden. auton politon me 'pikainounton [n]omous kakais epirroaisi;12) borboro d udor 695 lampron miainon oupoth eureseis poton. to met anarkhon mete despotoumenon astois peristellousi bouleuo sebein kai me to deinon pan poleos exo balein. tis gar dedoikos meden endikos broton; 700 toionde toi tarbountes endikos sebas eruma13) khoras kai poleos soterion ekhoit an oion outis anthropon ekhei out en Skuthesin oute Pelopos en topois. kerdon athikton touto bouleuterion 705 aidoion oxuthumon eudonton uper egregoros phrourema ges kathistamai. tauten men exetein emois parainesin astoisin es to loipon. die gedanken werden auch weiter noch so fortgesponnen, dass immer härte ist wol zu gross. emar wird man immer am liebsten apo koinou von kata abhängen lassen; den artikel davor zu setzen, ist kaum angängig. 12) Ueber die schreibung dieser zeile und die erhaltung der überlieferten inter- punction handelt Hermann vollkommen ausreichend. will man denn nicht einsehen, dass das sprüchwort nachgeschoben wird als begründung für den speciellen satz, in diesem also das bild bereits begonnen sein muss? 13) Ueberliefert ist eruma te khoras; die partikel ist eben so unerträglich wie
scheinbar für das versmass unentbehrlich, denn eruma kann correct nur ein tribra- chys sein. aber bei Euripides Phoen. 983 ist ti det eruma moi genesetai über- liefert mit der erklärung phulagma, poia me polis sosei, also genau in derselben bedeutung. wer bei W. Schulze quaest. ep. 317. 325 ffg. die menge richtiger und falscher formen von den im griechischen gleichlautenden stämmen weru- und seru- übersieht, wird sich nicht wundern eruma Ruma eruma neben einander zu finden. III. 7. Der proceſs der Eumeniden. αὐτῶν πολιτῶν μὴ ᾽πικαινούντων [ν]όμους κακαῖς ἐπιϱϱοαῖσι·12) βοϱβόϱῳ δ̕ ὕδωϱ 695 λαμπϱὸν μιαίνων οὔποϑ̕ εὑϱήσεις ποτόν. τὸ μήτ̕ ἄναϱχον μήτε δεσποτούμενον ἀστοῖς πεϱιστέλλουσι βουλεύω σέβειν καὶ μὴ τὸ δεινὸν πᾶν πόλεως ἔξω βαλεῖν. τίς γὰϱ δεδοικὼς μηδὲν ἔνδικος βϱοτῶν; 700 τοιόνδε τοι ταϱβοῦντες ἐνδίκως σέβας ἔϱυμα13) χώϱας καὶ πόλεως σωτήϱιον ἔχοιτ̕ ἂν οἷον οὔτις ἀνϑϱώπων ἔχει οὔτ̕ ἐν Σκύϑῃσιν οὔτε Πέλοπος ἐν τόποις. κεϱδῶν ἄϑικτον τοῦτο βουλευτήϱιον 705 αἰδοῖον ὀξυϑυμὸν εὑδόντων ὕπεϱ ἐγϱηγοϱὸς φϱούϱημα γῆς καϑίσταμαι. ταύτην μὲν ἐξέτειν̕ ἐμοῖς παϱαίνεσιν ἀστοῖσιν ἐς τὸ λοιπόν. die gedanken werden auch weiter noch so fortgesponnen, daſs immer härte ist wol zu groſs. ἦμαϱ wird man immer am liebsten ἀπὸ κοινοῦ von κατὰ abhängen lassen; den artikel davor zu setzen, ist kaum angängig. 12) Ueber die schreibung dieser zeile und die erhaltung der überlieferten inter- punction handelt Hermann vollkommen ausreichend. will man denn nicht einsehen, daſs das sprüchwort nachgeschoben wird als begründung für den speciellen satz, in diesem also das bild bereits begonnen sein muſs? 13) Ueberliefert ist ἔϱυμα τε χώϱας; die partikel ist eben so unerträglich wie
