Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
der Aerometrie.
Der 2. Zusatz.

18. Wenn der Stöpsel DE in der Luft-
Pomppe AB hervor gezogen wird; so wird in
ihrer Höhle ein leerer Raum/ darein von aus-
sen keine Luft kommen kan. Schließet ihr
nun den Hahn GH auf/ so dehnet sich die Luft
in der Glocke/ welche auf dem Teller PQ an-
gedrückt worden/ aus und tritt durch die
Röhre LKF in die Höhle der Pomppe/ bis sie
durchgehends gleich dichte ist. Und solcher-
gestalt wird die Luft unter der Glocke dünner
als sie vorher war. Wenn ihr hierauf den
Hahn GH umbkehret/ biß das schräge auf-
warts gebohrete Loch der Pomppe entgegen
stehet/ den Stöpfel I heraus nehmet/ und den
Stöpsel DE in die Pomppe hinein windet;
so wird die Luft durch die Röhre FG und den
Hahn GH heraus gestossen.

Die 2. Erfahrung.

19. Küttet an eine grosse gläserne hoh-
le Kugel eine meßingene kurtze Röhre
mit einem Hahne und einer Schrauben-
Mutter/ damit ihr sie nach Gefallen ver-
schliessen/ und auf die Lufft-Pomppe in
L schrauben könnet. Pomppet die Luft
heraus/ soviel als möglich ist/ und
schliesset den Hahn zu. Schraubet sie
ab/ und leget sie auf eine Wage-Schale/
auf die andere Schale aber so viel Ge-
wichte als nöthig sind sie in einen gnau-

en
B b 3
der Aerometrie.
Der 2. Zuſatz.

18. Wenn der Stoͤpſel DE in der Luft-
Pomppe AB hervor gezogen wird; ſo wird in
ihrer Hoͤhle ein leerer Raum/ darein von auſ-
ſen keine Luft kommen kan. Schließet ihr
nun den Hahn GH auf/ ſo dehnet ſich die Luft
in der Glocke/ welche auf dem Teller PQ an-
gedruͤckt worden/ aus und tritt durch die
Roͤhre LKF in die Hoͤhle der Pomppe/ bis ſie
durchgehends gleich dichte iſt. Und ſolcher-
geſtalt wird die Luft unter der Glocke duͤnner
als ſie vorher war. Wenn ihr hierauf den
Hahn GH umbkehret/ biß das ſchraͤge auf-
warts gebohrete Loch der Pomppe entgegen
ſtehet/ den Stoͤpfel I heraus nehmet/ und den
Stoͤpſel DE in die Pomppe hinein windet;
ſo wird die Luft durch die Roͤhre FG und den
Hahn GH heraus geſtoſſen.

Die 2. Erfahrung.

19. Kuͤttet an eine groſſe glaͤſerne hoh-
le Kugel eine meßingene kurtze Roͤhre
mit einem Hahne und einer Schrauben-
Mutter/ damit ihr ſie nach Gefallen ver-
ſchlieſſen/ und auf die Lufft-Pomppe in
L ſchrauben koͤnnet. Pomppet die Luft
heraus/ ſoviel als moͤglich iſt/ und
ſchlieſſet den Hahn zu. Schraubet ſie
ab/ und leget ſie auf eine Wage-Schale/
auf die andere Schale aber ſo viel Ge-
wichte als noͤthig ſind ſie in einen gnau-

