Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Aerometrie.
heraus laufen/ wenn oben etwas Luft ist/ ehe die
äußere Luft durch ihre Schweere das Auslaufen hin-
deren kan.

Der 4. Lehrsatz.

45. Wenn die Luft schweerer wird/
so muß das Qvecksielber in der
Torri-
cellianischen Röhre höher steigen;
wird sie aber leichter/ so muß es nie-
derfallen.

Beweiß.

Denn das Qvecksielber in der Torricel-
lianischen Röhre hält die Wage mit der
Schweere der Luft (§. 34). Wenn nun die-
se geringer wird/ muß auch die Schweere
des Qvecksielbers/ folgends seine Höhe ab-
nehmen: wird sie aber grösser/ so muß auch
das Qvecksielber höher steigen (§. 13 Hy-
drost.
) W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

46. Da alle Tage im Jahre die Höhe
des Qvecksielbers in der Torricellianischen
Röhre (ob zwar nicht viel/ doch mercklich) ver-
ändert wird; so hat man daraus geschlos-
sen/ daß die Schweere und allso auch die E-
lastische Kraft der Luft vielen veränderun-
gen täglich unterworfen sey.

Der 2. Zusatz

47. Daher bedienet man sich dieses Jn-
stiumentes/ die Veränderungen in der

Schwee-

der Aerometrie.
heraus laufen/ wenn oben etwas Luft iſt/ ehe die
aͤußere Luft durch ihre Schweere das Auslaufen hin-
deren kan.

Der 4. Lehrſatz.

45. Wenn die Luft ſchweerer wird/
ſo muß das Qveckſielber in der
Torri-
cellianiſchen Roͤhre hoͤher ſteigen;
wird ſie aber leichter/ ſo muß es nie-
derfallen.

Beweiß.

Denn das Qveckſielber in der Torricel-
lianiſchen Roͤhre haͤlt die Wage mit der
Schweere der Luft (§. 34). Wenn nun die-
ſe geringer wird/ muß auch die Schweere
des Qveckſielbers/ folgends ſeine Hoͤhe ab-
nehmen: wird ſie aber groͤſſer/ ſo muß auch
das Qveckſielber hoͤher ſteigen (§. 13 Hy-
droſt.
) W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

46. Da alle Tage im Jahre die Hoͤhe
des Qveckſielbers in der Torricellianiſchen
Roͤhre (ob zwar nicht viel/ doch mercklich) ver-
aͤndert wird; ſo hat man daraus geſchloſ-
ſen/ daß die Schweere und allſo auch die E-
laſtiſche Kraft der Luft vielen veraͤnderun-
gen taͤglich unterworfen ſey.

Der 2. Zuſatz

47. Daher bedienet man ſich dieſes Jn-
ſtiumentes/ die Veraͤnderungen in der

Schwee-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0431" n="399"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Aerometrie.</hi></fw><lb/>
heraus laufen/ wenn oben etwas Luft i&#x017F;t/ ehe die<lb/>
a&#x0364;ußere Luft durch ihre Schweere das Auslaufen hin-<lb/>
deren kan.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Der 4. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
          <p>45. <hi rendition="#fr">Wenn die Luft &#x017F;chweerer wird/<lb/>
&#x017F;o muß das Qveck&#x017F;ielber in der</hi> T<hi rendition="#fr">orri-<lb/>
celliani&#x017F;chen Ro&#x0364;hre ho&#x0364;her &#x017F;teigen;<lb/>
wird &#x017F;ie aber leichter/ &#x017F;o muß es nie-<lb/>
derfallen.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
            <p>Denn das Qveck&#x017F;ielber in der Torricel-<lb/>
liani&#x017F;chen Ro&#x0364;hre ha&#x0364;lt die Wage mit der<lb/>
Schweere der Luft (§. 34). Wenn nun die-<lb/>
&#x017F;e geringer wird/ muß auch die Schweere<lb/>
des Qveck&#x017F;ielbers/ folgends &#x017F;eine Ho&#x0364;he ab-<lb/>
nehmen: wird &#x017F;ie aber gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o muß auch<lb/>
das Qveck&#x017F;ielber ho&#x0364;her &#x017F;teigen (§. 13 <hi rendition="#aq">Hy-<lb/>
dro&#x017F;t.</hi>) W. Z. E.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>46. Da alle Tage im Jahre die Ho&#x0364;he<lb/>
des Qveck&#x017F;ielbers in der Torricelliani&#x017F;chen<lb/>
Ro&#x0364;hre (ob zwar nicht viel/ doch mercklich) ver-<lb/>
a&#x0364;ndert wird; &#x017F;o hat man daraus ge&#x017F;chlo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ daß die Schweere und all&#x017F;o auch die E-<lb/>
la&#x017F;ti&#x017F;che Kraft der Luft vielen vera&#x0364;nderun-<lb/>
gen ta&#x0364;glich unterworfen &#x017F;ey.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz</hi> </head><lb/>
            <p>47. Daher bedienet man &#x017F;ich die&#x017F;es Jn-<lb/>
&#x017F;tiumentes/ die Vera&#x0364;nderungen in der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schwee-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[399/0431] der Aerometrie. heraus laufen/ wenn oben etwas Luft iſt/ ehe die aͤußere Luft durch ihre Schweere das Auslaufen hin- deren kan. Der 4. Lehrſatz. 45. Wenn die Luft ſchweerer wird/ ſo muß das Qveckſielber in der Torri- cellianiſchen Roͤhre hoͤher ſteigen; wird ſie aber leichter/ ſo muß es nie- derfallen. Beweiß. Denn das Qveckſielber in der Torricel- lianiſchen Roͤhre haͤlt die Wage mit der Schweere der Luft (§. 34). Wenn nun die- ſe geringer wird/ muß auch die Schweere des Qveckſielbers/ folgends ſeine Hoͤhe ab- nehmen: wird ſie aber groͤſſer/ ſo muß auch das Qveckſielber hoͤher ſteigen (§. 13 Hy- droſt.) W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 46. Da alle Tage im Jahre die Hoͤhe des Qveckſielbers in der Torricellianiſchen Roͤhre (ob zwar nicht viel/ doch mercklich) ver- aͤndert wird; ſo hat man daraus geſchloſ- ſen/ daß die Schweere und allſo auch die E- laſtiſche Kraft der Luft vielen veraͤnderun- gen taͤglich unterworfen ſey. Der 2. Zuſatz 47. Daher bedienet man ſich dieſes Jn- ſtiumentes/ die Veraͤnderungen in der Schwee-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/431
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/431>, abgerufen am 22.11.2024.