Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Teich-Ordnung.
mit Nachdruck zu beschaffen/ daß die Siehl-Teiche
bey Zeiten gereiniget/ und bey gnugsamer Weite/
und raumen Wasser-Lauff gehalten; Die Schleu-
sen und Siehlen aber ausser Mangel gesetzet/ auch
die Thüren ohne dringende Noth nicht eröffnet wer-
den.

§. 3.

Wann nun gleich/ an einem oder andern
Orthe/ Mangel von frischen Wasser entstünde/ sol-
len dennoch die Schleussen nicht anderst/ denn mit
der gesampten Siehl-Richter und Geschwornen/
wie auch der Siel-Acht-Eingesessenen/ Vorwissen
und Bewilligung/ und zwar zum wenigsten/ in ei-
nes solcher Siehl-Geschwornen Beywesen/ eröff-
net/ auch für allen dabey in Acht genommen wer-
den/ daß solches bey gutem Wetter/ nicht aber bey
Spring-Fluthen und Sturmen geschehe/ auch so-
bald das dazu gehörige Land zur Gnüge mit Wasser
versehen/ der Schleussen ihr ordentlicher Gang auff
Ebbe und Fluth/ wieder gelassen werde.

§. 4.

Würde abereiner sich unterstehen/ die
Schleussen/ vor sich allein/ ohne der Schleuß-Rich-
ter und Geschwornen Wissen und Beyseyn/ zu eröff-
nen; Sol derselbe nicht allein deßfalls mit scharffer
willkührlicher Straffe beleget/ besondern auch den/
dadurch etwa veruhrsachten Schaden zu erstatten
schuldig/ oder/ da er solches nicht vermochte/ am Lei-
be dafür gestraffet werden.

§. 5.
T

Teich-Ordnung.
mit Nachdruck zu beſchaffen/ daß die Siehl-Teiche
bey Zeiten gereiniget/ und bey gnugſamer Weite/
und raumen Waſſer-Lauff gehalten; Die Schleu-
ſen und Siehlen aber auſſer Mangel geſetzet/ auch
die Thuͤren ohne dringende Noth nicht eroͤffnet wer-
den.

§. 3.

Wann nun gleich/ an einem oder andern
Orthe/ Mangel von friſchen Waſſer entſtuͤnde/ ſol-
len dennoch die Schleuſſen nicht anderſt/ denn mit
der geſampten Siehl-Richter und Geſchwornen/
wie auch der Siel-Acht-Eingeſeſſenen/ Vorwiſſen
und Bewilligung/ und zwar zum wenigſten/ in ei-
nes ſolcher Siehl-Geſchwornen Beyweſen/ eroͤff-
net/ auch fuͤr allen dabey in Acht genommen wer-
den/ daß ſolches bey gutem Wetter/ nicht aber bey
Spring-Fluthen und Sturmen geſchehe/ auch ſo-
bald das dazu gehoͤrige Land zur Gnuͤge mit Waſſer
verſehen/ der Schleuſſen ihr ordentlicher Gang auff
Ebbe und Fluth/ wieder gelaſſen werde.

§. 4.

Wuͤrde abereiner ſich unterſtehen/ die
Schleuſſen/ vor ſich allein/ ohne der Schleuß-Rich-
ter und Geſchwornen Wiſſen und Beyſeyn/ zu eroͤff-
nen; Sol derſelbe nicht allein deßfalls mit ſcharffer
willkuͤhrlicher Straffe beleget/ beſondern auch den/
dadurch etwa veruhrſachten Schaden zu erſtatten
ſchuldig/ oder/ da er ſolches nicht vermochte/ am Lei-
be dafuͤr geſtraffet werden.

