[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Gesindel. nun wohl nicht gemeynet seynd/ die Wercke der ChristlichenLiebe zuverbiethen/ und den recht nothleydenden Leuten das All- mosen zuverwehren; Dieweil dennoch die Erfahrung an vie- len Orten in Teutschland wahr gemachet/ daß unter dem De- ckel der Bettler/ viel boßhaffte Brand- und andere Unglück ver- ursachende Leute sich befunden; Als wil höchstnöthig seyn/ son- derlich itziger Zeit/ ein wachendes Auge darob zuhaben; Be- fehlen demnach allen und jeden obgedacht/ im Nahmen Jhr. Königl. Majest. unsers allergnädigsten Königs/ hiemit gantz ernstlich/ daß sie keine frembde Bettler/ sie haben dann ein gu- tes schrifftliches Gezeugniß von dem Orte/ woher sie kommen/ vorzuzeigen/ gedulden; Widrigen falls aber das Allmosen zu samlen ihnen nicht vergönnen/ besondern vielmehr das Land zuräumen nöthigen/ und dazu mit Ernst anhalten sollen; Ge- stalt dann/ daferne der Bettler viele sich zusammen rottiret/ an einem oder andern Ort befunden würden/ die Benachbarte ein- ander die Hand biethen/ und durch den Glockenschlag zu sol- chem Ende ein Zeichen geben sollen. Wornach sich ein jeder zu achten und für Verantwortung zuhüten hat. Geben Stade unterm Königl. Regierungs Jnsiegel/ den 6. Aprilis, Anno 1668. (L.S.) Ad Pag. 52. Von Zigeunern. JHr. Königl. Majest. gan- J i 2
Geſindel. nun wohl nicht gemeynet ſeynd/ die Wercke der ChriſtlichenLiebe zuverbiethen/ und den recht nothleydenden Leuten das All- moſen zuverwehren; Dieweil dennoch die Erfahrung an vie- len Orten in Teutſchland wahr gemachet/ daß unter dem De- ckel der Bettler/ viel boßhaffte Brand- und andere Ungluͤck ver- urſachende Leute ſich befunden; Als wil hoͤchſtnoͤthig ſeyn/ ſon- derlich itziger Zeit/ ein wachendes Auge darob zuhaben; Be- fehlen demnach allen und jeden obgedacht/ im Nahmen Jhr. Koͤnigl. Majeſt. unſers allergnaͤdigſten Koͤnigs/ hiemit gantz ernſtlich/ daß ſie keine frembde Bettler/ ſie haben dann ein gu- tes ſchrifftliches Gezeugniß von dem Orte/ woher ſie kommen/ vorzuzeigen/ gedulden; Widrigen falls aber das Allmoſen zu ſamlen ihnen nicht vergoͤnnen/ beſondern vielmehr das Land zuraͤumen noͤthigen/ und dazu mit Ernſt anhalten ſollen; Ge- ſtalt dann/ daferne der Bettler viele ſich zuſammen rottiret/ an einem oder andern Ort befunden wuͤrden/ die Benachbarte ein- ander die Hand biethen/ und durch den Glockenſchlag zu ſol- chem Ende ein Zeichen geben ſollen. Wornach ſich ein jeder zu achten und fuͤr Verantwortung zuhuͤten hat. Geben Stade unterm Koͤnigl. Regierungs Jnſiegel/ den 6. Aprilis, Anno 1668. (L.S.) Ad Pag. 52. Von Zigeunern. JHr. Koͤnigl. Majeſt. gan- J i 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0261" n="247"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Geſindel.</hi></fw><lb/> nun wohl nicht gemeynet ſeynd/ die Wercke der Chriſtlichen<lb/> Liebe zuverbiethen/ und den recht nothleydenden Leuten das All-<lb/> moſen zuverwehren; Dieweil dennoch die Erfahrung an vie-<lb/> len Orten in Teutſchland wahr gemachet/ daß unter dem De-<lb/> ckel der Bettler/ viel boßhaffte Brand- und andere Ungluͤck ver-<lb/> urſachende Leute ſich befunden; Als wil hoͤchſtnoͤthig ſeyn/ ſon-<lb/> derlich itziger Zeit/ ein wachendes Auge darob zuhaben; Be-<lb/> fehlen demnach allen und jeden obgedacht/ im Nahmen Jhr.