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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Dioptrick.
Zusatz.

90. Wenn ihr die Röhre mit dem Bilde
und den Gläsern in einem verfinsterten Ge-
mache vor ein Loch haltet/ dadurch die Son-
ne ihre Strahlen gerade hinein werfen kan;
so könnet ihr auch die Bilder durch das Son-
nen-Licht an eine weite Wand werfen.

Die 1. Anmerckung.

91. Jhr könnet auch mit einem Glase eine sol-
che Laterne machen/ und an stat des Spiegels AB ein
dieckes erhabenes Glaß vor das Bild DE setzen/ wel-
ches gleichfalls zu desto grösserer Erleuchtung des
Bildes dienet. Denn es ist bekand/ wenn ihr ein
dieckes erhabenes Glaß/ oder auch eine gläserne Ku-
gel voll Wasser für ein Licht oder eine Lampe setzet/
ein grosser und heller Schein hinter der Kugel ent-
stehet. Jngleichen wird ein finsteres Gemach auf
einmal helle/ wenn ihr eine Kugel mit Wasser für
ein kleines Löchlein in den Fenster-Laden haltet/ da-
durch nur wenig Licht in das Gemach fallen kan.

Die 2. Anmerckung.

92. Wenn ihr demnach hinten an eine Laterne
einen Hohl-Spiegel machet und an der Thüre ein
dieckes auf einer Seite erhabenes Glaß befestiget;
so werdet ihr das Licht sehr helle und weit vor euch
wegwerfen/ umb und hinter euch aber wird es gantz
finster seyn.

Die 3. Anmerckung.

93. Aus Spiegeln und geschlieffenen Gläsern laßen
sich allerhand anmuthige Optische Machinen zusam-
men setzen/ dergleichen ihr verschiedene bey dem
Zahne in dem dritten Theile seines öfters erwehn-
ten Werckes antreffet. Und wenn ihr euch die Ei-
genschaften der Gläser und Spiegel recht bekandt ma-

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H 3
der Dioptrick.
Zuſatz.

90. Wenn ihr die Roͤhre mit dem Bilde
und den Glaͤſern in einem verfinſterten Ge-
mache vor ein Loch haltet/ dadurch die Son-
ne ihre Strahlen gerade hinein werfen kan;
ſo koͤnnet ihr auch die Bilder durch das Son-
nen-Licht an eine weite Wand werfen.

Die 1. Anmerckung.

91. Jhr koͤnnet auch mit einem Glaſe eine ſol-
che Laterne machen/ und an ſtat des Spiegels AB ein
dieckes erhabenes Glaß vor das Bild DE ſetzen/ wel-
ches gleichfalls zu deſto groͤſſerer Erleuchtung des
Bildes dienet. Denn es iſt bekand/ wenn ihr ein
dieckes erhabenes Glaß/ oder auch eine glaͤſerne Ku-
gel voll Waſſer fuͤr ein Licht oder eine Lampe ſetzet/
ein groſſer und heller Schein hinter der Kugel ent-
ſtehet. Jngleichen wird ein finſteres Gemach auf
einmal helle/ wenn ihr eine Kugel mit Waſſer fuͤr
ein kleines Loͤchlein in den Fenſter-Laden haltet/ da-
durch nur wenig Licht in das Gemach fallen kan.

Die 2. Anmerckung.

92. Wenn ihr demnach hinten an eine Laterne
einen Hohl-Spiegel machet und an der Thuͤre ein
dieckes auf einer Seite erhabenes Glaß befeſtiget;
ſo werdet ihr das Licht ſehr helle und weit vor euch
wegwerfen/ umb und hinter euch aber wird es gantz
finſter ſeyn.

Die 3. Anmerckung.

93. Aus Spiegeln und geſchlieffenen Glaͤſern laßen
ſich allerhand anmuthige Optiſche Machinen zuſam-
men ſetzen/ dergleichen ihr verſchiedene bey dem
Zahne in dem dritten Theile ſeines oͤfters erwehn-
ten Werckes antreffet. Und wenn ihr euch die Ei-
genſchaften der Glaͤſer und Spiegel recht bekandt ma-

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[109/0121] der Dioptrick. Zuſatz. 90. Wenn ihr die Roͤhre mit dem Bilde und den Glaͤſern in einem verfinſterten Ge- mache vor ein Loch haltet/ dadurch die Son- ne ihre Strahlen gerade hinein werfen kan; ſo koͤnnet ihr auch die Bilder durch das Son- nen-Licht an eine weite Wand werfen. Die 1. Anmerckung. 91. Jhr koͤnnet auch mit einem Glaſe eine ſol- che Laterne machen/ und an ſtat des Spiegels AB ein dieckes erhabenes Glaß vor das Bild DE ſetzen/ wel- ches gleichfalls zu deſto groͤſſerer Erleuchtung des Bildes dienet. Denn es iſt bekand/ wenn ihr ein dieckes erhabenes Glaß/ oder auch eine glaͤſerne Ku- gel voll Waſſer fuͤr ein Licht oder eine Lampe ſetzet/ ein groſſer und heller Schein hinter der Kugel ent- ſtehet. Jngleichen wird ein finſteres Gemach auf einmal helle/ wenn ihr eine Kugel mit Waſſer fuͤr ein kleines Loͤchlein in den Fenſter-Laden haltet/ da- durch nur wenig Licht in das Gemach fallen kan. Die 2. Anmerckung. 92. Wenn ihr demnach hinten an eine Laterne einen Hohl-Spiegel machet und an der Thuͤre ein dieckes auf einer Seite erhabenes Glaß befeſtiget; ſo werdet ihr das Licht ſehr helle und weit vor euch wegwerfen/ umb und hinter euch aber wird es gantz finſter ſeyn. Die 3. Anmerckung. 93. Aus Spiegeln und geſchlieffenen Glaͤſern laßen ſich allerhand anmuthige Optiſche Machinen zuſam- men ſetzen/ dergleichen ihr verſchiedene bey dem Zahne in dem dritten Theile ſeines oͤfters erwehn- ten Werckes antreffet. Und wenn ihr euch die Ei- genſchaften der Glaͤſer und Spiegel recht bekandt ma- chet H 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/121>, abgerufen am 24.11.2024.