Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
Der 2. Zusatz

43. So ofte der Schatten des Stiftes
auf die Mittags-Linie fället/ ist Mittag (§.
53. Optic.)

Die 2. Anmerckung.

44. Daher brauchet man die Mittags-Linie die
Uhren zu stellen/ damit sie mit dem Laufe der Son-
nen überein kommen.

Der 3. Zusatz.

45. Wenn der Schatten der Sonne auf
die Linie fället/ die Abend und Morgen zei-
get/ so gehet sie recht im Morgen auf.

Der 4. Zusatz.

46. Der Schatten des Stiftes auf der
Mittags-Linie bleibet nicht beständig von ei-
ner Länge: sondern eine Weile nimmet er
zu/ darnach wieder ab. Derowegen stehet
die Sonne nicht alle Tage gleich hoch über
dem Horizont (§. 53 Optic.). Welches
ihr auch an der Sonne selbst mit blossen
Augen wahr nehmen könnet.

Der 5. Zusatz.

47. Wenn allso die Sonne sich würck-
lich alle Tage umb die Erde bewegen sollte/
so beschriebe sie nicht wie die anderen Ster-
ne ihre Tage-Circul mit dem AEquatore
Parallel; sondern müste sich in Schrau-
ben-Gängen umb die Erde bewegen.

An-
Anfangs-Gruͤnde
Der 2. Zuſatz

43. So ofte der Schatten des Stiftes
auf die Mittags-Linie faͤllet/ iſt Mittag (§.
53. Optic.)

Die 2. Anmerckung.

44. Daher brauchet man die Mittags-Linie die
Uhren zu ſtellen/ damit ſie mit dem Laufe der Son-
nen uͤberein kommen.

Der 3. Zuſatz.

45. Wenn der Schatten der Sonne auf
die Linie faͤllet/ die Abend und Morgen zei-
get/ ſo gehet ſie recht im Morgen auf.

Der 4. Zuſatz.

46. Der Schatten des Stiftes auf der
Mittags-Linie bleibet nicht beſtaͤndig von ei-
ner Laͤnge: ſondern eine Weile nimmet er
zu/ darnach wieder ab. Derowegen ſtehet
die Sonne nicht alle Tage gleich hoch uͤber
dem Horizont (§. 53 Optic.). Welches
ihr auch an der Sonne ſelbſt mit bloſſen
Augen wahr nehmen koͤnnet.

Der 5. Zuſatz.

47. Wenn allſo die Sonne ſich wuͤrck-
lich alle Tage umb die Erde bewegen ſollte/
ſo beſchriebe ſie nicht wie die anderen Ster-
ne ihre Tage-Circul mit dem Æquatore
Parallel; ſondern muͤſte ſich in Schrau-
ben-Gaͤngen umb die Erde bewegen.

An-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0198" n="174"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz</hi> </head><lb/>
              <p>43. So ofte der Schatten des Stiftes<lb/>
auf die Mittags-Linie fa&#x0364;llet/ i&#x017F;t Mittag (§.<lb/>
53. <hi rendition="#aq">Optic.</hi>)</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>44. Daher brauchet man die Mittags-Linie die<lb/>
Uhren zu &#x017F;tellen/ damit &#x017F;ie mit dem Laufe der Son-<lb/>
nen u&#x0364;berein kommen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>45. Wenn der Schatten der Sonne auf<lb/>
die Linie fa&#x0364;llet/ die Abend und Morgen zei-<lb/>
get/ &#x017F;o gehet &#x017F;ie recht im Morgen auf.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 4. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>46. Der Schatten des Stiftes auf der<lb/>
Mittags-Linie bleibet nicht be&#x017F;ta&#x0364;ndig von ei-<lb/>
ner La&#x0364;nge: &#x017F;ondern eine Weile nimmet er<lb/>
zu/ darnach wieder ab. Derowegen &#x017F;tehet<lb/>
die Sonne nicht alle Tage gleich hoch u&#x0364;ber<lb/>
dem Horizont (§. 53 <hi rendition="#aq">Optic.</hi>). Welches<lb/>
ihr auch an der Sonne &#x017F;elb&#x017F;t mit blo&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Augen wahr nehmen ko&#x0364;nnet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 5. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>47. Wenn all&#x017F;o die Sonne &#x017F;ich wu&#x0364;rck-<lb/>
lich alle Tage umb die Erde bewegen &#x017F;ollte/<lb/>
&#x017F;o be&#x017F;chriebe &#x017F;ie nicht wie die anderen Ster-<lb/>
ne ihre Tage-Circul mit dem <hi rendition="#aq">Æquatore</hi><lb/>
Parallel; &#x017F;ondern mu&#x0364;&#x017F;te &#x017F;ich in Schrau-<lb/>
ben-Ga&#x0364;ngen umb die Erde bewegen.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">An-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0198] Anfangs-Gruͤnde Der 2. Zuſatz 43. So ofte der Schatten des Stiftes auf die Mittags-Linie faͤllet/ iſt Mittag (§. 53. Optic.) Die 2. Anmerckung. 44. Daher brauchet man die Mittags-Linie die Uhren zu ſtellen/ damit ſie mit dem Laufe der Son- nen uͤberein kommen. Der 3. Zuſatz. 45. Wenn der Schatten der Sonne auf die Linie faͤllet/ die Abend und Morgen zei- get/ ſo gehet ſie recht im Morgen auf. Der 4. Zuſatz. 46. Der Schatten des Stiftes auf der Mittags-Linie bleibet nicht beſtaͤndig von ei- ner Laͤnge: ſondern eine Weile nimmet er zu/ darnach wieder ab. Derowegen ſtehet die Sonne nicht alle Tage gleich hoch uͤber dem Horizont (§. 53 Optic.). Welches ihr auch an der Sonne ſelbſt mit bloſſen Augen wahr nehmen koͤnnet. Der 5. Zuſatz. 47. Wenn allſo die Sonne ſich wuͤrck- lich alle Tage umb die Erde bewegen ſollte/ ſo beſchriebe ſie nicht wie die anderen Ster- ne ihre Tage-Circul mit dem Æquatore Parallel; ſondern muͤſte ſich in Schrau- ben-Gaͤngen umb die Erde bewegen. An-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/198
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/198>, abgerufen am 23.11.2024.