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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Dioptrick.
ne daß bey nächtlicher Weile (denn man brauchet bloß
lange Ferngläser zu Betrachtung der Sterne) der Ein-
fall frembdes Lichtes hinderlich falle. Jhr findet die
gantze Kunst auch in den Leipziger-Actis A. 1684. p.
563. & seqq.
so umbständlich als in dem kleinen Huge-
nianischen Wercklein selbst beschrieben.

Die 5. Aufgabe.

58. Ein Fern-Glaß zu machen/ wel-
ches die Sachen aufgerichtet vorstel-
let/ wie sie sind.

Auflösung.
1. Bereitet eine Röhre/ wie in der 3 Auf-
gabe
(§. 44).
2. Setzet darein ein Objectiv-Glaß/ so ent-
weder auf beyden oder nur auf einer Sei-
te erhaben und auf der anderen platt ist
und einen grossen Diameter hat.
3. Setzet ferner darein drey Augen-Gläser
in der Weite ihrer Brenn-Puncte von ein-
ander: die alle beyderseits gleich viel er-
haben sind und einen kleinen Diameter
haben.

So ist geschehen/ was man verlangete.

Beweiß.

Weil das Bild des Objectiv-Glases in
dem Brenn-Puncte des ersten Augen-Gla-
ses stehet; so sind die Strahlen nach der Ne-
fraction in ihm parallel (§. 17.) und formie-
ren in dem Brenn-Puncte des anderen Au-
gen-Glases ein Bild/ so recht stehet. Da
nun das dritte Augen-Glaß zu diesem Bilde

gese-
G 4

der Dioptrick.
ne daß bey naͤchtlicher Weile (denn man brauchet bloß
lange Fernglaͤſer zu Betrachtung der Sterne) der Ein-
fall frembdes Lichtes hinderlich falle. Jhr findet die
gantze Kunſt auch in den Leipziger-Actis A. 1684. p.
563. & ſeqq.
ſo umbſtaͤndlich als in dem kleinen Huge-
nianiſchen Wercklein ſelbſt beſchrieben.

Die 5. Aufgabe.

58. Ein Fern-Glaß zu machen/ wel-
ches die Sachen aufgerichtet vorſtel-
let/ wie ſie ſind.

Aufloͤſung.
1. Bereitet eine Roͤhre/ wie in der 3 Auf-
gabe
(§. 44).
2. Setzet darein ein Objectiv-Glaß/ ſo ent-
weder auf beyden oder nur auf einer Sei-
te erhaben und auf der anderen platt iſt
und einen groſſen Diameter hat.
3. Setzet ferner darein drey Augen-Glaͤſer
in der Weite ihrer Brenn-Puncte von ein-
ander: die alle beyderſeits gleich viel er-
haben ſind und einen kleinen Diameter
haben.

So iſt geſchehen/ was man verlangete.

Beweiß.

Weil das Bild des Objectiv-Glaſes in
dem Brenn-Puncte des erſten Augen-Gla-
ſes ſtehet; ſo ſind die Strahlen nach der Ne-
fraction in ihm parallel (§. 17.) und formie-
ren in dem Brenn-Puncte des anderen Au-
gen-Glaſes ein Bild/ ſo recht ſtehet. Da
nun das dritte Augen-Glaß zu dieſem Bilde

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G 4
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[95/0107] der Dioptrick. ne daß bey naͤchtlicher Weile (denn man brauchet bloß lange Fernglaͤſer zu Betrachtung der Sterne) der Ein- fall frembdes Lichtes hinderlich falle. Jhr findet die gantze Kunſt auch in den Leipziger-Actis A. 1684. p. 563. & ſeqq. ſo umbſtaͤndlich als in dem kleinen Huge- nianiſchen Wercklein ſelbſt beſchrieben. Die 5. Aufgabe. 58. Ein Fern-Glaß zu machen/ wel- ches die Sachen aufgerichtet vorſtel- let/ wie ſie ſind. Aufloͤſung. 1. Bereitet eine Roͤhre/ wie in der 3 Auf- gabe (§. 44). 2. Setzet darein ein Objectiv-Glaß/ ſo ent- weder auf beyden oder nur auf einer Sei- te erhaben und auf der anderen platt iſt und einen groſſen Diameter hat. 3. Setzet ferner darein drey Augen-Glaͤſer in der Weite ihrer Brenn-Puncte von ein- ander: die alle beyderſeits gleich viel er- haben ſind und einen kleinen Diameter haben. So iſt geſchehen/ was man verlangete. Beweiß. Weil das Bild des Objectiv-Glaſes in dem Brenn-Puncte des erſten Augen-Gla- ſes ſtehet; ſo ſind die Strahlen nach der Ne- fraction in ihm parallel (§. 17.) und formie- ren in dem Brenn-Puncte des anderen Au- gen-Glaſes ein Bild/ ſo recht ſtehet. Da nun das dritte Augen-Glaß zu dieſem Bilde geſe- G 4

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/107>, abgerufen am 23.11.2024.