Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.der Optick. gung/ wenn das Bildlein in dem Auge nichtauf einer Stelle stehen bleibet. Der 6. Zusatz. 28. Weil das Bildlein gar sehr viel klei- Der 7. Lehrsatz. 29. Weil nun keine Sache in der Nähe Die 1. Anmerckung. 30. Wolltet ihr zweifelen/ daß die Crystalline sem B 2
der Optick. gung/ wenn das Bildlein in dem Auge nichtauf einer Stelle ſtehen bleibet. Der 6. Zuſatz. 28. Weil das Bildlein gar ſehr viel klei- Der 7. Lehrſatz. 29. Weil nun keine Sache in der Naͤhe Die 1. Anmerckung. 30. Wolltet ihr zweifelen/ daß die Cryſtalline ſem B 2
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der Optick.
gung/ wenn das Bildlein in dem Auge nicht
auf einer Stelle ſtehen bleibet.
Der 6. Zuſatz.
28. Weil das Bildlein gar ſehr viel klei-
ner iſt als die Sache/ die es abbildet/ ſo kan
entweder wegen der Kleinigkeit/ oder der all-
zugroſſen Weite von dem Auge das Bildlein
ſo kleine werden/ daß es einen untheilbahren
Punct im Auge einnimmet/ und allſo die Sa-
che nicht mehr abbildet. Derowegen weil
ſich das Sehen nach dem hinter der Cryſtalli-
nen Feuchtigkeit formiertem Bildlein richtet;
kan in dieſem Falle die Sache nicht geſehen
werden.
Der 7. Lehrſatz.
29. Weil nun keine Sache in der Naͤhe
iſt/ da nicht einige kleine Theilgen; hingegen
auch keine in der Weite/ da nicht einige groſſe
Theile unſichtbahr ſeyn ſollten; ſo kan man
weder jene noch dieſe mit bloßen Augen gantz
deutlich ſehen/ wiewol jene deutlicher/ als die-
ſe. Denn wir ſehen etwas deutlich/ wenn
wir alle Theile unterſcheiden koͤnnen/ die in
der That voneinander unterſchieden ſind.
Die 1. Anmerckung.
30. Wolltet ihr zweifelen/ daß die Cryſtalline
Feuchtigkeit in dem Auge eben dieſe Wuͤrckung behal-
te/ welche ſie auſſerhalb dem Auge hat; ſo doͤrfet ihr
nur nach des Carteſii Exempel von einem Ochſen-Au-
ge die harte und ſchwartze Haut hinten wegſchneiden/
doch ſo/ daß ihr das netzfoͤrmige Haͤutlein uͤber der
glaͤſernen Feuchtigkeit laſſet/ und ihr werdet an die-
ſem
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