Willisen, Friedrich Adolf von: Humbolds Vorlesungen. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]
Dem Pole fehlen Orte um sie hier zu bestimmen. Scoresby Kapitain Parry der genöthigt war die sechs Winter- [verlorenes Material]
Dem Pole fehlen Orte um ſie hier zu beſtim̃en. Scoresby Kapitain Parry der genöthigt war die ſechs Winter- [verlorenes Material] <TEI> <text> <body> <div type="session" n="49"> <p><pb facs="#f0025" n="[14v]"/><fw type="pageNum" place="top">8.</fw><lb/><choice><sic>in </sic><corr resp="#CT"/></choice>den <hi rendition="#aq">Canariſchen Jnſeln</hi> unter 28° Breite gefunden, wo ſie 18<formula notation="TeX">\nicefrac{2}{10}</formula> iſt.<lb/> alſo 11° höher als die von <hi rendition="#aq">Berlin</hi>. Jn Afrika unter denſelben<lb/> Graden iſt ſie im Nilthale etwas höher. Die <choice><abbr>mittl:</abbr><expan resp="#CT">mittlere</expan></choice> Tempera-<lb/> tur der Wärme von <hi rendition="#aq">Mailand</hi> bis <hi rendition="#aq">Paris</hi> liegt <choice><abbr>zw:</abbr><expan resp="#CT">zwiſchen</expan></choice> 7 bis 10°<lb/> in <hi rendition="#aq">Mailand</hi> iſt ſie 10° in <hi rendition="#aq">Paris</hi> 7½°. Je weiter gegen Weſten<lb/> je bedeutender erhält ſie ſich im Verhältniß zu den Oſtküſten.<lb/> So iſt in <hi rendition="#aq">Stockholm</hi> 4½° in <hi rendition="#aq">Finnland</hi> 4°, <hi rendition="#aq">Petersburg</hi> 2½° <choice><abbr>mittl</abbr><expan resp="#CT">mittlere</expan></choice><lb/><choice><abbr>Temp</abbr><expan resp="#CT">Temperatur</expan></choice>. Jn <hi rendition="#aq">Berlin</hi> wird ſie gefunden durch den <hi rendition="#aq">Aprill</hi><lb/> in <hi rendition="#aq">Paris</hi> durch Anfang <hi rendition="#aq">May</hi>. —</p><lb/> <p>Dem Pole fehlen Orte um ſie hier zu beſtim̃en. <hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117654167 http://d-nb.info/gnd/117654167">Scoresby</persName></hi><lb/><metamark>|:</metamark>der berühmte Wallfiſchfänger<metamark>:|</metamark> fand unter 78° <choice><abbr>Nbr</abbr><expan resp="#CT">Nordbreite</expan></choice> die <choice><abbr>mittl</abbr><expan resp="#CT">mittlere</expan></choice> <choice><abbr>temp.</abbr><expan resp="#CT">Temperatur</expan></choice><lb/><hi rendition="#aq">minus</hi> 5½° in <hi rendition="#aq">Lappland</hi> iſt dies auch <choice><abbr>d</abbr><expan resp="#CT">der</expan></choice> Fall, <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#CT">und</expan></choice> in <hi rendition="#aq">Amerika</hi> unter<lb/> 67° <choice><abbr>Nbr</abbr><expan resp="#CT">Nordbreite</expan></choice> in <hi rendition="#aq">Labrador</hi> alſo in der Breite von <hi rendition="#aq">Königsberg</hi>. Das<lb/><hi rendition="#aq">Fort Enterpreiſe</hi> die kälteſte Gegend unter 64° <choice><abbr>Nbr</abbr><expan resp="#CT">Nordbreite</expan></choice><choice><orig>;</orig><reg resp="#CT"/></choice> im Lande<lb/> der <choice><orig>Kupfer Jndianer</orig><reg resp="#CT">Kupfer-Jndianer</reg></choice> iſt die <choice><abbr>mittl</abbr><expan resp="#CT">mittlere</expan></choice> <choice><abbr>Temp</abbr><expan resp="#CT">Temperatur</expan></choice> 7½° <choice><abbr>unt</abbr><expan resp="#CT">unter</expan></choice> <choice><abbr>d.</abbr><expan resp="#CT">dem</expan></choice> Gefrierpunkt.</p><lb/> <p>Kapitain <hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116048166 http://d-nb.info/gnd/116048166">Parry</persName></hi> der genöthigt war die ſechs Winter-<lb/> monate auf den <hi rendition="#aq"><choice><orig>Melvills Jnſeln</orig><reg resp="#CT">Melvills-Jnſeln</reg></choice></hi> zuzubringen, fand hier in<lb/> allen ſechs Monaten 25° <choice><abbr>unt:</abbr><expan resp="#CT">unter</expan></choice> <choice><abbr>d.</abbr><expan resp="#CT">dem</expan></choice> Gefrierpunkt beſtim̃t.<lb/> Die größte Kälte iſt aber weſtlich von der <hi rendition="#aq">Lena</hi> in den<lb/> knochenreichen Jnſeln. — Merkwürdig genug iſt es daß der<lb/> berühmte Aſtronom <hi rendition="#aq"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118579576 http://d-nb.info/gnd/118579576">Tobias Meyer</persName></hi> ſich über die Abnahme<lb/> der Wärme geirrt hat, und ich glaube, daß man hier wohl<lb/> mit der allgemeinen Betrachtung ſchließen kann, daß die<lb/><choice><abbr>mittl</abbr><expan resp="#CT">mittlere</expan></choice> <choice><abbr>Temp.</abbr><expan resp="#CT">Temperatur</expan></choice> des Poles ſo viel unter dem Gefrierpunkt be-<lb/> trägt als die des Aequators über dem Gefrierpunkt angiebt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <gap reason="lost"/> <note resp="#CT" type="editorial">An dieser Stelle, mit dem Ende der 49. Kosmos-Vorlesung Alexander von Humboldts an der Berliner Universität, bricht die fragmentarische Nachschrift ab. Eine nicht genauer bestimmbare Anzahl folgender Seiten fehlt im Konvolut <ref target="https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/UUHC4SBVHG2HDR345O3AOPYCEJLHWQO2">GSTA, VI. HA, Nl Willisen, A., Nr. 83</ref>. Weitere, zu diesem Fragment gehörende Seiten konnten im Nachlass Willisens nicht ermittelt werden.<lb/></note><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[14v]/0025]
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den Canariſchen Jnſeln unter 28° Breite gefunden, wo ſie 18[FORMEL] iſt.
