Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Teich-Ordnung.
das Pfand/ welches er sonsten folgen lassen/ eigen-
mächtig/ und ohne des Teich-Gräffen/ Teich-Rich-
ter und Geschwornen Vorwissen und Bewilligung/
wieder weghohlete und an sich nehme; Sol derselbe/
des Verbrechens enormität und Grobheit/ auch
schädlicher consequence halber/ in eine ansehnliche
Brüche/ auch bewandten Umbständen nach/ und
wenn etwa bey denen Pfand-Weigerungen/ an die
Teich-Geschwornen/ oder deren Bothen/ die Hand
geleget/ oder sonst Gewalt und Frevel dabey verübet
würde/ in noch höhere arbitrarische Straffe verfallen
seyn.

§. 7.

Wir wollen aber die thätliche Pfand-Wei-
gerung nicht dahin verstanden haben/ als wenn die
Teich-Geschworne/ und deren Bothen/ nöthig haben
solten/ sich darüber mit dem Weigerer/ in ein Hand-
gemenge einzulassen/ sondern wollen vielmehr solches/
umb alle Ungelegenheit zu verhüten/ hiemit ausdrück-
lich untersaget und verbothen haben; Massen dann
dieses allein zur Pfand-Weigerung genug seyn soll/
daß/ nachdem das Pfand angefasset/ der Weigerer
mit Gegen-Anlegung der Hände an das Pfand/ umb
selbiges zu behalten/ oder auch sonsten nur mit einigen
Dreu- oder andern dahin zu verstehenden Worten/
daß mit seinem Willen sie das Pfand nicht wegneh-
men sollen/ sich der Pfandung zuwider setzet.

§. 8.

Solte sich nun gleich zutragen/ daß die
Pfandung wider einen zur Ungebühr/ und unver-

dien-
Q 3

Teich-Ordnung.
das Pfand/ welches er ſonſten folgen laſſen/ eigen-
maͤchtig/ und ohne des Teich-Graͤffen/ Teich-Rich-
ter und Geſchwornen Vorwiſſen und Bewilligung/
wieder weghohlete und an ſich nehme; Sol derſelbe/
des Verbrechens enormitaͤt und Grobheit/ auch
ſchaͤdlicher conſequence halber/ in eine anſehnliche
Bruͤche/ auch bewandten Umbſtaͤnden nach/ und
wenn etwa bey denen Pfand-Weigerungen/ an die
Teich-Geſchwornen/ oder deren Bothen/ die Hand
geleget/ oder ſonſt Gewalt und Frevel dabey veruͤbet
wuͤrde/ in noch hoͤhere arbitrariſche Straffe verfallen
ſeyn.

§. 7.

Wir wollen aber die thaͤtliche Pfand-Wei-
gerung nicht dahin verſtanden haben/ als wenn die
Teich-Geſchworne/ und deren Bothen/ noͤthig haben
ſolten/ ſich daruͤber mit dem Weigerer/ in ein Hand-
gemenge einzulaſſen/ ſondern wollen vielmehr ſolches/
umb alle Ungelegenheit zu verhuͤten/ hiemit ausdruͤck-
lich unterſaget und verbothen haben; Maſſen dann
dieſes allein zur Pfand-Weigerung genug ſeyn ſoll/
daß/ nachdem das Pfand angefaſſet/ der Weigerer
mit Gegen-Anlegung der Haͤnde an das Pfand/ umb
ſelbiges zu behalten/ oder auch ſonſten nur mit einigen
Dreu- oder andern dahin zu verſtehenden Worten/
daß mit ſeinem Willen ſie das Pfand nicht wegneh-
men ſollen/ ſich der Pfandung zuwider ſetzet.

§. 8.

Solte ſich nun gleich zutragen/ daß die
Pfandung wider einen zur Ungebuͤhr/ und unver-