§. 5.
T
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0157" n="143"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Teich-Ordnung.</hi></fw><lb/>
mit Nachdruck zu be&#x017F;chaffen/ daß die Siehl-Teiche<lb/>
bey Zeiten gereiniget/ und bey gnug&#x017F;amer Weite/<lb/>
und raumen Wa&#x017F;&#x017F;er-Lauff gehalten; Die Schleu-<lb/>
&#x017F;en und Siehlen aber au&#x017F;&#x017F;er Mangel ge&#x017F;etzet/ auch<lb/>
die Thu&#x0364;ren ohne dringende Noth nicht ero&#x0364;ffnet wer-<lb/>
den.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.</head>
            <p>Wann nun gleich/ an einem oder andern<lb/>
Orthe/ Mangel von fri&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;er ent&#x017F;tu&#x0364;nde/ &#x017F;ol-<lb/>
len dennoch die Schleu&#x017F;&#x017F;en nicht ander&#x017F;t/ denn mit<lb/>
der ge&#x017F;ampten Siehl-Richter und Ge&#x017F;chwornen/<lb/>
wie auch der Siel-Acht-Einge&#x017F;e&#x017F;&#x017F;enen/ Vorwi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
und Bewilligung/ und zwar zum wenig&#x017F;ten/ in ei-<lb/>
nes &#x017F;olcher Siehl-Ge&#x017F;chwornen Beywe&#x017F;en/ ero&#x0364;ff-<lb/>
net/ auch fu&#x0364;r allen dabey in Acht genommen wer-<lb/>
den/ daß &#x017F;olches bey gutem Wetter/ nicht aber bey<lb/>
Spring-Fluthen und Sturmen ge&#x017F;chehe/ auch &#x017F;o-<lb/>
bald das dazu geho&#x0364;rige Land zur Gnu&#x0364;ge mit Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
ver&#x017F;ehen/ der Schleu&#x017F;&#x017F;en ihr ordentlicher Gang auff<lb/>
Ebbe und Fluth/ wieder gela&#x017F;&#x017F;en werde.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 4.</head>
            <p>Wu&#x0364;rde abereiner &#x017F;ich unter&#x017F;tehen/ die<lb/>
Schleu&#x017F;&#x017F;en/ vor &#x017F;ich allein/ ohne der Schleuß-Rich-<lb/>
ter und Ge&#x017F;chwornen Wi&#x017F;&#x017F;en und Bey&#x017F;eyn/ zu ero&#x0364;ff-<lb/>
nen; Sol der&#x017F;elbe nicht allein deßfalls mit &#x017F;charffer<lb/>
willku&#x0364;hrlicher Straffe beleget/ be&#x017F;ondern auch den/<lb/>
dadurch etwa veruhr&#x017F;achten Schaden zu er&#x017F;tatten<lb/>
&#x017F;chuldig/ oder/ da er &#x017F;olches nicht vermochte/ am Lei-<lb/>
be dafu&#x0364;r ge&#x017F;traffet werden.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">T</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 5.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0157] Teich-Ordnung. mit Nachdruck zu beſchaffen/ daß die Siehl-Teiche bey Zeiten gereiniget/ und bey gnugſamer Weite/ und raumen Waſſer-Lauff gehalten; Die Schleu- ſen und Siehlen aber auſſer Mangel geſetzet/ auch die Thuͤren ohne dringende Noth nicht eroͤffnet wer- den. §. 3. Wann nun gleich/ an einem oder andern Orthe/ Mangel von friſchen Waſſer entſtuͤnde/ ſol- len dennoch die Schleuſſen nicht anderſt/ denn mit der geſampten Siehl-Richter und Geſchwornen/ wie auch der Siel-Acht-Eingeſeſſenen/ Vorwiſſen und Bewilligung/ und zwar zum wenigſten/ in ei- nes ſolcher Siehl-Geſchwornen Beyweſen/ eroͤff- net/ auch fuͤr allen dabey in Acht genommen wer- den/ daß ſolches bey gutem Wetter/ nicht aber bey Spring-Fluthen und Sturmen geſchehe/ auch ſo- bald das dazu gehoͤrige Land zur Gnuͤge mit Waſſer verſehen/ der Schleuſſen ihr ordentlicher Gang auff Ebbe und Fluth/ wieder gelaſſen werde. §. 4. Wuͤrde abereiner ſich unterſtehen/ die Schleuſſen/ vor ſich allein/ ohne der Schleuß-Rich- ter und Geſchwornen Wiſſen und Beyſeyn/ zu eroͤff- nen; Sol derſelbe nicht allein deßfalls mit ſcharffer willkuͤhrlicher Straffe beleget/ beſondern auch den/ dadurch etwa veruhrſachten Schaden zu erſtatten ſchuldig/ oder/ da er ſolches nicht vermochte/ am Lei- be dafuͤr geſtraffet werden. §. 5. T

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/157
Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/157>, abgerufen am 24.11.2024.