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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
die übrige Zeit aber entweder über den
AEquatorem in die Höhe/ hernach wie-
der unter den
AEquatorem nieder stei-
get/ und bey nahe eben so lange
über
ihm als unter denselben sich auf-
hält; so bildet man sich die Ecliptick
als einen Circul in der unbeweglichen
Fläche der Welt-Kugel ein/ welcher
den
AEquatorem in zwey Puncten durch-
schneidet und zwar in zwey halbe Cir-
cul theilet.

Zusatz.

58. Derowegen ist die Ecliptica einer
von den grösten Circuln der Welt-Kugel
(§. 6 Trigon. Sphae.) und hat ihre beson-
dere Pole.

Anmerckung.

59. Es wird zwar die Ecliptick wie alle andere
Circul in 360 Grade getheilet; doch mit diesem Un-
terscheide/ daß man die Grade nicht in einem fort
zehlet/ wie sonst gewöhnlich. Denn man theilet die
Ecliptick in 12 Theile ein/ welche man die 12 Him-
lische Zeichen zu nennen pfleget. Und zwar führet
jedes Zeichen einen besonderen Nahmen von dem Ge-
stirne/ welches vor Zeiten ihm nahe war. Sie heis-
sen nemlich Widder/ Stier/ Zwilling/ Krebs/
Löwe/ Jungfrau/ Wage/ Scorpion/ Schü-
tze/ Steinbock/ Wassermann/ Fische.
Man hat
diese Nahmen in folgende Verse gebracht umb sie
leichter zu behalten:

Sunt

Anfangs-Gruͤnde
diebrige Zeit aber entweder uͤber den
Æquatorem in die Hoͤhe/ hernach wie-
der unter den
Æquatorem nieder ſtei-
get/ und bey nahe eben ſo lange
ber
ihm als unter denſelben ſich auf-
haͤlt; ſo bildet man ſich die Ecliptick
als einen Circul in der unbeweglichen
Flaͤche der Welt-Kugel ein/ welcher
den
Æquatorem in zwey Punctdurch-
ſchneidet und zwar in zwey halbe Cir-
cul theilet.

Zuſatz.

58. Derowegen iſt die Ecliptica einer
von den groͤſten Circuln der Welt-Kugel
(§. 6 Trigon. Sphæ.) und hat ihre beſon-
dere Pole.

Anmerckung.

59. Es wird zwar die Ecliptick wie alle andere
Circul in 360 Grade getheilet; doch mit dieſem Un-
terſcheide/ daß man die Grade nicht in einem fort
zehlet/ wie ſonſt gewoͤhnlich. Denn man theilet die
Ecliptick in 12 Theile ein/ welche man die 12 Him-
liſche Zeichen zu nennen pfleget. Und zwar fuͤhret
jedes Zeichen einen beſonderen Nahmen von dem Ge-
ſtirne/ welches vor Zeiten ihm nahe war. Sie heiſ-
ſen nemlich Widder/ Stier/ Zwilling/ Krebs/
Loͤwe/ Jungfrau/ Wage/ Scorpion/ Schuͤ-
tze/ Steinbock/ Waſſermann/ Fiſche.
Man hat
dieſe Nahmen in folgende Verſe gebracht umb ſie
leichter zu behalten:

Sunt
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[178/0202] Anfangs-Gruͤnde die uͤbrige Zeit aber entweder uͤber den Æquatorem in die Hoͤhe/ hernach wie- der unter den Æquatorem nieder ſtei- get/ und bey nahe eben ſo lange uͤber ihm als unter denſelben ſich auf- haͤlt; ſo bildet man ſich die Ecliptick als einen Circul in der unbeweglichen Flaͤche der Welt-Kugel ein/ welcher den Æquatorem in zwey Punctē durch- ſchneidet und zwar in zwey halbe Cir- cul theilet. Zuſatz. 58. Derowegen iſt die Ecliptica einer von den groͤſten Circuln der Welt-Kugel (§. 6 Trigon. Sphæ.) und hat ihre beſon- dere Pole. Anmerckung. 59. Es wird zwar die Ecliptick wie alle andere Circul in 360 Grade getheilet; doch mit dieſem Un- terſcheide/ daß man die Grade nicht in einem fort zehlet/ wie ſonſt gewoͤhnlich. Denn man theilet die Ecliptick in 12 Theile ein/ welche man die 12 Him- liſche Zeichen zu nennen pfleget. Und zwar fuͤhret jedes Zeichen einen beſonderen Nahmen von dem Ge- ſtirne/ welches vor Zeiten ihm nahe war. Sie heiſ- ſen nemlich Widder/ Stier/ Zwilling/ Krebs/ Loͤwe/ Jungfrau/ Wage/ Scorpion/ Schuͤ- tze/ Steinbock/ Waſſermann/ Fiſche. Man hat dieſe Nahmen in folgende Verſe gebracht umb ſie leichter zu behalten: Sunt

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/202>, abgerufen am 23.11.2024.