Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Fortification.
der Figur Parallel-Linien zu ziehen. Denn solcher
gestalt bekommt man die äussere Polygonen.

Die 1. Aufgabe.

287. Einen Jrregulären Platz/ so viel
möglich Regulär zumachen.

Auflösung.

Wenn die Figur länger als breit ist/ so

1. Beschreibet ein Rectangulum A B C DTab. IX.
Fig.
18.

dergestalt/ daß nicht allzu viel von der Jr-
regulären Figur über dasselbe vorgehet.
2. Machet aus A und D mit dem Zirckel ei-
nen Durchschnitt in E/ daraus ihr den
Bogen AFED ziehen könnet/ der nicht zu
sehr von dem gegebenen Platze ausschwei-
fet. Jhr müsset aber die rechte Eröfnung
des Zirckels durch versuchen finden.
3. Auf eine gleiche Weise beschreibet die Bo-
gen über AB, BC und CD, so bekommet ihr
ein Jrreguläres Oval.
4. Nehmet die Länge einer inneren Polygon
und versuchet/ wie viel mal sie sich in dem
Oval herumb tragen lässet/ und verlän-
gert/ oder verkürtzet sie ein wenig/ biß sie
sich dergestalt herumbtragen lässet/ daß
zuletzt nichts übrieg bleibet/ noch fehlet.

So ist der Jrreguläre Platz so regulär ge-
macht als möglich ist.

Wenn die Figur fast einerley Länge und
Breite hat/ so

1. Be-

der Fortification.
der Figur Parallel-Linien zu ziehen. Denn ſolcher
geſtalt bekommt man die aͤuſſere Polygonen.

Die 1. Aufgabe.

287. Einen Jrregulaͤren Platz/ ſo viel
moͤglich Regulaͤr zumachen.

Aufloͤſung.

Wenn die Figur laͤnger als breit iſt/ ſo

1. Beſchreibet ein Rectangulum A B C DTab. IX.
Fig.
18.

dergeſtalt/ daß nicht allzu viel von der Jr-
regulaͤren Figur uͤber daſſelbe vorgehet.
2. Machet aus A und D mit dem Zirckel ei-
nen Durchſchnitt in E/ daraus ihr den
Bogen AFED ziehen koͤnnet/ der nicht zu
ſehr von dem gegebenen Platze ausſchwei-
fet. Jhr muͤſſet aber die rechte Eroͤfnung
des Zirckels durch verſuchen finden.
3. Auf eine gleiche Weiſe beſchreibet die Bo-
gen uͤber AB, BC und CD, ſo bekommet ihr
ein Jrregulaͤres Oval.
4. Nehmet die Laͤnge einer inneren Polygon
und verſuchet/ wie viel mal ſie ſich in dem
Oval herumb tragen laͤſſet/ und verlaͤn-
gert/ oder verkuͤrtzet ſie ein wenig/ biß ſie
ſich dergeſtalt herumbtragen laͤſſet/ daß
zuletzt nichts uͤbrieg bleibet/ noch fehlet.

So iſt der Jrregulaͤre Platz ſo regulaͤr ge-
macht als moͤglich iſt.

Wenn die Figur faſt einerley Laͤnge und
Breite hat/ ſo

1. Be-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0209" n="191"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Fortification.</hi></fw><lb/>
der Figur Parallel-Linien zu ziehen. Denn &#x017F;olcher<lb/>
ge&#x017F;talt bekommt man die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere Polygonen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 1. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>287. <hi rendition="#fr">Einen Jrregula&#x0364;ren Platz/ &#x017F;o viel<lb/>
mo&#x0364;glich Regula&#x0364;r zumachen.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <p>Wenn die Figur la&#x0364;nger als breit i&#x017F;t/ &#x017F;o</p><lb/>
              <list>
                <item>1. Be&#x017F;chreibet ein <hi rendition="#aq">Rectangulum A B C D</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Tab. IX.<lb/>
Fig.</hi> 18.</note><lb/>
derge&#x017F;talt/ daß nicht allzu viel von der Jr-<lb/>
regula&#x0364;ren Figur u&#x0364;ber da&#x017F;&#x017F;elbe vorgehet.</item><lb/>
                <item>2. Machet aus <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">D</hi> mit dem Zirckel ei-<lb/>
nen Durch&#x017F;chnitt in <hi rendition="#aq">E/</hi> daraus ihr den<lb/>
Bogen <hi rendition="#aq">AFED</hi> ziehen ko&#x0364;nnet/ der nicht zu<lb/>
&#x017F;ehr von dem gegebenen Platze aus&#x017F;chwei-<lb/>
fet. Jhr mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et aber die rechte Ero&#x0364;fnung<lb/>
des Zirckels durch ver&#x017F;uchen finden.</item><lb/>
                <item>3. Auf eine gleiche Wei&#x017F;e be&#x017F;chreibet die Bo-<lb/>
gen u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">AB, BC</hi> und <hi rendition="#aq">CD,</hi> &#x017F;o bekommet ihr<lb/>
ein Jrregula&#x0364;res Oval.</item><lb/>
                <item>4. Nehmet die La&#x0364;nge einer inneren Polygon<lb/>
und ver&#x017F;uchet/ wie viel mal &#x017F;ie &#x017F;ich in dem<lb/>
Oval herumb tragen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ und verla&#x0364;n-<lb/>
gert/ oder verku&#x0364;rtzet &#x017F;ie ein wenig/ biß &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich derge&#x017F;talt herumbtragen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ daß<lb/>
zuletzt nichts u&#x0364;brieg bleibet/ noch fehlet.</item>
              </list><lb/>
              <p>So i&#x017F;t der Jrregula&#x0364;re Platz &#x017F;o regula&#x0364;r ge-<lb/>
macht als mo&#x0364;glich i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>Wenn die Figur fa&#x017F;t einerley La&#x0364;nge und<lb/>
Breite hat/ &#x017F;o</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">1. Be-</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0209] der Fortification. der Figur Parallel-Linien zu ziehen. Denn ſolcher geſtalt bekommt man die aͤuſſere Polygonen. Die 1. Aufgabe. 287. Einen Jrregulaͤren Platz/ ſo viel moͤglich Regulaͤr zumachen. Aufloͤſung. Wenn die Figur laͤnger als breit iſt/ ſo 1. Beſchreibet ein Rectangulum A B C D dergeſtalt/ daß nicht allzu viel von der Jr- regulaͤren Figur uͤber daſſelbe vorgehet. 2. Machet aus A und D mit dem Zirckel ei- nen Durchſchnitt in E/ daraus ihr den Bogen AFED ziehen koͤnnet/ der nicht zu ſehr von dem gegebenen Platze ausſchwei- fet. Jhr muͤſſet aber die rechte Eroͤfnung des Zirckels durch verſuchen finden. 3. Auf eine gleiche Weiſe beſchreibet die Bo- gen uͤber AB, BC und CD, ſo bekommet ihr ein Jrregulaͤres Oval. 4. Nehmet die Laͤnge einer inneren Polygon und verſuchet/ wie viel mal ſie ſich in dem Oval herumb tragen laͤſſet/ und verlaͤn- gert/ oder verkuͤrtzet ſie ein wenig/ biß ſie ſich dergeſtalt herumbtragen laͤſſet/ daß zuletzt nichts uͤbrieg bleibet/ noch fehlet. So iſt der Jrregulaͤre Platz ſo regulaͤr ge- macht als moͤglich iſt. Wenn die Figur faſt einerley Laͤnge und Breite hat/ ſo 1. Be-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/209
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/209>, abgerufen am 23.11.2024.