Willisen, Friedrich Adolf von: Humbolds Vorlesungen. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]des Luftmeeres zu erkennen. -- Das Quantum des Regens des Luftmeeres zu erkennen. — Das Quantum des Regens <TEI> <text> <body> <div type="session" n="3"> <div> <p><pb facs="#f0003" n="[1v]"/> des Luftmeeres zu erkennen. — Das Quantu<unclear reason="illegible" cert="high" resp="#CT">m</unclear> des Regens<lb/> iſt ſehr verſchieden<choice><orig><unclear reason="illegible" cert="low" resp="#CT">~</unclear></orig><reg resp="#CT">:</reg></choice> Wenn unter den Tropen 120–130″ Was-<lb/> ſer in einem Jahre fallen, ſo ſind es in unſern Gegenden<lb/> nur 15–20 Zoll, in England 30. — Das Klima iſt abhän-<lb/> gig, nicht bloß von den Bewegungen der Luft,<lb/> ſondern wird vornehmlich modificirt durch das Verhält-<lb/> niß zwiſchen Meer <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#CT">und</expan></choice> Continent. Die Temperatur iſt<lb/> eine Folge der Verhältniſſe zwiſchen den festen,<lb/> mehr Wärme erzeugenden <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#CT">und</expan></choice> den mehr flüſſigen Thei-<lb/> len des Planeten. <choice><sic><unclear reason="illegible" cert="low" resp="#CT">Eurpas</unclear></sic><corr resp="#CT">Europas</corr></choice> Temperatur hängt <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/></del><add place="across">w</add></subst>eſentlich<lb/> davon ab, daß es weſtlich liegt. Alle<choice><orig><del rendition="#s"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></del></orig><reg resp="#CT"> </reg></choice>weſtlichen Küſten<lb/> ſind wärmer als die öſtlichen, weil die Weſtwinde vom<lb/> Meere erwärmt werden; die Oſtwinde über den im<lb/> Winter mit Schnee bedeckten Continent ſteigen. Jn<lb/> Amerika hat <hi rendition="#aq">Californien</hi> die Temperatur von <hi rendition="#aq">Europa</hi>,<lb/> aber zwiſchen den weſtlichen Küſten Europas <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#CT">und</expan></choice> dem öſtlichen<lb/> Theile des weſtlichen Feſtlandes iſt ein Unterſchied<lb/> von vielen Graden. Es iſt eine längſt gemachte Entdeckung,<lb/> daß Amerika unter gleicher Breite kälter als <hi rendition="#aq">Europa</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1v]/0003]
des Luftmeeres zu erkennen. — Das Quantum des Regens
iſt ſehr verſchieden~ Wenn unter den Tropen 120–130″ Was-
ſer in einem Jahre fallen, ſo ſind es in unſern Gegenden
nur 15–20 Zoll, in England 30. — Das Klima iſt abhän-
gig, nicht bloß von den Bewegungen der Luft,
ſondern wird vornehmlich modificirt durch das Verhält-
niß zwiſchen Meer u Continent. Die Temperatur iſt
eine Folge der Verhältniſſe zwiſchen den festen,
mehr Wärme erzeugenden u den mehr flüſſigen Thei-
len des Planeten. Europas Temperatur hängt weſentlich
davon ab, daß es weſtlich liegt. Alleweſtlichen Küſten
ſind wärmer als die öſtlichen, weil die Weſtwinde vom
Meere erwärmt werden; die Oſtwinde über den im
Winter mit Schnee bedeckten Continent ſteigen. Jn
Amerika hat Californien die Temperatur von Europa,
aber zwiſchen den weſtlichen Küſten Europas u dem öſtlichen
Theile des weſtlichen Feſtlandes iſt ein Unterſchied
von vielen Graden. Es iſt eine längſt gemachte Entdeckung,
daß Amerika unter gleicher Breite kälter als Europa
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Christian Thomas: Transkription, Annotation
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Diese Archivalie stammt aus dem Nachlass des preußischen Generals (Friedrich) Adolf von Willisen (1798–1864) aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA-PK). In einem blauen Papierumschlag, beschriftet mit dem Titel "Humbolds Vorlesungen", enthält das Konvolut Fragmente einer bzw. zweier Nachschriften der 1827/28 in Berlin gehaltenen Kosmos-Vorträge Alexander von Humboldts an der Berliner Universität. Das Fragment besteht offensichtlich aus drei (wahrscheinlich unabhängig voneinander entstandenen) Teilen: Der erste Teil, Bl. [1r] bis Bl. [8v], setzt unter der Überschrift "Die flüſſigen Hüllen des Starren" unvermittelt gegen Ende der 3. Vorlesung ein, die Humboldt am 10. November 1827 gehalten hatte. Der Text gibt den Abschluss der 3. Vorlesung und anschließend den Inhalt der gesamten 4. Vorlesung vom 14. November 1827 wieder sowie den Beginn der 5. Vorlesung vom 17. November 1827. Der Text von Bl. [1r] bis einschließlich der ersten zwei Drittel von Bl. [6v] wurde vermutlich von F. A. Willisen selbst geschrieben. Der Text vom unteren Drittel des Bl. [6v] bis einschließlich Bl. [8v] wurde in einer zweiten, von der zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst, stammt offenbar also von einem anderen, namentlich nicht bekannten Schreiber. Die folgenden beiden Blätter, Bl. [9r] bis [10v], weisen ein anderes Format und anderes Papier auf. Sie sind in einer dritten, von den beiden zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst; der Text dieser beiden Blätter gehört inhaltlich allerdings nicht zu den Kosmos-Vorträgen. Sie sind wohl nur versehentlich in der mit "Humbolds Vorlesungen" beschrifteten Mappe abgelegt worden und werden daher hier nicht wiedergegeben. Ab Blatt [11r] ist eine weitere, von den drei anderen abweichende Handschrift erkennbar. Dieser Teil gibt Humboldts Kosmos-Vorträge wieder, allerdings einen sehr viel späteren Teil als die übrigen dazugehörigen Blätter des Konvoluts: Der Text setzt erst mit dem Beginn der 49. Vorlesung, die Humboldt am 9. April 1828 hielt, (wieder) ein. Bis zum letzten Blatt des Konvoluts, Bl. [14v], gibt der Text den Inhalt der gesamten 49. Vorlesung wieder und bricht dann ab. Weitere, zu diesem Fragment gehörende Teile konnten im Nachlass Willisens bisher nicht ermittelt werden.
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