alſo 11° höher als die von Berlin. Jn Afrika unter denſelben
Graden iſt ſie im Nilthale etwas höher. Die mittl: Tempera-
tur der Wärme von Mailand bis Paris liegt zw: 7 bis 10°
in Mailand iſt ſie 10° in Paris 7½°. Je weiter gegen Weſten
je bedeutender erhält ſie ſich im Verhältniß zu den Oſtküſten.
So iſt in Stockholm 4½° in Finnland 4°, Petersburg 2½° mittl
Temp. Jn Berlin wird ſie gefunden durch den Aprill
in Paris durch Anfang May. —
Dem Pole fehlen Orte um ſie hier zu beſtim̃en. Scoresby
|:der berühmte Wallfiſchfänger:| fand unter 78° Nbr die mittl temp.
minus 5½° in Lappland iſt dies auch d Fall, u in Amerika unter
67° Nbr in Labrador alſo in der Breite von Königsberg. Das
Fort Enterpreiſe die kälteſte Gegend unter 64° Nbr; im Lande
der Kupfer Jndianer iſt die mittl Temp 7½° unt d. Gefrierpunkt.
Kapitain Parry der genöthigt war die ſechs Winter-
monate auf den Melvills Jnſeln zuzubringen, fand hier in
allen ſechs Monaten 25° unt: d. Gefrierpunkt beſtim̃t.
Die größte Kälte iſt aber weſtlich von der Lena in den
knochenreichen Jnſeln. — Merkwürdig genug iſt es daß der
berühmte Aſtronom Tobias Meyer ſich über die Abnahme
der Wärme geirrt hat, und ich glaube, daß man hier wohl
mit der allgemeinen Betrachtung ſchließen kann, daß die
mittl Temp. des Poles ſo viel unter dem Gefrierpunkt be-
trägt als die des Aequators über dem Gefrierpunkt angiebt.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Christian Thomas: Transkription, Annotation
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Diese Archivalie stammt aus dem Nachlass des preußischen Generals (Friedrich) Adolf von Willisen (1798–1864) aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA-PK). In einem blauen Papierumschlag, beschriftet mit dem Titel "Humbolds Vorlesungen", enthält das Konvolut Fragmente einer bzw. zweier Nachschriften der 1827/28 in Berlin gehaltenen Kosmos-Vorträge Alexander von Humboldts an der Berliner Universität. Das Fragment besteht offensichtlich aus drei (wahrscheinlich unabhängig voneinander entstandenen) Teilen: Der erste Teil, Bl. [1r] bis Bl. [8v], setzt unter der Überschrift "Die flüſſigen Hüllen des Starren" unvermittelt gegen Ende der 3. Vorlesung ein, die Humboldt am 10. November 1827 gehalten hatte. Der Text gibt den Abschluss der 3. Vorlesung und anschließend den Inhalt der gesamten 4. Vorlesung vom 14. November 1827 wieder sowie den Beginn der 5. Vorlesung vom 17. November 1827. Der Text von Bl. [1r] bis einschließlich der ersten zwei Drittel von Bl. [6v] wurde vermutlich von F. A. Willisen selbst geschrieben. Der Text vom unteren Drittel des Bl. [6v] bis einschließlich Bl. [8v] wurde in einer zweiten, von der zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst, stammt offenbar also von einem anderen, namentlich nicht bekannten Schreiber. Die folgenden beiden Blätter, Bl. [9r] bis [10v], weisen ein anderes Format und anderes Papier auf. Sie sind in einer dritten, von den beiden zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst; der Text dieser beiden Blätter gehört inhaltlich allerdings nicht zu den Kosmos-Vorträgen. Sie sind wohl nur versehentlich in der mit "Humbolds Vorlesungen" beschrifteten Mappe abgelegt worden und werden daher hier nicht wiedergegeben. Ab Blatt [11r] ist eine weitere, von den drei anderen abweichende Handschrift erkennbar. Dieser Teil gibt Humboldts Kosmos-Vorträge wieder, allerdings einen sehr viel späteren Teil als die übrigen dazugehörigen Blätter des Konvoluts: Der Text setzt erst mit dem Beginn der 49. Vorlesung, die Humboldt am 9. April 1828 hielt, (wieder) ein. Bis zum letzten Blatt des Konvoluts, Bl. [14v], gibt der Text den Inhalt der gesamten 49. Vorlesung wieder und bricht dann ab. Weitere, zu diesem Fragment gehörende Teile konnten im Nachlass Willisens bisher nicht ermittelt werden.
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