Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.anderen Ursachen Schuld daran, daß unter 2. Denen in den Acker hinein wachsenden nicht
anderen Urſachen Schuld daran, daß unter 2. Denen in den Acker hinein wachſenden nicht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0126" n="108"/> anderen Urſachen Schuld daran, daß unter<lb/> dickſtehenden Baͤumen das Wachsthum und<lb/> Gedeien der meiſten Pflanzen nur ſchlecht iſt.<lb/> Bei einer Hecke und denen einzeln ſtehenden<lb/> Baͤumen verhaͤlt ſich aber die Sache ganz an-<lb/> ders. Wenn die letzteren nur hoch genug ge-<lb/> zogen ſind, ſo daß die hervorragenden Zweige<lb/> die darunter ſtehende Gewaͤchſe nicht erſticken<lb/> koͤnnen, ſo iſt ihr Schatten ganz und gar un-<lb/> ſchaͤdlich. Denn dieſer richtet ſich alle-<lb/> mahl nach der Sonne und ruͤcket alſo alle Au-<lb/> genblicke weiter fort. Die Strahlen derſelben<lb/> koͤnnen daher demohnerachtet jede Pflanze tref-<lb/> fen, und ſie durch ihren wohlthaͤtigen Einfluß<lb/> zum Wachsthum bringen; und gemeiniglich<lb/> gedeien diejenigen Gewaͤchſe, welche in den<lb/> ſchwulen Mittagsſtunden des Sommers eini-<lb/> gen Schatten haben, viel beſſer als andere, die<lb/> zu dieſer Zeit der brennenden Hitze ausgeſetzet<lb/> ſind.</p><lb/> <p>2. Denen in den Acker hinein wachſenden<lb/> Wurzeln von der Hecke und denen Standbaͤu-<lb/> men kann man durch ein leichtes Mittel, Ziel<lb/> und Maaß ſetzen, daß ſie dem Getreide nicht<lb/> ſchaͤdlich werden koͤnnen. Man macht nemlich<lb/> laͤngſt der Hecke hin in einer Entfernung von<lb/> etwa drei oder vier Fuß einen kleinen Graben,<lb/> der kaum einen Fuß tief ſein darf, ſo koͤnnen<lb/> die in der Oberflaͤche fortlaufenden Wurzeln<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0126]
anderen Urſachen Schuld daran, daß unter
dickſtehenden Baͤumen das Wachsthum und
Gedeien der meiſten Pflanzen nur ſchlecht iſt.
Bei einer Hecke und denen einzeln ſtehenden
Baͤumen verhaͤlt ſich aber die Sache ganz an-
ders. Wenn die letzteren nur hoch genug ge-
zogen ſind, ſo daß die hervorragenden Zweige
die darunter ſtehende Gewaͤchſe nicht erſticken
koͤnnen, ſo iſt ihr Schatten ganz und gar un-
ſchaͤdlich. Denn dieſer richtet ſich alle-
mahl nach der Sonne und ruͤcket alſo alle Au-
genblicke weiter fort. Die Strahlen derſelben
koͤnnen daher demohnerachtet jede Pflanze tref-
fen, und ſie durch ihren wohlthaͤtigen Einfluß
zum Wachsthum bringen; und gemeiniglich
gedeien diejenigen Gewaͤchſe, welche in den
ſchwulen Mittagsſtunden des Sommers eini-
gen Schatten haben, viel beſſer als andere, die
zu dieſer Zeit der brennenden Hitze ausgeſetzet
ſind.
2. Denen in den Acker hinein wachſenden
Wurzeln von der Hecke und denen Standbaͤu-
men kann man durch ein leichtes Mittel, Ziel
und Maaß ſetzen, daß ſie dem Getreide nicht
ſchaͤdlich werden koͤnnen. Man macht nemlich
laͤngſt der Hecke hin in einer Entfernung von
etwa drei oder vier Fuß einen kleinen Graben,
der kaum einen Fuß tief ſein darf, ſo koͤnnen
die in der Oberflaͤche fortlaufenden Wurzeln
nicht
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