Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
weit entlegenen Sachen groß und als in der
Nähe. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

45. Je mehr die Strahlen auseinander
gebracht werden/ je grösser erscheinet die Sa-
che. Es kan aber das Auge umb einen so viel
geringeren Theil der Strahlen fassen. Dan-
nenhero siehet es durch ein Holländisches
Fern-Glaß einen desto geringeren Theil von
der Sache/ je grösser es dieselbe siehet.

Der 2. Zusatz.

46. Wenn nun die Strahlen nach der
Refraction nicht parallel sind/ sondern immer
weiter auseinander gehen; so kan das Auge
einen geringeren Theil derselben fassen/ wenn
es weit hinter demselben weg ist/ als wenn es
dem Augen-Glase sehr nahe ist. Dannenhero
siehet es desto weniger von der Sache/ je wei-
ter es von dem Augen-Glase weggehalten
wird.

Der 3. Zusatz.

47. Je von einer grösseren Kugel dem-
nach das Objectiv-Glaß und je von einer klei-
neren das Augen-Glaß ist/ je weniger wird
von der Sache gesehen/ weil beydes zu ihrer
Vergrösserung hielfet (§. 45).

Die 1. Anmerckung.

48. Es pfleget zugeschehen/ daß durch ein Galli-
läanisches Fern-Glaß alles dunckel aussiehet/ wenn
das Objectiv-Glaß von einer sehr grossen Kugel und

das

Anfangs-Gruͤnde
weit entlegenen Sachen groß und als in der
Naͤhe. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

45. Je mehr die Strahlen auseinander
gebracht werden/ je groͤſſer erſcheinet die Sa-
che. Es kan aber das Auge umb einen ſo viel
geringeren Theil der Strahlen faſſen. Dan-
nenhero ſiehet es durch ein Hollaͤndiſches
Fern-Glaß einen deſto geringeren Theil von
der Sache/ je groͤſſer es dieſelbe ſiehet.

Der 2. Zuſatz.

46. Wenn nun die Strahlen nach der
Refraction nicht parallel ſind/ ſondern immer
weiter auseinander gehen; ſo kan das Auge
einen geringeren Theil derſelben faſſen/ wenn
es weit hinter demſelben weg iſt/ als wenn es
dem Augen-Glaſe ſehr nahe iſt. Dannenhero
ſiehet es deſto weniger von der Sache/ je wei-
ter es von dem Augen-Glaſe weggehalten
wird.

Der 3. Zuſatz.

47. Je von einer groͤſſeren Kugel dem-
nach das Objectiv-Glaß und je von einer klei-
neren das Augen-Glaß iſt/ je weniger wird
von der Sache geſehen/ weil beydes zu ihrer
Vergroͤſſerung hielfet (§. 45).

Die 1. Anmerckung.

48. Es pfleget zugeſchehen/ daß durch ein Galli-
laͤaniſches Fern-Glaß alles dunckel ausſiehet/ wenn
das Objectiv-Glaß von einer ſehr groſſen Kugel und

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0100" n="88"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
weit entlegenen Sachen groß und als in der<lb/>
Na&#x0364;he. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>45. Je mehr die Strahlen auseinander<lb/>
gebracht werden/ je gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er er&#x017F;cheinet die Sa-<lb/>
che. Es kan aber das Auge umb einen &#x017F;o viel<lb/>
geringeren Theil der Strahlen fa&#x017F;&#x017F;en. Dan-<lb/>
nenhero &#x017F;iehet es durch ein Holla&#x0364;ndi&#x017F;ches<lb/>
Fern-Glaß einen de&#x017F;to geringeren Theil von<lb/>
der Sache/ je gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er es die&#x017F;elbe &#x017F;iehet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>46. Wenn nun die Strahlen nach der<lb/>
Refraction nicht parallel &#x017F;ind/ &#x017F;ondern immer<lb/>
weiter auseinander gehen; &#x017F;o kan das Auge<lb/>
einen geringeren Theil der&#x017F;elben fa&#x017F;&#x017F;en/ wenn<lb/>
es weit hinter dem&#x017F;elben weg i&#x017F;t/ als wenn es<lb/>
dem Augen-Gla&#x017F;e &#x017F;ehr nahe i&#x017F;t. Dannenhero<lb/>
&#x017F;iehet es de&#x017F;to weniger von der Sache/ je wei-<lb/>
ter es von dem Augen-Gla&#x017F;e weggehalten<lb/>
wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>47. Je von einer gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eren Kugel dem-<lb/>
nach das Objectiv-Glaß und je von einer klei-<lb/>
neren das Augen-Glaß i&#x017F;t/ je weniger wird<lb/>
von der Sache ge&#x017F;ehen/ weil beydes zu ihrer<lb/>
Vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erung hielfet (§. 45).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>48. Es pfleget zuge&#x017F;chehen/ daß durch ein Galli-<lb/>
la&#x0364;ani&#x017F;ches Fern-Glaß alles dunckel aus&#x017F;iehet/ wenn<lb/>
das Objectiv-Glaß von einer &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;en Kugel und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0100] Anfangs-Gruͤnde weit entlegenen Sachen groß und als in der Naͤhe. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 45. Je mehr die Strahlen auseinander gebracht werden/ je groͤſſer erſcheinet die Sa- che. Es kan aber das Auge umb einen ſo viel geringeren Theil der Strahlen faſſen. Dan- nenhero ſiehet es durch ein Hollaͤndiſches Fern-Glaß einen deſto geringeren Theil von der Sache/ je groͤſſer es dieſelbe ſiehet. Der 2. Zuſatz. 46. Wenn nun die Strahlen nach der Refraction nicht parallel ſind/ ſondern immer weiter auseinander gehen; ſo kan das Auge einen geringeren Theil derſelben faſſen/ wenn es weit hinter demſelben weg iſt/ als wenn es dem Augen-Glaſe ſehr nahe iſt. Dannenhero ſiehet es deſto weniger von der Sache/ je wei- ter es von dem Augen-Glaſe weggehalten wird. Der 3. Zuſatz. 47. Je von einer groͤſſeren Kugel dem- nach das Objectiv-Glaß und je von einer klei- neren das Augen-Glaß iſt/ je weniger wird von der Sache geſehen/ weil beydes zu ihrer Vergroͤſſerung hielfet (§. 45). Die 1. Anmerckung. 48. Es pfleget zugeſchehen/ daß durch ein Galli- laͤaniſches Fern-Glaß alles dunckel ausſiehet/ wenn das Objectiv-Glaß von einer ſehr groſſen Kugel und das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/100
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/100>, abgerufen am 21.11.2024.