[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Policey-Ordnung. und des zukünfftigen Lebens mit sich führet; Dage-gen aber der Verachtung GOttes/ und dessen allein seligmachenden Wortes/ alles Land-verderbliches Un- heil und Ubel/ gleichsam auffden Fuß nachfolget: So wollen Wir zufoderst Unsere Unterthanen dieser Un- serer Hertzogthümer Bremen und Verden/ sampt und sonders/ Landes-väterlich/ auch höchsten Ernstes/ und bey Vermeidung schweren Einsehens/ hiemit an- erinnert und befehliget haben/ daß sie/ und ein jeder be- sonders/ sich zu aller Zeit/ eines gottsfürchtigen Le- dens/ und thätigen wahren Christenthums befleis- sigen/ und zu dessen offenbahrer Bezeugung/ ohne er- hebliche und wichtige Ursachen/ des Sonntags/ wie auch an denen Fest-Buß- und Bete-Tagen/ den Got- tesdienst nicht verabsäumen/ sondern nebst dem offter- mahlem Gebrauch des heiligen und hochwürdigen Abendmahls/ zum Gehör göttlichen Wortes sich zei- tig einstellen/ auch ausser unumbgänglicher Noth/ nicht gestracks nach gehaltener Predigt auß der Kir- chen verlauffen/ sondern die Endigung der Christlichen Ceremonien und Absprechung des Segens abwar- ten/ auch Kinder und Gesinde zu einem gleichmässigen ernstlich anhalten/ weder denenselben mit führenden üppigen und ruchlosen Leben/ oder sonst in einerley Wege ärgerniß geben/ vielmehr aber allenthalben/ in seinem Beruff/ sich solcher gestalt verhalten und be- zeigen solle/ daß er bey einem guten und reinen Gewis- sen/ des Allerhöchsten Gnade und Segens sich gewiß getrösten/ und versichert halten möge. §. 1.
Policey-Ordnung. und des zukuͤnfftigen Lebens mit ſich fuͤhret; Dage-gen aber der Verachtung GOttes/ und deſſen allein ſeligmachenden Wortes/ alles Land-verderbliches Un- heil und Ubel/ gleichſam auffden Fuß nachfolget: So wollen Wir zufoderſt Unſere Unterthanen dieſer Un- ſerer Hertzogthuͤmer Bremen und Verden/ ſampt und ſonders/ Landes-vaͤterlich/ auch hoͤchſten Ernſtes/ und bey Vermeidung ſchweren Einſehens/ hiemit an- erinnert und befehliget haben/ daß ſie/ und ein jeder be- ſonders/ ſich zu aller Zeit/ eines gottsfuͤrchtigen Le- dens/ und thaͤtigen wahren Chriſtenthums befleiſ- ſigen/ und zu deſſen offenbahrer Bezeugung/ ohne er- hebliche und wichtige Urſachen/ des Sonntags/ wie auch an denen Feſt-Buß- und Bete-Tagen/ den Got- tesdienſt nicht verabſaͤumen/ ſondern nebſt dem offter- mahlem Gebrauch des heiligen und hochwuͤrdigen Abendmahls/ zum Gehoͤr goͤttlichen Wortes ſich zei- tig einſtellen/ auch auſſer unumbgaͤnglicher Noth/ nicht geſtracks nach gehaltener Predigt auß der Kir- chen verlauffen/ ſondern die Endigung der Chriſtlichen Ceremonien und Abſprechung des Segens abwar- ten/ auch Kinder und Geſinde zu einem gleichmaͤſſigen ernſtlich anhalten/ weder denenſelben mit fuͤhrenden uͤppigen und ruchloſen Leben/ oder ſonſt in einerley Wege aͤrgerniß geben/ vielmehr aber allenthalben/ in ſeinem Beruff/ ſich ſolcher geſtalt verhalten und be- zeigen ſolle/ daß er bey einem guten und reinen Gewiſ- ſen/ des Allerhoͤchſten Gnade und Segens ſich gewiß getroͤſten/ und verſichert halten moͤge. §. 1.
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Policey-Ordnung.
und des zukuͤnfftigen Lebens mit ſich fuͤhret; Dage-
gen aber der Verachtung GOttes/ und deſſen allein
ſeligmachenden Wortes/ alles Land-verderbliches Un-
heil und Ubel/ gleichſam auffden Fuß nachfolget: So
wollen Wir zufoderſt Unſere Unterthanen dieſer Un-
ſerer Hertzogthuͤmer Bremen und Verden/ ſampt
und ſonders/ Landes-vaͤterlich/ auch hoͤchſten Ernſtes/
und bey Vermeidung ſchweren Einſehens/ hiemit an-
erinnert und befehliget haben/ daß ſie/ und ein jeder be-
ſonders/ ſich zu aller Zeit/ eines gottsfuͤrchtigen Le-
dens/ und thaͤtigen wahren Chriſtenthums befleiſ-
ſigen/ und zu deſſen offenbahrer Bezeugung/ ohne er-
hebliche und wichtige Urſachen/ des Sonntags/ wie
auch an denen Feſt-Buß- und Bete-Tagen/ den Got-
tesdienſt nicht verabſaͤumen/ ſondern nebſt dem offter-
mahlem Gebrauch des heiligen und hochwuͤrdigen
Abendmahls/ zum Gehoͤr goͤttlichen Wortes ſich zei-
tig einſtellen/ auch auſſer unumbgaͤnglicher Noth/
nicht geſtracks nach gehaltener Predigt auß der Kir-
chen verlauffen/ ſondern die Endigung der Chriſtlichen
Ceremonien und Abſprechung des Segens abwar-
ten/ auch Kinder und Geſinde zu einem gleichmaͤſſigen
ernſtlich anhalten/ weder denenſelben mit fuͤhrenden
uͤppigen und ruchloſen Leben/ oder ſonſt in einerley
Wege aͤrgerniß geben/ vielmehr aber allenthalben/ in
ſeinem Beruff/ ſich ſolcher geſtalt verhalten und be-
zeigen ſolle/ daß er bey einem guten und reinen Gewiſ-
ſen/ des Allerhoͤchſten Gnade und Segens ſich gewiß
getroͤſten/ und verſichert halten moͤge.
§. 1.
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