[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Wider Entheiligung aller verbothenen Arbeit sich gäntzlich enthalten solte/ derHaußmann Torff/ Holtz/ Heu/ Stroh und dergleichen in die Städte zu Marckte führet. Wann wir dann diesem fast un- christlichen Beginnen so länger hin stillschweigend zuzusehen nicht zu verantworten haben/ indem GOttes Straff ohn das hart und schwer über uns lieget/ und durch Entheiligung der Sonn- und Fästtäge noch mehr über uns gehäuffet wird/ mas- sen sonderlich diese Entheiligung in dem heiligen Worte GOt- tes mit Feuer unter andern zu straffen gedreuet wird/ wir auch davon die kläg- und erbärmliche Exempel vor Augen haben/ und uns dadurch zur Buß und einem heiligen GOtt gefälligen Leben billig anmahnen lassen solten. Als befehlen im Nah- men vorhöchstgedachter Jhr. Königl. Majest. zu Schweden/ Unsers allergnädigsten Königs und Herrn/ Wir allen und je- den deroselben Unterthanen/ und zwar bey willkührlicher un- nachbleiblicher Straff hiemit ernstlich/ daß sie hinführo die Sonn- und Feyertäge mit Christlicher Devotion besser/ als biß daher geschehen/ feyren/ und darinnen sich aller verbotte- nen Arbeit/ fahrens/ kauff- und verkauffens/ und wie es sonst Nahmeu haben mag/ gäntzlich enthalten und eussern sollen/ mit der fernern austrücklichen Verwarnung/ da einige Land- und Bauersleute vor den Städten an sothanigen Sonn- und Feyertägen sich finden lassen würden/ selbigen ihre Pferde ab- gepfändet/ ihre zu Marckt bringende Wahren in die arme Häuser gegeben/ und nach Befindung diese Leute noch darzu abgestraffet werden sollen/ gestalt dann dieses unser Placat, da- mit es zu männigliches Wissenschafft kommen möge/ von al- len Cantzeln abgelesen/ an die Kirchthüren und andern ge- wöhnlichen Orthen affigiret und angeschlagen werden sol. Wornach sich ein jeder zu richten und vor Schaden zu hüten hat. Uhrkundlich unter dem Königl. Regierungs-Jnsiegel/ und geben Stade den 1. Septembris, Anno 1659. (L.S.) Ad
Wider Entheiligung aller verbothenen Arbeit ſich gaͤntzlich enthalten ſolte/ derHaußmann Torff/ Holtz/ Heu/ Stroh und dergleichen in die Staͤdte zu Marckte fuͤhret. Wann wir dann dieſem faſt un- chriſtlichen Beginnen ſo laͤnger hin ſtillſchweigend zuzuſehen nicht zu verantworten haben/ indem GOttes Straff ohn das hart und ſchwer uͤber uns lieget/ und durch Entheiligung der Sonn- und Faͤſttaͤge noch mehr uͤber uns gehaͤuffet wird/ maſ- ſen ſonderlich dieſe Entheiligung in dem heiligen Worte GOt- tes mit Feuer unter andern zu ſtraffen gedreuet wird/ wir auch davon die klaͤg- und erbaͤrmliche Exempel vor Augen haben/ und uns dadurch zur Buß und einem heiligen GOtt gefaͤlligen Leben billig anmahnen laſſen ſolten. Als befehlen im Nah- men vorhoͤchſtgedachter Jhr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden/ Unſers allergnaͤdigſten Koͤnigs und Herrn/ Wir allen und je- den deroſelben Unterthanen/ und zwar bey willkuͤhrlicher un- nachbleiblicher Straff hiemit ernſtlich/ daß ſie hinfuͤhro die Sonn- und Feyertaͤge mit