Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
men der Räder/ die in einander gehen/ und
die Getrieb-Stöcke so glatt machet als mög-
lich ist; sondern auch hauptsächlich/ wenn
man die Theile der Machine/ die sich an ein-
ander in der Bewegung reiben müssen/ mit
Oele einschmieret.

Der 2. Zusatz.

217. Der andere Wiederstand wird ver-
geringert/ wenn die Zapfen der Wellen
nicht groß gemachet werden.

Anmerckung.

218. Die Regeln/ welche oben gegeben worden/
die Kräfte der Machinen auszurechnen/ treffen nur
richtig ein/ wenn kein Wiederstand ist. Und dan-
nenhero wäre es sehr nützlich/ wenn man auch die-
sen in allen vorkommenden Fällen gnau ausrechnen
könte. Jhr findet etwas von dieser Materie in den
Memoires de l' Academie Royale des Sciences A.
1699 p. m. 260 seqq.
wo Amontons behauptet/
daß/ wenn die Theile/ so sich an einander reiben/ mit
Oele eingeschmieret werden/ der Wiederstand in Ei-
sen/ Kupfer/ Bley und Holtz beynahe einerley sey/
Tab. I.
Fig.
48.
und zwar 1/3 von der Kraft/ wodurch die Theile an
einander gedrücket werden. Z E. Es sey eine Wel-
le AB welche sich mit ihrer gantzen Peripherie an ih-
rem Lager reibet. An der Welle hänget ein Ge-
wichte von 20 Pf. Die Kraft/ welche an ihre Pe-
ripherie appliciret wird es zu erhalten/ ist auch 20
Pf. (§ 60). Nun wird die Welle an ihr Lager
von 40 Pf gedrucket. Allso ist der Wiederstand
13 1/3 Pf. Es ist aber leicht zu erachten/ daß/ wenn
die Kraft das Gewichte bewegen sol/ sie umb so viel
mehr vermehret werden muß/ als der Wiederstand

aus-

Anfangs-Gruͤnde
men der Raͤder/ die in einander gehen/ und
die Getrieb-Stoͤcke ſo glatt machet als moͤg-
lich iſt; ſondern auch hauptſaͤchlich/ wenn
man die Theile der Machine/ die ſich an ein-
ander in der Bewegung reiben muͤſſen/ mit
Oele einſchmieret.

Der 2. Zuſatz.

217. Der andere Wiederſtand wird ver-
geringert/ wenn die Zapfen der Wellen
nicht groß gemachet werden.

Anmerckung.

218. Die Regeln/ welche oben gegeben worden/
die Kraͤfte der Machinen auszurechnen/ treffen nur
richtig ein/ wenn kein Wiederſtand iſt. Und dan-
nenhero waͤre es ſehr nuͤtzlich/ wenn man auch die-
ſen in allen vorkommenden Faͤllen gnau ausrechnen
koͤnte. Jhr findet etwas von dieſer Materie in den
Memoires de l’ Academie Royale des Sciences A.
1699 p. m. 260 ſeqq.
wo Amontons behauptet/
daß/ wenn die Theile/ ſo ſich an einander reiben/ mit
Oele eingeſchmieret werden/ der Wiederſtand in Ei-
ſen/ Kupfer/ Bley und Holtz beynahe einerley ſey/
Tab. I.
Fig.
48.
und zwar ⅓ von der Kraft/ wodurch die Theile an
einander gedruͤcket werden. Z E. Es ſey eine Wel-
le AB welche ſich mit ihrer gantzen Peripherie an ih-
rem Lager reibet. An der Welle haͤnget ein Ge-
wichte von 20 Pf. Die Kraft/ welche an ihre Pe-
ripherie appliciret wird es zu erhalten/ iſt auch 20
Pf. (§ 60). Nun wird die Welle an ihr Lager
von 40 Pf gedrucket. Allſo iſt der Wiederſtand
13⅓ Pf. Es iſt aber leicht zu erachten/ daß/ wenn
die Kraft das Gewichte bewegen ſol/ ſie umb ſo viel
mehr vermehret werden muß/ als der Wiederſtand

