Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.lich müßige Herr Schaafmeister und der eine denn C 5
lich muͤßige Herr Schaafmeiſter und der eine denn C 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0059" n="41"/> lich muͤßige Herr Schaafmeiſter und der eine<lb/> Knecht, ſollen das Futter taͤglich maͤhen. Der<lb/> Laͤmmer-Junge aber mit des Schaͤfers ſeinen<lb/> zwei Ochſen, die ihm ohnedem von dem Herrn<lb/> der Heerde frei gehalten und ausgefuttert wer-<lb/> den muͤſſen, ſoll ſelbiges nach dem Platz hin-<lb/> fahren, wo die Schaafe in Huͤrden eingeſchloſ-<lb/> ſen ſind. Der Schaͤfer kann mit dem Knecht<lb/> wenn ein hinlaͤnglicher Vorrath Graß oder<lb/> Futterkraͤuter abgemaͤhet iſt, ſich dorthin ver-<lb/> fuͤgen und die Raufen damit anfuͤllen. Denn<lb/> dieſe Methode hat vor der andern, da die<lb/> Schaafe das Futter auf dem Felde abfreſſen,<lb/> in <hi rendition="#fr">Engelland</hi> einen Vorzug. Die ſchoͤne<lb/> Schaͤferin brauche ich nicht, dieſe mag vor<lb/> der Hand zu Hauſe bleiben, und an denen Oer-<lb/> tern, wo die Schaafe gemolken werden, die<lb/> Milchwirthſchaft beſorgen, ob ich gleich wuͤnſch-<lb/> te, daß das Melken der Schaafe nirgend ſtatt<lb/> haben moͤchte. Den zweiten Knecht aber will<lb/> ich gaͤnzlich abdanken. Deſſen ſtarke Arme<lb/> die bisher ſo unthaͤtig geweſen ſind, ſollen der<lb/> Republick nuͤtzlich werden, und ich verurtheile<lb/> ihn entweder zum Ackerbau, oder er ſoll Sol-<lb/> dat werden, und koͤnnen auf dieſe Weiſe aus<lb/><hi rendition="#fr">tauſend</hi> Doͤrfern, <hi rendition="#fr">tauſend</hi> Muͤßiggaͤnger<lb/> zuſammengebracht, und davon ein Regiment<lb/> errichtet werden. Dieſer Ueberſchlag bei denen<lb/> Schaͤfereien iſt noch ſehr gutherzig berechnet,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 5</fw><fw place="bottom" type="catch">denn</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0059]
lich muͤßige Herr Schaafmeiſter und der eine
Knecht, ſollen das Futter taͤglich maͤhen. Der
Laͤmmer-Junge aber mit des Schaͤfers ſeinen
zwei Ochſen, die ihm ohnedem von dem Herrn
der Heerde frei gehalten und ausgefuttert wer-
den muͤſſen, ſoll ſelbiges nach dem Platz hin-
fahren, wo die Schaafe in Huͤrden eingeſchloſ-
ſen ſind. Der Schaͤfer kann mit dem Knecht
wenn ein hinlaͤnglicher Vorrath Graß oder
Futterkraͤuter abgemaͤhet iſt, ſich dorthin ver-
fuͤgen und die Raufen damit anfuͤllen. Denn
dieſe Methode hat vor der andern, da die
Schaafe das Futter auf dem Felde abfreſſen,
in Engelland einen Vorzug. Die ſchoͤne
Schaͤferin brauche ich nicht, dieſe mag vor
der Hand zu Hauſe bleiben, und an denen Oer-
tern, wo die Schaafe gemolken werden, die
Milchwirthſchaft beſorgen, ob ich gleich wuͤnſch-
te, daß das Melken der Schaafe nirgend ſtatt
haben moͤchte. Den zweiten Knecht aber will
ich gaͤnzlich abdanken. Deſſen ſtarke Arme
die bisher ſo unthaͤtig geweſen ſind, ſollen der
Republick nuͤtzlich werden, und ich verurtheile
ihn entweder zum Ackerbau, oder er ſoll Sol-
dat werden, und koͤnnen auf dieſe Weiſe aus
tauſend Doͤrfern, tauſend Muͤßiggaͤnger
zuſammengebracht, und davon ein Regiment
errichtet werden. Dieſer Ueberſchlag bei denen
Schaͤfereien iſt noch ſehr gutherzig berechnet,
denn
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