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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
nen die Farben an einem Orte in verschiede-
nen Zeiten unterschieden seyn/ ob gleich die
Luft daselbst einerley Beschaffenheit hat.

Anmerckung.

285. Wenn ihr demnach die Farben vorher sagen
wollet/ welche der verfinsterte Mond haben wird: so
müsset ihr nicht allein auf die Beschaffenheit der Luft
an den Orten acht geben/ wo die Finsternis observiret
wird/ sondern auch hauptsächlich auf die Beschaffen-
heit der Luft an den Orten/ welche zu beyden Seiten
des Monds die erleuchtete Helfte der Erde von der
sinsteren unterscheiden. Jhr könnet aber die Oerter
finden/ wenn ihr auf die gegebene Zeit der Verfinste-
rung die Oerter suchet/ wo die Sonne auf- und nieder-
gehet: welches in der Geographie angewiesen werden
sol.

Die 9. Erfahrung.

286. Der Mond siehet so wol blossen
Augen als durch ein Fern-Glaß an ei-
nem Orte heller/ als in dem andern aus.
Wenn ihr durch ein Fern-Glaß den zu-
und abnehmenden Mond betrachtet/ so
siehet die Peripherie/ darinnen sich das
Licht endet/ in den hellen Orten höcke-
richt/ in den dunckelen aber gleich und
eben aus. Jn den grossen Flecken fin-
det man hin und wieder kleine hell-
leuchtende Theile. Absonderlich aber
sind zwey Dinge merckwürdig; nem-
lich 1. daß einige Theile in dem Mond
erleuchtet werden die von dem erleuch-
teten Theile abgesondert sind und in
dem noch finsteren liegen: 2. daß ausser

dem

der Aſtronomie.
nen die Farben an einem Orte in verſchiede-
nen Zeiten unterſchieden ſeyn/ ob gleich die
Luft daſelbſt einerley Beſchaffenheit hat.

Anmerckung.

285. Wenn ihr demnach die Farben vorher ſagen
wollet/ welche der verfinſterte Mond haben wird: ſo
muͤſſet ihr nicht allein auf die Beſchaffenheit der Luft
an den Orten acht geben/ wo die Finſternis obſerviret
wird/ ſondern auch hauptſaͤchlich auf die Beſchaffen-
heit der Luft an den Orten/ welche zu beyden Seiten
des Monds die erleuchtete Helfte der Erde von der
ſinſteren unterſcheiden. Jhr koͤnnet aber die Oerter
finden/ wenn ihr auf die gegebene Zeit der Verfinſte-
rung die Oerter ſuchet/ wo die Sonne auf- und nieder-
gehet: welches in der Geographie angewieſen werden
ſol.

Die 9. Erfahrung.

286. Der Mond ſiehet ſo wol bloſſen
Augen als durch ein Fern-Glaß an ei-
nem Orte heller/ als in dem andern aus.
Wenn ihr durch ein Fern-Glaß den zu-
und abnehmenden Mond betrachtet/ ſo
ſiehet die Peripherie/ darinnen ſich das
Licht endet/ in den hellen Orten hoͤcke-
richt/ in den dunckelen aber gleich und
eben aus. Jn den groſſen Flecken fin-
det man hin und wieder kleine hell-
leuchtende Theile. Abſonderlich aber
ſind zwey Dinge merckwuͤrdig; nem-
lich 1. daß einige Theile in dem Mond
erleuchtet werden die von dem erleuch-
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[295/0319] der Aſtronomie. nen die Farben an einem Orte in verſchiede- nen Zeiten unterſchieden ſeyn/ ob gleich die Luft daſelbſt einerley Beſchaffenheit hat. Anmerckung. 285. Wenn ihr demnach die Farben vorher ſagen wollet/ welche der verfinſterte Mond haben wird: ſo muͤſſet ihr nicht allein auf die Beſchaffenheit der Luft an den Orten acht geben/ wo die Finſternis obſerviret wird/ ſondern auch hauptſaͤchlich auf die Beſchaffen- heit der Luft an den Orten/ welche zu beyden Seiten des Monds die erleuchtete Helfte der Erde von der ſinſteren unterſcheiden. Jhr koͤnnet aber die Oerter finden/ wenn ihr auf die gegebene Zeit der Verfinſte- rung die Oerter ſuchet/ wo die Sonne auf- und nieder- gehet: welches in der Geographie angewieſen werden ſol. Die 9. Erfahrung. 286. Der Mond ſiehet ſo wol bloſſen Augen als durch ein Fern-Glaß an ei- nem Orte heller/ als in dem andern aus. Wenn ihr durch ein Fern-Glaß den zu- und abnehmenden Mond betrachtet/ ſo ſiehet die Peripherie/ darinnen ſich das Licht endet/ in den hellen Orten hoͤcke- richt/ in den dunckelen aber gleich und eben aus. Jn den groſſen Flecken fin- det man hin und wieder kleine hell- leuchtende Theile. Abſonderlich aber ſind zwey Dinge merckwuͤrdig; nem- lich 1. daß einige Theile in dem Mond erleuchtet werden die von dem erleuch- teten Theile abgeſondert ſind und in dem noch finſteren liegen: 2. daß auſſer dem

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/319>, abgerufen am 25.11.2024.