Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.der Aufhebung der Gemeinheiten unausbleib- dringli- F
der Aufhebung der Gemeinheiten unausbleib- dringli- F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0099" n="81"/> der Aufhebung der Gemeinheiten unausbleib-<lb/> lich verbunden ſind, allein ich uͤberlaſſe dieſes<lb/> der Einſicht dererjenigen von meinen Leſern die<lb/> mit Kenntniß der Sache urtheilen, und das<lb/> alte Herkommen nicht hoͤher ſchaͤtzen als es ſel-<lb/> biges verdienet. Jch eile nunmehro um den<lb/> Einwuͤrfen zu begegnen, die mancher alte Hauß-<lb/> wirth mit gerunzelter Stirne wider meine Saͤtze<lb/> machen wird. Ein kalter Schauer uͤberfaͤllt<lb/> mich bei dem Gedanken, daß ich es wage, eine<lb/> ſo uhralte loͤbliche Gewohnheit, als die Feld-<lb/> gemeinſchaft iſt, ſo verwegen zu beſtreiten,<lb/> denn ich weiß, wie es ſolchen Neulingen in der<lb/> oͤkonomiſchen Welt zu gehen pflegt. Die Lieb-<lb/> haber alter Gebraͤuche, und deren giebt es lei-<lb/> der nirgend mehr als bei der Landwirthſchaft,<lb/> hoͤren kaum ſo etwas von neuen Vorſchlaͤgen,<lb/> ſo ſind ſie entweder weit entfernt, ſich die<lb/> Muͤhe zu geben, daruͤber nachzudenken, und<lb/> denn wird die beſte Sache mit einem mitleids-<lb/> vollen oder auch hoͤhniſchen Lachen durch ihr<lb/> dictatoriſches Machtwort: <hi rendition="#fr">das geht nicht<lb/> an,</hi> verworfen; oder wuͤrdigen ſie ja eine<lb/> neue Angabe ihrer naͤheren Aufmerkſamkeit, ſo<lb/> haben ſie ſogleich ein Heer von Einwuͤrfen in<lb/> Bereitſchaft, um ſolches gleich einen undurch-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw><fw place="bottom" type="catch">dringli-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0099]
der Aufhebung der Gemeinheiten unausbleib-
lich verbunden ſind, allein ich uͤberlaſſe dieſes
der Einſicht dererjenigen von meinen Leſern die
mit Kenntniß der Sache urtheilen, und das
alte Herkommen nicht hoͤher ſchaͤtzen als es ſel-
biges verdienet. Jch eile nunmehro um den
Einwuͤrfen zu begegnen, die mancher alte Hauß-
wirth mit gerunzelter Stirne wider meine Saͤtze
machen wird. Ein kalter Schauer uͤberfaͤllt
mich bei dem Gedanken, daß ich es wage, eine
ſo uhralte loͤbliche Gewohnheit, als die Feld-
gemeinſchaft iſt, ſo verwegen zu beſtreiten,
denn ich weiß, wie es ſolchen Neulingen in der
oͤkonomiſchen Welt zu gehen pflegt. Die Lieb-
haber alter Gebraͤuche, und deren giebt es lei-
der nirgend mehr als bei der Landwirthſchaft,
hoͤren kaum ſo etwas von neuen Vorſchlaͤgen,
ſo ſind ſie entweder weit entfernt, ſich die
Muͤhe zu geben, daruͤber nachzudenken, und
denn wird die beſte Sache mit einem mitleids-
vollen oder auch hoͤhniſchen Lachen durch ihr
dictatoriſches Machtwort: das geht nicht
an, verworfen; oder wuͤrdigen ſie ja eine
neue Angabe ihrer naͤheren Aufmerkſamkeit, ſo
haben ſie ſogleich ein Heer von Einwuͤrfen in
Bereitſchaft, um ſolches gleich einen undurch-
dringli-
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