Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

von der Electricität.
der Electricität ihre Grenzen. Also ist die Elec-
tricität merklich. Das Stativchen bleibt un-
electrisiret, weil sich die Electricität, die es et-
wan von dem Cylinder und Flore erhält, also-
bald unendlich fortpflanzt.

§. 202.

Es sind verschiedne Versuche, wel-
che wider den Satz zu streiten scheinen, daß
die mitgetheilte Electricität eine zeitlang dau-
rete, wenn ihrer Fortpflanzung gewiße Gren-
zen gesetzet wären (§. 197).

Denn zuweilen hört die mitgetheilte Elec-
tricität an einer Stange nicht augenblicklich
auf, wenn sie auf Holze oder Metallen ruhet,
oder von einem Menschen angegriffen wird
(§. 32). Desgleichen gerathen die Sandkörner
in denen Kugeln, deren ich oben (§. 101) ge-
dacht, in keine hüpfende Bewegung, wenn auch
die Kugeln auf einem blauseidnen Netze liegen.

Das Letzte entstehet daher, weil der Sand
in den Kugeln dadurch, daß er sie berühret,
mit ihnen gleich stark electrisiret wird. Denn
wenn zween Körper einerley Electricität ha-
ben: so bemühen sich ihre electrischen Linien
einander zurückzustossen (§. 189).

Das
K

von der Electricitaͤt.
der Electricitaͤt ihre Grenzen. Alſo iſt die Elec-
tricitaͤt merklich. Das Stativchen bleibt un-
electriſiret, weil ſich die Electricitaͤt, die es et-
wan von dem Cylinder und Flore erhaͤlt, alſo-
bald unendlich fortpflanzt.

§. 202.

Es ſind verſchiedne Verſuche, wel-
che wider den Satz zu ſtreiten ſcheinen, daß
die mitgetheilte Electricitaͤt eine zeitlang dau-
rete, wenn ihrer Fortpflanzung gewiße Gren-
zen geſetzet waͤren (§. 197).

Denn zuweilen hoͤrt die mitgetheilte Elec-
tricitaͤt an einer Stange nicht augenblicklich
auf, wenn ſie auf Holze oder Metallen ruhet,
oder von einem Menſchen angegriffen wird
(§. 32). Desgleichen gerathen die Sandkoͤrner
in denen Kugeln, deren ich oben (§. 101) ge-
dacht, in keine huͤpfende Bewegung, wenn auch
die Kugeln auf einem blauſeidnen Netze liegen.

Das Letzte entſtehet daher, weil der Sand
in den Kugeln dadurch, daß er ſie beruͤhret,
mit ihnen gleich ſtark electriſiret wird. Denn
wenn zween Koͤrper einerley Electricitaͤt ha-
ben: ſo bemuͤhen ſich ihre electriſchen Linien
einander zuruͤckzuſtoſſen (§. 189).

Das
K
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0177" n="145"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von der Electricita&#x0364;t.</hi></fw><lb/>
der Electricita&#x0364;t ihre Grenzen. Al&#x017F;o i&#x017F;t die Elec-<lb/>
tricita&#x0364;t merklich. Das Stativchen bleibt un-<lb/>
electri&#x017F;iret, weil &#x017F;ich die Electricita&#x0364;t, die es et-<lb/>
wan von dem Cylinder und Flore erha&#x0364;lt, al&#x017F;o-<lb/>
bald unendlich fortpflanzt.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 202.</head><lb/>
              <p>Es &#x017F;ind ver&#x017F;chiedne Ver&#x017F;uche, wel-<lb/>
che wider den Satz zu &#x017F;treiten &#x017F;cheinen, daß<lb/>
die mitgetheilte Electricita&#x0364;t eine zeitlang dau-<lb/>
rete, wenn ihrer Fortpflanzung gewiße Gren-<lb/>
zen ge&#x017F;etzet wa&#x0364;ren (§. 197).</p><lb/>
              <p>Denn zuweilen ho&#x0364;rt die mitgetheilte Elec-<lb/>
tricita&#x0364;t an einer Stange nicht augenblicklich<lb/>
auf, wenn &#x017F;ie auf Holze oder Metallen ruhet,<lb/>
oder von einem Men&#x017F;chen angegriffen wird<lb/>
(§. 32). Desgleichen gerathen die Sandko&#x0364;rner<lb/>
in denen Kugeln, deren ich oben (§. 101) ge-<lb/>
dacht, in keine hu&#x0364;pfende Bewegung, wenn auch<lb/>
die Kugeln auf einem blau&#x017F;eidnen Netze liegen.</p><lb/>
              <p>Das Letzte ent&#x017F;tehet daher, weil der Sand<lb/>
in den Kugeln dadurch, daß er &#x017F;ie beru&#x0364;hret,<lb/>
mit ihnen gleich &#x017F;tark electri&#x017F;iret wird. Denn<lb/>
wenn zween Ko&#x0364;rper einerley Electricita&#x0364;t ha-<lb/>
ben: &#x017F;o bemu&#x0364;hen &#x017F;ich ihre electri&#x017F;chen Linien<lb/>
einander zuru&#x0364;ckzu&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en (§. 189).</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">K</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0177] von der Electricitaͤt. der Electricitaͤt ihre Grenzen. Alſo iſt die Elec- tricitaͤt merklich. Das Stativchen bleibt un- electriſiret, weil ſich die Electricitaͤt, die es et- wan von dem Cylinder und Flore erhaͤlt, alſo- bald unendlich fortpflanzt. §. 202. Es ſind verſchiedne Verſuche, wel- che wider den Satz zu ſtreiten ſcheinen, daß die mitgetheilte Electricitaͤt eine zeitlang dau- rete, wenn ihrer Fortpflanzung gewiße Gren- zen geſetzet waͤren (§. 197). Denn zuweilen hoͤrt die mitgetheilte Elec- tricitaͤt an einer Stange nicht augenblicklich auf, wenn ſie auf Holze oder Metallen ruhet, oder von einem Menſchen angegriffen wird (§. 32). Desgleichen gerathen die Sandkoͤrner in denen Kugeln, deren ich oben (§. 101) ge- dacht, in keine huͤpfende Bewegung, wenn auch die Kugeln auf einem blauſeidnen Netze liegen. Das Letzte entſtehet daher, weil der Sand in den Kugeln dadurch, daß er ſie beruͤhret, mit ihnen gleich ſtark electriſiret wird. Denn wenn zween Koͤrper einerley Electricitaͤt ha- ben: ſo bemuͤhen ſich ihre electriſchen Linien einander zuruͤckzuſtoſſen (§. 189). Das K

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/177
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/177>, abgerufen am 26.11.2024.