scheinbar für das versmaſs unentbehrlich, denn ἔϱυμα kann correct nur ein tribra- chys sein. aber bei Euripides Phoen. 983 ist τί δῆτ̕ ἔϱυμά μοι γενήσεται über- liefert mit der erklärung φύλαγμα, ποία με πόλις σώσει, also genau in derselben bedeutung. wer bei W. Schulze quaest. ep. 317. 325 ffg. die menge richtiger und falscher formen von den im griechischen gleichlautenden stämmen ϝεϱυ- und σεϱυ- übersieht, wird sich nicht wundern ἔϱῠμα ῥῠμα ἔϱῠμα neben einander zu finden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0346" n="336"/> <fw place="top" type="header">III. 7. Der proceſs der Eumeniden.</fw><lb/> <l>αὐτῶν πολιτῶν μὴ ᾽πικαινούντων <supplied>ν</supplied>όμους</l><lb/> <l>κακαῖς ἐπιϱϱοαῖσι·<note place="foot" n="12)">Ueber die schreibung dieser zeile und die erhaltung der überlieferten inter-<lb/> punction handelt Hermann vollkommen ausreichend. will man denn nicht einsehen,<lb/> daſs das sprüchwort nachgeschoben wird als begründung für den speciellen satz, in<lb/> diesem also das bild bereits begonnen sein muſs?</note> βοϱβόϱῳ δ̕ ὕδωϱ</l><lb/> <l>695 λαμπϱὸν μιαίνων οὔποϑ̕ εὑϱήσεις ποτόν.</l><lb/> <l>τὸ μήτ̕ ἄναϱχον μήτε δεσποτούμενον</l><lb/> <l>ἀστοῖς πεϱιστέλλουσι βουλεύω σέβειν</l><lb/> <l>καὶ μὴ τὸ δεινὸν πᾶν πόλεως ἔξω βαλεῖν.</l><lb/> <l>τίς γὰϱ δεδοικὼς μηδὲν ἔνδικος βϱοτῶν;</l><lb/> <l>700 τοιόνδε τοι ταϱβοῦντες ἐνδίκως σέβας</l><lb/> <l>ἔϱυμα<note place="foot" n="13)">Ueberliefert ist ἔϱυμα τε χώϱας; die partikel ist eben so unerträglich wie<lb/> scheinbar für das versmaſs unentbehrlich, denn ἔϱυμα kann correct nur ein tribra-<lb/> chys sein. aber bei Euripides Phoen. 983 ist τί δῆτ̕ ἔϱυμά μοι γενήσεται über-<lb/> liefert mit der erklärung φύλαγμα, ποία με πόλις σώσει, also genau in derselben<lb/> bedeutung. wer bei W. Schulze quaest. ep. 317. 325 ffg. die menge richtiger und<lb/> falscher formen von den im griechischen gleichlautenden stämmen ϝεϱυ- und σεϱυ-<lb/> übersieht, wird sich nicht wundern ἔϱῠμα ῥῠμα ἔϱῠμα neben einander zu finden.</note> χώϱας καὶ πόλεως σωτήϱιον</l><lb/> <l>ἔχοιτ̕ ἂν οἷον οὔτις ἀνϑϱώπων ἔχει</l><lb/> <l>οὔτ̕ ἐν Σκύϑῃσιν οὔτε Πέλοπος ἐν τόποις.</l><lb/> <l>κεϱδῶν ἄϑικτον τοῦτο βουλευτήϱιον</l><lb/> <l>705 αἰδοῖον ὀξυϑυμὸν εὑδόντων ὕπεϱ</l><lb/> <l>ἐγϱηγοϱὸς φϱούϱημα γῆς καϑίσταμαι.</l><lb/> <l>ταύτην μὲν ἐξέτειν̕ ἐμοῖς παϱαίνεσιν</l><lb/> <l>ἀστοῖσιν ἐς τὸ λοιπόν.</l> </lg><lb/> <p>die gedanken werden auch weiter noch so fortgesponnen, daſs immer<lb/> die hauptwörter aufgenommen werden; man kann gar nicht fehl gehn,<lb/> wenn man dem dichter nur folgen will. das σέβας, worin sowol die<lb/> autorität wie der respect vor ihr liegt, hält vor dem ἀδικεῖν zurück;<lb/> damit ist ein gefühl von furcht naturgemäſs verbunden, συγγενὴς φόβος.<lb/> wenn dieses gefühl freilich erlösche, so würde auch seine consequenz,<lb/> der respect vor der autorität und damit die gesetzlichkeit, δικαιοσύνη,<lb/> schwinden. wenn dagegen diese autorität in gesetzlicher weise respectirt<lb/> wird (ταϱβοῦντας ἐνδίκως σέβας, die drei hauptbegriffe kehren wieder,<lb/> nur einer ist mit einem synonymon, die andern mit demselben worte<lb/> bezeichnet), so hat Athen einen hort seines staates, wie ihn weder die<lb/><note xml:id="note-0346" prev="#note-0345a" place="foot" n="11)">härte ist wol zu groſs. ἦμαϱ wird man immer am liebsten ἀπὸ κοινοῦ von κατὰ<lb/> abhängen lassen; den artikel davor zu setzen, ist kaum angängig.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [336/0346]