aus-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0368" n="340"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
men der Ra&#x0364;der/ die in einander gehen/ und<lb/>
die Getrieb-Sto&#x0364;cke &#x017F;o glatt machet als mo&#x0364;g-<lb/>
lich i&#x017F;t; &#x017F;ondern auch haupt&#x017F;a&#x0364;chlich/ wenn<lb/>
man die Theile der Machine/ die &#x017F;ich an ein-<lb/>
ander in der Bewegung reiben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ mit<lb/>
Oele ein&#x017F;chmieret.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>217. Der andere Wieder&#x017F;tand wird ver-<lb/>
geringert/ wenn die Zapfen der Wellen<lb/>
nicht groß gemachet werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>218. Die Regeln/ welche oben gegeben worden/<lb/>
die Kra&#x0364;fte der Machinen auszurechnen/ treffen nur<lb/>
richtig ein/ wenn kein Wieder&#x017F;tand i&#x017F;t. Und dan-<lb/>
nenhero wa&#x0364;re es &#x017F;ehr nu&#x0364;tzlich/ wenn man auch die-<lb/>
&#x017F;en in allen vorkommenden Fa&#x0364;llen gnau ausrechnen<lb/>
ko&#x0364;nte. Jhr findet etwas von die&#x017F;er Materie in den<lb/><hi rendition="#aq">Memoires de l&#x2019; Academie Royale des Sciences A.<lb/>
1699 p. m. 260 &#x017F;eqq.</hi> wo <hi rendition="#aq">Amontons</hi> behauptet/<lb/>
daß/ wenn die Theile/ &#x017F;o &#x017F;ich an einander reiben/ mit<lb/>
Oele einge&#x017F;chmieret werden/ der Wieder&#x017F;tand in Ei-<lb/>
&#x017F;en/ Kupfer/ Bley und Holtz beynahe einerley &#x017F;ey/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. I.<lb/>
Fig.</hi> 48.</note>und zwar &#x2153; von der Kraft/ wodurch die Theile an<lb/>
einander gedru&#x0364;cket werden. Z E. Es &#x017F;ey eine Wel-<lb/>
le <hi rendition="#aq">AB</hi> welche &#x017F;ich mit ihrer gantzen Peripherie an ih-<lb/>
rem Lager reibet. An der Welle ha&#x0364;nget ein Ge-<lb/>
wichte von 20 Pf. Die Kraft/ welche an ihre Pe-<lb/>
ripherie appliciret wird es zu erhalten/ i&#x017F;t auch 20<lb/>
Pf. (§ 60). Nun wird die Welle an ihr Lager<lb/>
von 40 Pf gedrucket. All&#x017F;o i&#x017F;t der Wieder&#x017F;tand<lb/>
13&#x2153; Pf. Es i&#x017F;t aber leicht zu erachten/ daß/ wenn<lb/>
die Kraft das Gewichte bewegen &#x017F;ol/ &#x017F;ie umb &#x017F;o viel<lb/>
mehr vermehret werden muß/ als der Wieder&#x017F;tand<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[340/0368] Anfangs-Gruͤnde men der Raͤder/ die in einander gehen/ und die Getrieb-Stoͤcke ſo glatt machet als moͤg- lich iſt; ſondern auch hauptſaͤchlich/ wenn man die Theile der Machine/ die ſich an ein- ander in der Bewegung reiben muͤſſen/ mit Oele einſchmieret. Der 2. Zuſatz. 217. Der andere Wiederſtand wird ver- geringert/ wenn die Zapfen der Wellen nicht groß gemachet werden. Anmerckung. 218. Die Regeln/ welche oben gegeben worden/ die Kraͤfte der Machinen auszurechnen/ treffen nur richtig ein/ wenn kein Wiederſtand iſt. Und dan- nenhero waͤre es ſehr nuͤtzlich/ wenn man auch die- ſen in allen vorkommenden Faͤllen gnau ausrechnen koͤnte. Jhr findet etwas von dieſer Materie in den Memoires de l’ Academie Royale des Sciences A. 1699 p. m. 260 ſeqq. wo Amontons behauptet/ daß/ wenn die Theile/ ſo ſich an einander reiben/ mit Oele eingeſchmieret werden/ der Wiederſtand in Ei- ſen/ Kupfer/ Bley und Holtz beynahe einerley ſey/ und zwar ⅓ von der Kraft/ wodurch die Theile an einander gedruͤcket werden. Z E. Es ſey eine Wel- le AB welche ſich mit ihrer gantzen Peripherie an ih- rem Lager reibet. An der Welle haͤnget ein Ge- wichte von 20 Pf. Die Kraft/ welche an ihre Pe- ripherie appliciret wird es zu erhalten/ iſt auch 20 Pf. (§ 60). Nun wird die Welle an ihr Lager von 40 Pf gedrucket. Allſo iſt der Wiederſtand 13⅓ Pf. Es iſt aber leicht zu erachten/ daß/ wenn die Kraft das Gewichte bewegen ſol/ ſie umb ſo viel mehr vermehret werden muß/ als der Wiederſtand aus- Tab. I. Fig. 48.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/368
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/368>, abgerufen am 24.11.2024.