dien-
Q 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0137" n="123"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Teich-Ordnung.</hi></fw><lb/>
das Pfand/ welches er &#x017F;on&#x017F;ten folgen la&#x017F;&#x017F;en/ eigen-<lb/>
ma&#x0364;chtig/ und ohne des Teich-Gra&#x0364;ffen/ Teich-Rich-<lb/>
ter und Ge&#x017F;chwornen Vorwi&#x017F;&#x017F;en und Bewilligung/<lb/>
wieder weghohlete und an &#x017F;ich nehme; Sol der&#x017F;elbe/<lb/>
des Verbrechens <hi rendition="#aq">enormit</hi>a&#x0364;t und Grobheit/ auch<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;dlicher <hi rendition="#aq">con&#x017F;equence</hi> halber/ in eine an&#x017F;ehnliche<lb/>
Bru&#x0364;che/ auch bewandten Umb&#x017F;ta&#x0364;nden nach/ und<lb/>
wenn etwa bey denen Pfand-Weigerungen/ an die<lb/>
Teich-Ge&#x017F;chwornen/ oder deren Bothen/ die Hand<lb/>
geleget/ oder &#x017F;on&#x017F;t Gewalt und Frevel dabey veru&#x0364;bet<lb/>
wu&#x0364;rde/ in noch ho&#x0364;here <hi rendition="#aq">arbitrari</hi>&#x017F;che Straffe verfallen<lb/>
&#x017F;eyn.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 7.</head>
            <p>Wir wollen aber die tha&#x0364;tliche Pfand-Wei-<lb/>
gerung nicht dahin ver&#x017F;tanden haben/ als wenn die<lb/>
Teich-Ge&#x017F;chworne/ und deren Bothen/ no&#x0364;thig haben<lb/>
&#x017F;olten/ &#x017F;ich daru&#x0364;ber mit dem Weigerer/ in ein Hand-<lb/>
gemenge einzula&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern wollen vielmehr &#x017F;olches/<lb/>
umb alle Ungelegenheit zu verhu&#x0364;ten/ hiemit ausdru&#x0364;ck-<lb/>
lich unter&#x017F;aget und verbothen haben; Ma&#x017F;&#x017F;en dann<lb/>
die&#x017F;es allein zur Pfand-Weigerung genug &#x017F;eyn &#x017F;oll/<lb/>
daß/ nachdem das Pfand angefa&#x017F;&#x017F;et/ der Weigerer<lb/>
mit Gegen-Anlegung der Ha&#x0364;nde an das Pfand/ umb<lb/>
&#x017F;elbiges zu behalten/ oder auch &#x017F;on&#x017F;ten nur mit einigen<lb/>
Dreu- oder andern dahin zu ver&#x017F;tehenden Worten/<lb/>
daß mit &#x017F;einem Willen &#x017F;ie das Pfand nicht wegneh-<lb/>
men &#x017F;ollen/ &#x017F;ich der Pfandung zuwider &#x017F;etzet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.</head>
            <p>Solte &#x017F;ich nun gleich zutragen/ daß die<lb/>
Pfandung wider einen zur Ungebu&#x0364;hr/ und unver-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dien-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[123/0137] Teich-Ordnung. das Pfand/ welches er ſonſten folgen laſſen/ eigen- maͤchtig/ und ohne des Teich-Graͤffen/ Teich-Rich- ter und Geſchwornen Vorwiſſen und Bewilligung/ wieder weghohlete und an ſich nehme; Sol derſelbe/ des Verbrechens enormitaͤt und Grobheit/ auch ſchaͤdlicher conſequence halber/ in eine anſehnliche Bruͤche/ auch bewandten Umbſtaͤnden nach/ und wenn etwa bey denen Pfand-Weigerungen/ an die Teich-Geſchwornen/ oder deren Bothen/ die Hand geleget/ oder ſonſt Gewalt und Frevel dabey veruͤbet wuͤrde/ in noch hoͤhere arbitrariſche Straffe verfallen ſeyn. §. 7. Wir wollen aber die thaͤtliche Pfand-Wei- gerung nicht dahin verſtanden haben/ als wenn die Teich-Geſchworne/ und deren Bothen/ noͤthig haben ſolten/ ſich daruͤber mit dem Weigerer/ in ein Hand- gemenge einzulaſſen/ ſondern wollen vielmehr ſolches/ umb alle Ungelegenheit zu verhuͤten/ hiemit ausdruͤck- lich unterſaget und verbothen haben; Maſſen dann dieſes allein zur Pfand-Weigerung genug ſeyn ſoll/ daß/ nachdem das Pfand angefaſſet/ der Weigerer mit Gegen-Anlegung der Haͤnde an das Pfand/ umb ſelbiges zu behalten/ oder auch ſonſten nur mit einigen Dreu- oder andern dahin zu verſtehenden Worten/ daß mit ſeinem Willen ſie das Pfand nicht wegneh- men ſollen/ ſich der Pfandung zuwider ſetzet. §. 8. Solte ſich nun gleich zutragen/ daß die Pfandung wider einen zur Ungebuͤhr/ und unver- dien- Q 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/137
Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/137>, abgerufen am 21.11.2024.