III. 7. Der proceſs der Eumeniden.
αὐτῶν πολιτῶν μὴ ᾽πικαινούντων νόμους
κακαῖς ἐπιϱϱοαῖσι· 12) βοϱβόϱῳ δ̕ ὕδωϱ
695 λαμπϱὸν μιαίνων οὔποϑ̕ εὑϱήσεις ποτόν.
τὸ μήτ̕ ἄναϱχον μήτε δεσποτούμενον
ἀστοῖς πεϱιστέλλουσι βουλεύω σέβειν
καὶ μὴ τὸ δεινὸν πᾶν πόλεως ἔξω βαλεῖν.
τίς γὰϱ δεδοικὼς μηδὲν ἔνδικος βϱοτῶν;
700 τοιόνδε τοι ταϱβοῦντες ἐνδίκως σέβας
ἔϱυμα 13) χώϱας καὶ πόλεως σωτήϱιον
ἔχοιτ̕ ἂν οἷον οὔτις ἀνϑϱώπων ἔχει
οὔτ̕ ἐν Σκύϑῃσιν οὔτε Πέλοπος ἐν τόποις.
κεϱδῶν ἄϑικτον τοῦτο βουλευτήϱιον
705 αἰδοῖον ὀξυϑυμὸν εὑδόντων ὕπεϱ
ἐγϱηγοϱὸς φϱούϱημα γῆς καϑίσταμαι.
ταύτην μὲν ἐξέτειν̕ ἐμοῖς παϱαίνεσιν
ἀστοῖσιν ἐς τὸ λοιπόν.
die gedanken werden auch weiter noch so fortgesponnen, daſs immer
die hauptwörter aufgenommen werden; man kann gar nicht fehl gehn,
wenn man dem dichter nur folgen will. das σέβας, worin sowol die
autorität wie der respect vor ihr liegt, hält vor dem ἀδικεῖν zurück;
damit ist ein gefühl von furcht naturgemäſs verbunden, συγγενὴς φόβος.
wenn dieses gefühl freilich erlösche, so würde auch seine consequenz,
der respect vor der autorität und damit die gesetzlichkeit, δικαιοσύνη,
schwinden. wenn dagegen diese autorität in gesetzlicher weise respectirt
wird (ταϱβοῦντας ἐνδίκως σέβας, die drei hauptbegriffe kehren wieder,
nur einer ist mit einem synonymon, die andern mit demselben worte
bezeichnet), so hat Athen einen hort seines staates, wie ihn weder die
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12) Ueber die schreibung dieser zeile und die erhaltung der überlieferten inter-
punction handelt Hermann vollkommen ausreichend. will man denn nicht einsehen,
daſs das sprüchwort nachgeschoben wird als begründung für den speciellen satz, in
diesem also das bild bereits begonnen sein muſs?
13) Ueberliefert ist ἔϱυμα τε χώϱας; die partikel ist eben so unerträglich wie
scheinbar für das versmaſs unentbehrlich, denn ἔϱυμα kann correct nur ein tribra-
chys sein. aber bei Euripides Phoen. 983 ist τί δῆτ̕ ἔϱυμά μοι γενήσεται über-
liefert mit der erklärung φύλαγμα, ποία με πόλις σώσει, also genau in derselben
bedeutung. wer bei W. Schulze quaest. ep. 317. 325 ffg. die menge richtiger und
falscher formen von den im griechischen gleichlautenden stämmen ϝεϱυ- und σεϱυ-
übersieht, wird sich nicht wundern ἔϱῠμα ῥῠμα ἔϱῠμα neben einander zu finden.
11) härte ist wol zu groſs. ἦμαϱ wird man immer am liebsten ἀπὸ κοινοῦ von κατὰ
abhängen lassen; den artikel davor zu setzen, ist kaum angängig.
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