[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.des Sabbaths. auffgefressen und verzehret/ auch daß wir noch täglich hören/wie so viel andere unsere Mitt-Brüder durch die Sterbe-Drü- sen hinfallen und umbkommen müssen. Und hat man sich auch keine andere Rechnung zu machen/ denn daß/ dafern wir nicht bey Zeiten umbkehren/ und mit rechtschaffener wahrer Busse dem annoch ergrimmeten GOtt in die Ruthe fallen/ Er in seinem Zorn uns noch weiter verfolgen/ und seinen Eyfer der- gestalt gegen uns richten werde/ daß endlich niemand mehr denselben wenden sol. Absonderlich hat Er den Entheiligern seines Sabbaths gedreuet/ ein Feuer unter ihren Thoren anzu- stecken/ das alle Häuser und Gassen verzehren/ und niemand leschen sol. Aller Segen sol auff hören in dem Lande/ und in dessen Stelle lauter Fluch einkehren/ auch nicht abweichen/ biß der Ubertreter gäntzlich umb gebracht/ und vertilget sey/ dafür uns doch dessen überschwengliche Barmhertzigkeit kräfftigst bewahren und schützen wolle. Als aber einer Christlichen O- brigkeit Ambt und Pflicht/ auch das Jhrige hierzu zu thun/ und ihre Mühe und Sorgfalt vornehmlich dahin zu wenden/ wie solchem oberzehltem unchristlichem Wesen und Leben/ so vielmöglich/ zu steuern und weiter vorzubeugen/ und dadurch die so hart gedräuete Straffen von Land und Gemeine abzu- wenden; Dagegen aber die Gnade/ und den Segen des Aller- höchsten durch einen auffrichtigen GOtt-wohlgefälligen Wan- del zu befördern und einzuführen/ so haben Wir bey dieser aber- mahligen Zeit-Wechselung/ und da durch Göttliche Verlei- hung nun wiederumb ein neues Kirchen-Jahr angefangen wird/ billigst Anlaß darzu nehmen/ und dahero im Nahmen allerhöchstgedachter Jhr. Königl. Majest. zu Schweden/ Un- sers allergnädigsten Königs und Herrn/ hierdurch nicht allein alles das jenige/ was etwa in vorigen Jahren/ oder auch noch neulich zu solchem Zweck/ so wohl von ein oder ander mittelbah- ren Obrigkeit absonderlich/ als auch Königl. Regierung ins ge- mein löblich geboten und verordnet/ nochmahln anhero wieder- holen/ völlig bekräfftigen und bestätigen; Sondern auch alle und B b 2
des Sabbaths. auffgefreſſen und verzehret/ auch daß wir noch taͤglich hoͤren/wie ſo viel andere unſere Mitt-Bruͤder durch die Sterbe-Druͤ- ſen hinfallen und umbkommen muͤſſen. Und hat man ſich auch keine andere Rechnung zu machen/ denn daß/ dafern wir nicht bey Zeiten umbkehren/ und mit rechtſchaffener wahrer Buſſe dem annoch ergrimmeten GOtt in die Ruthe fallen/ Er in ſeinem Zorn uns noch weiter verfolgen/ und ſeinen Eyfer der- geſtalt gegen uns richten werde/ daß endlich niemand mehr denſelben wenden ſol. Abſonderlich hat Er den Entheiligern ſeines Sabbaths gedreuet/ ein Feuer unter ihren Thoren anzu- ſtecken/ das alle Haͤuſer und Gaſſen verzehren/ und niemand leſchen ſol. Aller Segen ſol auff hoͤren in dem Lande/ und in deſſen Stelle lauter Fluch einkehren/ auch nicht abweichen/ biß der Ubertreter gaͤntzlich umb gebracht/ und vertilget ſey/ dafuͤr uns doch deſſen uͤberſchwengliche Barmhertzigkeit kraͤfftigſt bewahren und ſchuͤtzen wolle. Als aber einer Chriſtlichen O- brigkeit Ambt und Pflicht/ auch das Jhrige hierzu zu thun/ und ihre Muͤhe und Sorgfalt vornehmlich dahin zu wenden/ wie ſolchem oberzehltem unchriſtlichem Weſen und Leben/ ſo vielmoͤglich/ zu ſteuern und weiter vorzubeugen/ und dadurch die ſo hart gedraͤuete Straffen von Land und Gemeine abzu- wenden; Dagegen aber die Gnade/ und den Segen des Aller- hoͤchſten durch einen auffrichtigen GOtt-wohlgefaͤlligen Wan- del zu befoͤrdern und einzufuͤhren/ ſo haben Wir bey dieſer aber- mahligen Zeit-Wechſelung/ und da durch Goͤttliche Verlei- hung nun wiederumb ein neues Kirchen-Jahr angefangen wird/ billigſt Anlaß darzu nehmen/ und dahero im Nahmen allerhoͤchſtgedachter Jhr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden/ Un- ſers allergnaͤdigſten Koͤnigs und Herrn/ hierdurch nicht allein alles das jenige/ was etwa in vorigen Jahren/ oder auch noch neulich zu ſolchem Zweck/ ſo wohl von ein oder ander mittelbah- ren Obrigkeit abſonderlich/ als auch Koͤnigl. Regierung ins ge- mein loͤblich geboten und verordnet/ nochmahln anhero wieder- holen/ voͤllig bekraͤfftigen und beſtaͤtigen; Sondern auch alle und B b 2
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des Sabbaths.
auffgefreſſen und verzehret/ auch daß wir noch taͤglich hoͤren/
wie ſo viel andere unſere Mitt-Bruͤder durch die Sterbe-Druͤ-
ſen hinfallen und umbkommen muͤſſen. Und hat man ſich
auch keine andere Rechnung zu machen/ denn daß/ dafern wir
nicht bey Zeiten umbkehren/ und mit rechtſchaffener wahrer
Buſſe dem annoch ergrimmeten GOtt in die Ruthe fallen/ Er
in ſeinem Zorn uns noch weiter verfolgen/ und ſeinen Eyfer der-
geſtalt gegen uns richten werde/ daß endlich niemand mehr
denſelben wenden ſol. Abſonderlich hat Er den Entheiligern
ſeines Sabbaths gedreuet/ ein Feuer unter ihren Thoren anzu-
ſtecken/ das alle Haͤuſer und Gaſſen verzehren/ und niemand
leſchen ſol. Aller Segen ſol auff hoͤren in dem Lande/ und in
deſſen Stelle lauter Fluch einkehren/ auch nicht abweichen/ biß
der Ubertreter gaͤntzlich umb gebracht/ und vertilget ſey/ dafuͤr
uns doch deſſen uͤberſchwengliche Barmhertzigkeit kraͤfftigſt
bewahren und ſchuͤtzen wolle. Als aber einer Chriſtlichen O-
brigkeit Ambt und Pflicht/ auch das Jhrige hierzu zu thun/
und ihre Muͤhe und Sorgfalt vornehmlich dahin zu wenden/
wie ſolchem oberzehltem unchriſtlichem Weſen und Leben/ ſo
vielmoͤglich/ zu ſteuern und weiter vorzubeugen/ und dadurch
die ſo hart gedraͤuete Straffen von Land und Gemeine abzu-
wenden; Dagegen aber die Gnade/ und den Segen des Aller-
hoͤchſten durch einen auffrichtigen GOtt-wohlgefaͤlligen Wan-
del zu befoͤrdern und einzufuͤhren/ ſo haben Wir bey dieſer aber-
mahligen Zeit-Wechſelung/ und da durch Goͤttliche Verlei-
hung nun wiederumb ein neues Kirchen-Jahr angefangen
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allerhoͤchſtgedachter Jhr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden/ Un-
ſers allergnaͤdigſten Koͤnigs und Herrn/ hierdurch nicht allein
alles das jenige/ was etwa in vorigen Jahren/ oder auch noch
neulich zu ſolchem Zweck/ ſo wohl von ein oder ander mittelbah-
ren Obrigkeit abſonderlich/ als auch Koͤnigl. Regierung ins ge-
mein loͤblich geboten und verordnet/ nochmahln anhero wieder-
holen/ voͤllig bekraͤfftigen und beſtaͤtigen; Sondern auch alle
und
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