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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
Der 5. Zusatz.

302. Derowegen wirft er auch beständig
einen Schatten hinter sich der Sonne gegen
über (§. 53 Optic.).

Der 6. Zusatz.

303. Wenn allso eine Sonnen-Finster-
nis ist/ so kommet die Erde in den Schatten
des Monds (§ 261)/ gleich wie der Mond
in seiner Verfinsterung in den Schatten der
Erde tritt (§. 275). Demnach ist die so
genante Sonnen-Finsternis in der That ei-
ne Erd-Finsternis.

Der 3. Lehrsatz.

304. Umb den Mond hernmb ist ei-
ne Elastische und schweere Luft/ darin-
nen die Dünste aufsteigen und durch
Regen oder Thau wieder herunter fal-
len.

Beweiß.

Wenn das Sonnen-Licht durch eine
gäntzliche Verfinsterung uns entzogen wird/
kan man umb den Mond einen breiten hel-
len Glantz sehen/ der mit seiner Peripherie
gantz parallel ist (§. 265). Derowegen muß
umb den Mond eine flüßige Materie seyn/
die sich nach seiner Figur accommodiret und
die Strahlen der Sonne/ so hinein fallen/
refringiren und reflectiren kan. Diese Ma-
terie muß unten dichter und oben dünner
seyn/ weil der Glantz an dem Rande des

Monds
U 3
der Aſtronomie.
Der 5. Zuſatz.

302. Derowegen wirft er auch beſtaͤndig
einen Schatten hinter ſich der Sonne gegen
uͤber (§. 53 Optic.).

Der 6. Zuſatz.

303. Wenn allſo eine Sonnen-Finſter-
nis iſt/ ſo kommet die Erde in den Schatten
des Monds (§ 261)/ gleich wie der Mond
in ſeiner Verfinſterung in den Schatten der
Erde tritt (§. 275). Demnach iſt die ſo
genante Sonnen-Finſternis in der That ei-
ne Erd-Finſternis.

Der 3. Lehrſatz.

304. Umb den Mond hernmb iſt ei-
ne Elaſtiſche und ſchweere Luft/ darin-
nen die Duͤnſte aufſteigen und durch
Regen oder Thau wieder herunter fal-
len.

Beweiß.

Wenn das Sonnen-Licht durch eine
gaͤntzliche Verfinſterung uns entzogen wird/
kan man umb den Mond einen breiten hel-
len Glantz ſehen/ der mit ſeiner Peripherie
gantz parallel iſt (§. 265). Derowegen muß
umb den Mond eine fluͤßige Materie ſeyn/
die ſich nach ſeiner Figur accommodiret und
die Strahlen der Sonne/ ſo hinein fallen/
refringiren und reflectiren kan. Dieſe Ma-
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U 3
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[301/0325] der Aſtronomie. Der 5. Zuſatz. 302. Derowegen wirft er auch beſtaͤndig einen Schatten hinter ſich der Sonne gegen uͤber (§. 53 Optic.). Der 6. Zuſatz. 303. Wenn allſo eine Sonnen-Finſter- nis iſt/ ſo kommet die Erde in den Schatten des Monds (§ 261)/ gleich wie der Mond in ſeiner Verfinſterung in den Schatten der Erde tritt (§. 275). Demnach iſt die ſo genante Sonnen-Finſternis in der That ei- ne Erd-Finſternis. Der 3. Lehrſatz. 304. Umb den Mond hernmb iſt ei- ne Elaſtiſche und ſchweere Luft/ darin- nen die Duͤnſte aufſteigen und durch Regen oder Thau wieder herunter fal- len. Beweiß. Wenn das Sonnen-Licht durch eine gaͤntzliche Verfinſterung uns entzogen wird/ kan man umb den Mond einen breiten hel- len Glantz ſehen/ der mit ſeiner Peripherie gantz parallel iſt (§. 265). Derowegen muß umb den Mond eine fluͤßige Materie ſeyn/ die ſich nach ſeiner Figur accommodiret und die Strahlen der Sonne/ ſo hinein fallen/ refringiren und reflectiren kan. Dieſe Ma- terie muß unten dichter und oben duͤnner ſeyn/ weil der Glantz an dem Rande des Monds U 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/325>, abgerufen am 22.11.2024.