Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Astronomie.
zu verlieren/ als denen gegen Morgen:
hingegen auch in dem ersten Orte ihr
Licht geschwinder wieder bekommet/
als in dem andern.
Z. E. Jn Paris
verlohr
A. 1706. die Sonne über 44' e-
her ihr Licht/ als zu Berlin/ bekam es
aber auch eher wieder: hingegen zu
Madrid/ welches weiter als Paris ge-
gen Abend lieget/ begunte der Sonne
ihr Licht bey nahe 23 Minuten eher als
zu Paris zu gebrechen und bekam es
gleichfals eher wieder.
Vid. Memoires
de l' Acad. l. c.

Der 1. Zusatz.

255. Weil die Sonne nicht an allen Or-
ten des Erdbodens zu gleicher Zeit/ auch
nicht gleich viel von ihrem Lichte verlieret;
so kan es keine würckliche Beraubung des
Lichtes seyn: sondern es muß nur ein dichter
und schattichter Eörper zwischen unser Au-
ge und die Sonne treten/ welcher die Sonnen-
Strahlen nicht durchläst/ und so weit als die
Sonne von uns zn seyn scheinet/ ob er gleich
in der That von ihr weit weg seyn kan (§. 82.
Optic.).

Der 2. Zusatz.

256. Dieser Cörper muß rundt seyn/ weil
er sich wie eine Scheibe auf der Sonne dar-
stellet.

Der
T 2

der Aſtronomie.
zu verlieren/ als denen gegen Morgen:
hingegen auch in dem erſten Orte ihr
Licht geſchwinder wieder bekommet/
als in dem andern.
Z. E. Jn Paris
verlohr
A. 1706. die Sonne uͤber 44′ e-
her ihr Licht/ als zu Berlin/ bekam es
aber auch eher wieder: hingegen zu
Madrid/ welches weiter als Paris ge-
gen Abend lieget/ begunte der Sonne
ihr Licht bey nahe 23 Minuten eher als
zu Paris zu gebrechen und bekam es
gleichfals eher wieder.
Vid. Memoires
de l’ Acad. l. c.

Der 1. Zuſatz.

255. Weil die Sonne nicht an allen Or-
ten des Erdbodens zu gleicher Zeit/ auch
nicht gleich viel von ihrem Lichte verlieret;
ſo kan es keine wuͤrckliche Beraubung des
Lichtes ſeyn: ſondern es muß nur ein dichter
und ſchattichter Eoͤrper zwiſchen unſer Au-
ge und die Sonne treten/ welcher die Soñen-
Strahlen nicht durchlaͤſt/ und ſo weit als die
Sonne von uns zn ſeyn ſcheinet/ ob er gleich
in der That von ihr weit weg ſeyn kan (§. 82.
Optic.).

Der 2. Zuſatz.

256. Dieſer Coͤrper muß rundt ſeyn/ weil
er ſich wie eine Scheibe auf der Sonne dar-
ſtellet.

Der
T 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0307" n="283"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">zu verlieren/ als denen gegen Morgen:<lb/>
hingegen auch in dem er&#x017F;ten Orte ihr<lb/>
Licht ge&#x017F;chwinder wieder bekommet/<lb/>
als in dem andern.</hi> Z. E. <hi rendition="#fr">Jn Paris<lb/>
verlohr</hi> <hi rendition="#aq">A.</hi> 1706. <hi rendition="#fr">die Sonne u&#x0364;ber 44&#x2032; e-<lb/>
her ihr Licht/ als zu Berlin/ bekam es<lb/>
aber auch eher wieder: hingegen zu<lb/>
Madrid/ welches weiter als Paris ge-<lb/>
gen Abend lieget/ begunte der Sonne<lb/>
ihr Licht bey nahe 23 Minuten eher als<lb/>
zu Paris zu gebrechen und bekam es<lb/>
gleichfals eher wieder.</hi> <hi rendition="#aq">Vid. Memoires<lb/>
de l&#x2019; Acad. l. c.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>255. Weil die Sonne nicht an allen Or-<lb/>
ten des Erdbodens zu gleicher Zeit/ auch<lb/>
nicht gleich viel von ihrem Lichte verlieret;<lb/>
&#x017F;o kan es keine wu&#x0364;rckliche Beraubung des<lb/>
Lichtes &#x017F;eyn: &#x017F;ondern es muß nur ein dichter<lb/>
und &#x017F;chattichter Eo&#x0364;rper zwi&#x017F;chen un&#x017F;er Au-<lb/>
ge und die Sonne treten/ welcher die Son&#x0303;en-<lb/>
Strahlen nicht durchla&#x0364;&#x017F;t/ und &#x017F;o weit als die<lb/>
Sonne von uns zn &#x017F;eyn &#x017F;cheinet/ ob er gleich<lb/>
in der That von ihr weit weg &#x017F;eyn kan (§. 82.<lb/><hi rendition="#aq">Optic.</hi>).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>256. Die&#x017F;er Co&#x0364;rper muß rundt &#x017F;eyn/ weil<lb/>
er &#x017F;ich wie eine Scheibe auf der Sonne dar-<lb/>
&#x017F;tellet.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">T 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[283/0307] der Aſtronomie. zu verlieren/ als denen gegen Morgen: hingegen auch in dem erſten Orte ihr Licht geſchwinder wieder bekommet/ als in dem andern. Z. E. Jn Paris verlohr A. 1706. die Sonne uͤber 44′ e- her ihr Licht/ als zu Berlin/ bekam es aber auch eher wieder: hingegen zu Madrid/ welches weiter als Paris ge- gen Abend lieget/ begunte der Sonne ihr Licht bey nahe 23 Minuten eher als zu Paris zu gebrechen und bekam es gleichfals eher wieder. Vid. Memoires de l’ Acad. l. c. Der 1. Zuſatz. 255. Weil die Sonne nicht an allen Or- ten des Erdbodens zu gleicher Zeit/ auch nicht gleich viel von ihrem Lichte verlieret; ſo kan es keine wuͤrckliche Beraubung des Lichtes ſeyn: ſondern es muß nur ein dichter und ſchattichter Eoͤrper zwiſchen unſer Au- ge und die Sonne treten/ welcher die Soñen- Strahlen nicht durchlaͤſt/ und ſo weit als die Sonne von uns zn ſeyn ſcheinet/ ob er gleich in der That von ihr weit weg ſeyn kan (§. 82. Optic.). Der 2. Zuſatz. 256. Dieſer Coͤrper muß rundt ſeyn/ weil er ſich wie eine Scheibe auf der Sonne dar- ſtellet. Der T 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/307
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/307>, abgerufen am 22.11.2024.