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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
beyde Bewegung eine Kraft erfordert (§. 82.
Mech.) und ihre Directions-Linien einander
entgegen gesetzet sind; so kan das Wasser in
der grossen Röhre GI das andere in der klei-
nen HK nicht höher heben/ als es stehet (§. 13):
welches das andere war.

Der dritte Fall. Wenn die eine Röh-
Fig. 3.re PQ mit der Horizontal-Linie einen rechten/
die andere RS mit ihr einen schiefen Winckel
macht; so könnet ihr die Schweere des
Wassers in der Röhre SR als eine Kugel auf
einer schiefliegenden Fläche ansehen. Und
dannenhero kan das Wasser in der Röhre T
V
das Wasser in der Röhre RS aufhalten/
wenn es beyderseits gleich hoch stehet (§. 114.
Mech.). Nun hält das Wasser in der Röh-
re TV das Wasser in der Röhre PQ auf/
wenn es beyderseits gleich hoch stehet/ ver-
möge des ersten und andern Falles.
De-
rowegen muß auch das Wasser in der Röh-
re PQ dem Wasser in der Röhre SR die
Wage halten/ wenn es beyderseits gleich
hoch stehet: welches das dritte war.

Der vierdte Fall. Hieraus ist nun fer-
Fig. 5.ner klahr/ daß das Wasser in zwey Röhren
XW und YZ einander die Wage hält/ wenn
es beyderseits nur gleich hoch stehet/ die Röh-
ren mögen gantz verschiedene schiefe Winckel
mit der Horizontal-Linie machen/ und von
gantz verschiedener Weite seyn: welches das
vierdte war.

Der


Anfangs-Gruͤnde
beyde Bewegung eine Kraft erfordert (§. 82.
Mech.) und ihre Directions-Linien einander
entgegen geſetzet ſind; ſo kan das Waſſer in
der groſſen Roͤhre GI das andere in der klei-
nen HK nicht hoͤher heben/ als es ſtehet (§. 13):
welches das andere war.

Der dritte Fall. Wenn die eine Roͤh-
Fig. 3.re PQ mit der Horizontal-Linie einen rechten/
die andere RS mit ihr einen ſchiefen Winckel
macht; ſo koͤnnet ihr die Schweere des
Waſſers in der Roͤhre SR als eine Kugel auf
einer ſchiefliegenden Flaͤche anſehen. Und
dannenhero kan das Waſſer in der Roͤhre T
V
das Waſſer in der Roͤhre RS aufhalten/
wenn es beyderſeits gleich hoch ſtehet (§. 114.
Mech.). Nun haͤlt das Waſſer in der Roͤh-
re TV das Waſſer in der Roͤhre PQ auf/
wenn es beyderſeits gleich hoch ſtehet/ ver-
moͤge des erſten und andern Falles.
De-
rowegen muß auch das Waſſer in der Roͤh-
re PQ dem Waſſer in der Roͤhre SR die
Wage halten/ wenn es beyderſeits gleich
hoch ſtehet: welches das dritte war.

Der vierdte Fall. Hieraus iſt nun fer-
Fig. 5.ner klahr/ daß das Waſſer in zwey Roͤhren
XW und YZ einander die Wage haͤlt/ wenn
es beyderſeits nur gleich hoch ſtehet/ die Roͤh-
ren moͤgen gantz verſchiedene ſchiefe Winckel
mit der Horizontal-Linie machen/ und von
gantz verſchiedener Weite ſeyn: welches das
vierdte war.

Der
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[373[352]/0383] Anfangs-Gruͤnde beyde Bewegung eine Kraft erfordert (§. 82. Mech.) und ihre Directions-Linien einander entgegen geſetzet ſind; ſo kan das Waſſer in der groſſen Roͤhre GI das andere in der klei- nen HK nicht hoͤher heben/ als es ſtehet (§. 13): welches das andere war. Der dritte Fall. Wenn die eine Roͤh- re PQ mit der Horizontal-Linie einen rechten/ die andere RS mit ihr einen ſchiefen Winckel macht; ſo koͤnnet ihr die Schweere des Waſſers in der Roͤhre SR als eine Kugel auf einer ſchiefliegenden Flaͤche anſehen. Und dannenhero kan das Waſſer in der Roͤhre T V das Waſſer in der Roͤhre RS aufhalten/ wenn es beyderſeits gleich hoch ſtehet (§. 114. Mech.). Nun haͤlt das Waſſer in der Roͤh- re TV das Waſſer in der Roͤhre PQ auf/ wenn es beyderſeits gleich hoch ſtehet/ ver- moͤge des erſten und andern Falles. De- rowegen muß auch das Waſſer in der Roͤh- re PQ dem Waſſer in der Roͤhre SR die Wage halten/ wenn es beyderſeits gleich hoch ſtehet: welches das dritte war. Fig. 3. Der vierdte Fall. Hieraus iſt nun fer- ner klahr/ daß das Waſſer in zwey Roͤhren XW und YZ einander die Wage haͤlt/ wenn es beyderſeits nur gleich hoch ſtehet/ die Roͤh- ren moͤgen gantz verſchiedene ſchiefe Winckel mit der Horizontal-Linie machen/ und von gantz verſchiedener Weite ſeyn: welches das vierdte war. Fig. 5. Der

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 373[352]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/383>, abgerufen am 24.11.2024.