en
B b 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0421" n="389"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Aerometrie.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>18. Wenn der Sto&#x0364;p&#x017F;el <hi rendition="#aq">DE</hi> in der Luft-<lb/>
Pomppe <hi rendition="#aq">AB</hi> hervor gezogen wird; &#x017F;o wird in<lb/>
ihrer Ho&#x0364;hle ein leerer Raum/ darein von au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en keine Luft kommen kan. Schließet ihr<lb/>
nun den Hahn <hi rendition="#aq">GH</hi> auf/ &#x017F;o dehnet &#x017F;ich die Luft<lb/>
in der Glocke/ welche auf dem Teller <hi rendition="#aq">PQ</hi> an-<lb/>
gedru&#x0364;ckt worden/ aus und tritt durch die<lb/>
Ro&#x0364;hre <hi rendition="#aq">LKF</hi> in die Ho&#x0364;hle der Pomppe/ bis &#x017F;ie<lb/>
durchgehends gleich dichte i&#x017F;t. Und &#x017F;olcher-<lb/>
ge&#x017F;talt wird die Luft unter der Glocke du&#x0364;nner<lb/>
als &#x017F;ie vorher war. Wenn ihr hierauf den<lb/>
Hahn <hi rendition="#aq">GH</hi> umbkehret/ biß das &#x017F;chra&#x0364;ge auf-<lb/>
warts gebohrete Loch der Pomppe entgegen<lb/>
&#x017F;tehet/ den Sto&#x0364;pfel <hi rendition="#aq">I</hi> heraus nehmet/ und den<lb/>
Sto&#x0364;p&#x017F;el <hi rendition="#aq">DE</hi> in die Pomppe hinein windet;<lb/>
&#x017F;o wird die Luft durch die Ro&#x0364;hre <hi rendition="#aq">FG</hi> und den<lb/>
Hahn <hi rendition="#aq">GH</hi> heraus ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 2. Erfahrung.</hi> </head><lb/>
          <p>19. <hi rendition="#fr">Ku&#x0364;ttet an eine gro&#x017F;&#x017F;e gla&#x0364;&#x017F;erne hoh-<lb/>
le Kugel eine meßingene kurtze Ro&#x0364;hre<lb/>
mit einem Hahne und einer Schrauben-<lb/>
Mutter/ damit ihr &#x017F;ie nach Gefallen ver-<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ und auf die Lufft-Pomppe in</hi><lb/><hi rendition="#aq">L</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;chrauben ko&#x0364;nnet. Pomppet die Luft<lb/>
heraus/ &#x017F;oviel als mo&#x0364;glich i&#x017F;t/ und<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et den Hahn zu. Schraubet &#x017F;ie<lb/>
ab/ und leget &#x017F;ie auf eine Wage-Schale/<lb/>
auf die andere Schale aber &#x017F;o viel Ge-<lb/>
wichte als no&#x0364;thig &#x017F;ind &#x017F;ie in einen gnau-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">en</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[389/0421] der Aerometrie. Der 2. Zuſatz. 18. Wenn der Stoͤpſel DE in der Luft- Pomppe AB hervor gezogen wird; ſo wird in ihrer Hoͤhle ein leerer Raum/ darein von auſ- ſen keine Luft kommen kan. Schließet ihr nun den Hahn GH auf/ ſo dehnet ſich die Luft in der Glocke/ welche auf dem Teller PQ an- gedruͤckt worden/ aus und tritt durch die Roͤhre LKF in die Hoͤhle der Pomppe/ bis ſie durchgehends gleich dichte iſt. Und ſolcher- geſtalt wird die Luft unter der Glocke duͤnner als ſie vorher war. Wenn ihr hierauf den Hahn GH umbkehret/ biß das ſchraͤge auf- warts gebohrete Loch der Pomppe entgegen ſtehet/ den Stoͤpfel I heraus nehmet/ und den Stoͤpſel DE in die Pomppe hinein windet; ſo wird die Luft durch die Roͤhre FG und den Hahn GH heraus geſtoſſen. Die 2. Erfahrung. 19. Kuͤttet an eine groſſe glaͤſerne hoh- le Kugel eine meßingene kurtze Roͤhre mit einem Hahne und einer Schrauben- Mutter/ damit ihr ſie nach Gefallen ver- ſchlieſſen/ und auf die Lufft-Pomppe in L ſchrauben koͤnnet. Pomppet die Luft heraus/ ſoviel als moͤglich iſt/ und ſchlieſſet den Hahn zu. Schraubet ſie ab/ und leget ſie auf eine Wage-Schale/ auf die andere Schale aber ſo viel Ge- wichte als noͤthig ſind ſie in einen gnau- en B b 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/421
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/421>, abgerufen am 22.11.2024.