Chriſtlicher Devotion beſſer/ als biß daher geſchehen/ feyren/ und darinnen ſich aller verbotte- nen Arbeit/ fahrens/ kauff- und verkauffens/ und wie es ſonſt Nahmeu haben mag/ gaͤntzlich enthalten und euſſern ſollen/ mit der fernern austruͤcklichen Verwarnung/ da einige Land- und Bauersleute vor den Staͤdten an ſothanigen Sonn- und Feyertaͤgen ſich finden laſſen wuͤrden/ ſelbigen ihre Pferde ab- gepfaͤndet/ ihre zu Marckt bringende Wahren in die arme Haͤuſer gegeben/ und nach Befindung dieſe Leute noch darzu abgeſtraffet werden ſollen/ geſtalt dann dieſes unſer Placat, da- mit es zu maͤnnigliches Wiſſenſchafft kommen moͤge/ von al- len Cantzeln abgeleſen/ an die Kirchthuͤren und andern ge- woͤhnlichen Orthen affigiret und angeſchlagen werden ſol. Wornach ſich ein jeder zu richten und vor Schaden zu huͤten hat. Uhrkundlich unter dem Koͤnigl. Regierungs-Jnſiegel/ und geben Stade den 1. Septembris, Anno 1659. (L.S.) Ad
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Wider Entheiligung
aller verbothenen Arbeit ſich gaͤntzlich enthalten ſolte/ der
Haußmann Torff/ Holtz/ Heu/ Stroh und dergleichen in die
Staͤdte zu Marckte fuͤhret. Wann wir dann dieſem faſt un-
chriſtlichen Beginnen ſo laͤnger hin ſtillſchweigend zuzuſehen
nicht zu verantworten haben/ indem GOttes Straff ohn das
hart und ſchwer uͤber uns lieget/ und durch Entheiligung der
Sonn- und Faͤſttaͤge noch mehr uͤber uns gehaͤuffet wird/ maſ-
ſen ſonderlich dieſe Entheiligung in dem heiligen Worte GOt-
tes mit Feuer unter andern zu ſtraffen gedreuet wird/ wir auch
davon die klaͤg- und erbaͤrmliche Exempel vor Augen haben/
und uns dadurch zur Buß und einem heiligen GOtt gefaͤlligen
Leben billig anmahnen laſſen ſolten. Als befehlen im Nah-
men vorhoͤchſtgedachter Jhr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden/
Unſers allergnaͤdigſten Koͤnigs und Herrn/ Wir allen und je-
den deroſelben Unterthanen/ und zwar bey willkuͤhrlicher un-
nachbleiblicher Straff hiemit ernſtlich/ daß ſie hinfuͤhro die
Sonn- und Feyertaͤge mit Chriſtlicher Devotion beſſer/ als
biß daher geſchehen/ feyren/ und darinnen ſich aller verbotte-
nen Arbeit/ fahrens/ kauff- und verkauffens/ und wie es ſonſt
Nahmeu haben mag/ gaͤntzlich enthalten und euſſern ſollen/
mit der fernern austruͤcklichen Verwarnung/ da einige Land-
und Bauersleute vor den Staͤdten an ſothanigen Sonn- und
Feyertaͤgen ſich finden laſſen wuͤrden/ ſelbigen ihre Pferde ab-
gepfaͤndet/ ihre zu Marckt bringende Wahren in die arme
Haͤuſer gegeben/ und nach Befindung dieſe Leute noch darzu
abgeſtraffet werden ſollen/ geſtalt dann dieſes unſer Placat, da-
mit es zu maͤnnigliches Wiſſenſchafft kommen moͤge/ von al-
len Cantzeln abgeleſen/ an die Kirchthuͤren und andern ge-
woͤhnlichen Orthen affigiret und angeſchlagen werden ſol.
Wornach ſich ein jeder zu richten und vor Schaden zu huͤten
hat. Uhrkundlich unter dem Koͤnigl. Regierungs-Jnſiegel/
und geben Stade den 1. Septembris, Anno 1659.
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