<lb/> Koͤnigl. Majeſt. unſers allergnaͤdigſten Koͤnigs/ hiemit gantz<lb/> ernſtlich/ daß ſie keine frembde Bettler/ ſie haben dann ein gu-<lb/> tes ſchrifftliches Gezeugniß von dem Orte/ woher ſie kommen/<lb/> vorzuzeigen/ gedulden; Widrigen falls aber das Allmoſen zu<lb/> ſamlen ihnen nicht vergoͤnnen/ beſondern vielmehr das Land<lb/> zuraͤumen noͤthigen/ und dazu mit Ernſt anhalten ſollen; Ge-<lb/> ſtalt dann/ daferne der Bettler viele ſich zuſammen <hi rendition="#aq">rottir</hi>et/ an<lb/> einem oder andern Ort befunden wuͤrden/ die Benachbarte ein-<lb/> ander die Hand biethen/ und durch den Glockenſchlag zu ſol-<lb/> chem Ende ein Zeichen geben ſollen. Wornach ſich ein jeder zu<lb/> achten und fuͤr Verantwortung zuhuͤten hat. Geben Stade<lb/> unterm Koͤnigl. Regierungs Jnſiegel/ den 6. <hi rendition="#aq">Aprilis, Anno</hi><lb/> 1668.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">(L.S.)</hi> </hi> </p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Ad Pag.</hi> 52.<lb/> Von Zigeunern.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr">JHr. Koͤnigl. Majeſt.<lb/> zu Schweden/ in Dero Her-<lb/> tzogthuͤmer Bremen und Verden/ veroxdnete</hi><hi rendition="#aq">GE-<lb/> NERAL-GOUVERNEUR</hi> und Regierung. Fuͤgen hiemit<lb/> zuwiſſen/ wie daß man nicht ohne ſonderbahres Mißvergnuͤ-<lb/> gen erfahren muͤſſen/ welcher geſtalt/ der in vorigen Jahren er-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J i 2</fw><fw place="bottom" type="catch">gan-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0261]
Geſindel.
nun wohl nicht gemeynet ſeynd/ die Wercke der Chriſtlichen
Liebe zuverbiethen/ und den recht nothleydenden Leuten das All-
moſen zuverwehren; Dieweil dennoch die Erfahrung an vie-
len Orten in Teutſchland wahr gemachet/ daß unter dem De-
ckel der Bettler/ viel boßhaffte Brand- und andere Ungluͤck ver-
urſachende Leute ſich befunden; Als wil hoͤchſtnoͤthig ſeyn/ ſon-
derlich itziger Zeit/ ein wachendes Auge darob zuhaben; Be-
fehlen demnach allen und jeden obgedacht/ im Nahmen Jhr.
Koͤnigl. Majeſt. unſers allergnaͤdigſten Koͤnigs/ hiemit gantz
ernſtlich/ daß ſie keine frembde Bettler/ ſie haben dann ein gu-
tes ſchrifftliches Gezeugniß von dem Orte/ woher ſie kommen/
vorzuzeigen/ gedulden; Widrigen falls aber das Allmoſen zu
ſamlen ihnen nicht vergoͤnnen/ beſondern vielmehr das Land
zuraͤumen noͤthigen/ und dazu mit Ernſt anhalten ſollen; Ge-
ſtalt dann/ daferne der Bettler viele ſich zuſammen rottiret/ an
einem oder andern Ort befunden wuͤrden/ die Benachbarte ein-
ander die Hand biethen/ und durch den Glockenſchlag zu ſol-
chem Ende ein Zeichen geben ſollen. Wornach ſich ein jeder zu
achten und fuͤr Verantwortung zuhuͤten hat. Geben Stade
unterm Koͤnigl. Regierungs Jnſiegel/ den 6. Aprilis, Anno
1668.
(L.S.)
Ad Pag. 52.
Von Zigeunern.
JHr. Koͤnigl. Majeſt.
zu Schweden/ in Dero Her-
tzogthuͤmer Bremen und Verden/ veroxdnete GE-
NERAL-GOUVERNEUR und Regierung. Fuͤgen hiemit
zuwiſſen/ wie daß man nicht ohne ſonderbahres Mißvergnuͤ-
gen erfahren muͤſſen/ welcher geſtalt/ der in vorigen Jahren er-
gan-
J i 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |