Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.8. DIE ZEIT DER THESMOPHORIAZUSEN. Wir verdanken die Thesmophoriazusen allein dem Ravennas, und Die scholien setzen die aufführung in das jahr des Kallias ausDas über- 1) Es folgt ein wertloses scholion sunemakhese gar Phrunikho en Thrake o Khar-
minos kai isos ouden axiologon epraxen. dass dieselbe handschrift dasselbe scholion der alten ausgabe, die sie repraesentirt, in zwei fassungen gibt, nämlich durch ein- tragung aus verschiedenen exemplaren, ist ganz gewöhnlich; unsere ausgaben würden gut tun, das zu bezeichnen. in den kärglichen scholien der Thesmophoriazusen z. b. 21, 339, 346, 389, 393, 423, 560. 61, 948. die quelle der richtigen bemerkung kann Thukydides sein, braucht es aber nicht. 8. DIE ZEIT DER THESMOPHORIAZUSEN. Wir verdanken die Thesmophoriazusen allein dem Ravennas, und Die scholien setzen die aufführung in das jahr des Kallias ausDas über- 1) Es folgt ein wertloses scholion συνεμάχησε γὰϱ Φϱυνίχῳ ἐν Θϱᾴκῃ ὁ Χαϱ-
μῖνος καὶ ἴσως οὐδὲν ἀξιόλογον ἔπϱαξεν. daſs dieselbe handschrift dasselbe scholion der alten ausgabe, die sie repraesentirt, in zwei fassungen gibt, nämlich durch ein- tragung aus verschiedenen exemplaren, ist ganz gewöhnlich; unsere ausgaben würden gut tun, das zu bezeichnen. in den kärglichen scholien der Thesmophoriazusen z. b. 21, 339, 346, 389, 393, 423, 560. 61, 948. die quelle der richtigen bemerkung kann Thukydides sein, braucht es aber nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0353" n="[343]"/> <div n="2"> <head>8.<lb/><hi rendition="#b">DIE ZEIT DER THESMOPHORIAZUSEN.</hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Wir verdanken die Thesmophoriazusen allein dem Ravennas, und<lb/> in dem fehlt die hypothesis. aber die scholiasten haben die hypothesis<lb/> gehabt, und die hypothesis gab die aufführungszeit des stückes auf grund<lb/> der urkundlichen didaskalie. wenn sich also zeigen läſst, wie die scholien<lb/> das stück datirt haben, so ist damit eine urkundliche überlieferung er-<lb/> reicht.</p><lb/> <p>Die scholien setzen die aufführung in das jahr des Kallias aus<note place="right">Das über-<lb/> lieferte<lb/> datum.</note><lb/> Skambonidai 412/11, also, da die Lysistrate die Lenaeen occupirt, auf die<lb/> Dionysien, mitte elaphebolion 411. drei stellen beweisen jede an sich<lb/> dasselbe. schol. 190, Euripides war ein greis, ἕκτῳ γοῦν ἔτει ὕστεϱον<lb/> τελευτᾷ. er starb unter Antigenes, winter 407/6. schol. 804 Χαϱμῖνος<lb/> πεϱὶ Σάμον συνεστϱατήγησε κατὰ τὸν καιϱὸν τοῦτον τοῖς πεϱὶ Φϱύνι-<lb/> χον.<note place="foot" n="1)">Es folgt ein wertloses scholion συνεμάχησε γὰϱ Φϱυνίχῳ ἐν Θϱᾴκῃ ὁ Χαϱ-<lb/> μῖνος καὶ ἴσως οὐδὲν ἀξιόλογον ἔπϱαξεν. daſs dieselbe handschrift dasselbe scholion<lb/> der alten ausgabe, die sie repraesentirt, in zwei fassungen gibt, nämlich durch ein-<lb/> tragung aus verschiedenen exemplaren, ist ganz gewöhnlich; unsere ausgaben würden<lb/> gut tun, das zu bezeichnen. in den kärglichen scholien der Thesmophoriazusen<lb/> z. b. 21, 339, 346, 389, 393, 423, 560. 61, 948. die quelle der richtigen bemerkung<lb/> kann Thukydides sein, braucht es aber nicht.</note> beide waren unter Kallias strategen; Phrynichos ward im juli 411<lb/> ermordet. schol. 841 ἐπαινεῖ τὸν Λάμαχον νῦν· ἤδη γὰϱ ἐτεϑνήκει<lb/> ἐν Σικελίᾳ τετάϱτῳ ἔτει πϱότεϱον. er fiel unter Charias winter 415/14.<lb/> verdorben ist auf alle fälle schol. 52, von Agathon, οὐ πάλαι ἤϱξατο<lb/> διδάσκειν, ἀλλὰ τϱισὶ πϱὸ τούτου ἔτεσι, da Agathons sieg unter<lb/> Euphemos, januar 416, fällt: aber ob man aus der 3 eine 6 oder 7<lb/> machen will, ist in griechischer schrift gleich leicht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[343]/0353]
8.
DIE ZEIT DER THESMOPHORIAZUSEN.
Wir verdanken die Thesmophoriazusen allein dem Ravennas, und
in dem fehlt die hypothesis. aber die scholiasten haben die hypothesis
gehabt, und die hypothesis gab die aufführungszeit des stückes auf grund
der urkundlichen didaskalie. wenn sich also zeigen läſst, wie die scholien
das stück datirt haben, so ist damit eine urkundliche überlieferung er-
reicht.
Die scholien setzen die aufführung in das jahr des Kallias aus
Skambonidai 412/11, also, da die Lysistrate die Lenaeen occupirt, auf die
Dionysien, mitte elaphebolion 411. drei stellen beweisen jede an sich
dasselbe. schol. 190, Euripides war ein greis, ἕκτῳ γοῦν ἔτει ὕστεϱον
τελευτᾷ. er starb unter Antigenes, winter 407/6. schol. 804 Χαϱμῖνος
πεϱὶ Σάμον συνεστϱατήγησε κατὰ τὸν καιϱὸν τοῦτον τοῖς πεϱὶ Φϱύνι-
χον. 1) beide waren unter Kallias strategen; Phrynichos ward im juli 411
ermordet. schol. 841 ἐπαινεῖ τὸν Λάμαχον νῦν· ἤδη γὰϱ ἐτεϑνήκει
ἐν Σικελίᾳ τετάϱτῳ ἔτει πϱότεϱον. er fiel unter Charias winter 415/14.
verdorben ist auf alle fälle schol. 52, von Agathon, οὐ πάλαι ἤϱξατο
διδάσκειν, ἀλλὰ τϱισὶ πϱὸ τούτου ἔτεσι, da Agathons sieg unter
Euphemos, januar 416, fällt: aber ob man aus der 3 eine 6 oder 7
machen will, ist in griechischer schrift gleich leicht.
Das über-
lieferte
datum.
1) Es folgt ein wertloses scholion συνεμάχησε γὰϱ Φϱυνίχῳ ἐν Θϱᾴκῃ ὁ Χαϱ-
μῖνος καὶ ἴσως οὐδὲν ἀξιόλογον ἔπϱαξεν. daſs dieselbe handschrift dasselbe scholion
der alten ausgabe, die sie repraesentirt, in zwei fassungen gibt, nämlich durch ein-
tragung aus verschiedenen exemplaren, ist ganz gewöhnlich; unsere ausgaben würden
gut tun, das zu bezeichnen. in den kärglichen scholien der Thesmophoriazusen
z. b. 21, 339, 346, 389, 393, 423, 560. 61, 948. die quelle der richtigen bemerkung
kann Thukydides sein, braucht es aber nicht.
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