Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe Wenn ihr nun Z. E. nach dem verfinstertenMonden sehet/ und die Schrauben dergestalt richtet/ daß sie beyderseits die äusersten Puncte an der Peripherie des Monds be- rühren/ da das Licht sich endet; so dörfet ihr nur zehlen/ wie vielmal die Schrauben umb- gewendet werden müssen/ ehe sie im Mittel- Puncte zusammen stoßen/ diese Zahl zeiget in der verfertigten Tabelle die Grösse der Seh- ne des verfinsterten Theiles in Minuten und Secunden. Solchergestalt könnet ihr durch dieses Jnstrument die Kleinigkeiten im Himmel messen/ die sich durch Qvadranten/ Sextanten und Octanten nicht messen las- set. W. Z. E. Die 1. Anmerckung. 308. Die Erfindung dieses Micrometri eignet sich Zusatz. 309. Durch dieses Jnstrument könnet ihr Berge
Anfangs-Gruͤnde Wenn ihr nun Z. E. nach dem verfinſtertenMonden ſehet/ und die Schrauben dergeſtalt richtet/ daß ſie beyderſeits die aͤuſerſten Puncte an der Peripherie des Monds be- ruͤhren/ da das Licht ſich endet; ſo doͤrfet ihr nur zehlen/ wie vielmal die Schrauben umb- gewendet werden muͤſſen/ ehe ſie im Mittel- Puncte zuſammen ſtoßen/ dieſe Zahl zeiget in der verfertigten Tabelle die Groͤſſe der Seh- ne des verfinſterten Theiles in Minuten und Secunden. Solchergeſtalt koͤnnet ihr durch dieſes Jnſtrument die Kleinigkeiten im Himmel meſſen/ die ſich durch Qvadranten/ Sextanten und Octanten nicht meſſen laſ- ſet. W. Z. E. Die 1. Anmerckung. 308. Die Erfindung dieſes Micrometri eignet ſich Zuſatz. 309. Durch dieſes Jnſtrument koͤnnet ihr Berge
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Anfangs-Gruͤnde
Wenn ihr nun Z. E. nach dem verfinſterten
Monden ſehet/ und die Schrauben dergeſtalt
richtet/ daß ſie beyderſeits die aͤuſerſten
Puncte an der Peripherie des Monds be-
ruͤhren/ da das Licht ſich endet; ſo doͤrfet ihr
nur zehlen/ wie vielmal die Schrauben umb-
gewendet werden muͤſſen/ ehe ſie im Mittel-
Puncte zuſammen ſtoßen/ dieſe Zahl zeiget in
der verfertigten Tabelle die Groͤſſe der Seh-
ne des verfinſterten Theiles in Minuten und
Secunden. Solchergeſtalt koͤnnet ihr
durch dieſes Jnſtrument die Kleinigkeiten im
Himmel meſſen/ die ſich durch Qvadranten/
Sextanten und Octanten nicht meſſen laſ-
ſet. W. Z. E.
Die 1. Anmerckung.
308. Die Erfindung dieſes Micrometri eignet ſich
der Herr Kirch zu in dem Calender/ den er A. 1696
herausgegeben/ und wird in dem Brennpuncte des
letzten Augen-Glaſes angemacht/ wenn das Fernglaß
mehr als zwey Glaͤſer hat. De la Hire beſchreibet
in ſeinen Tabulis Aſtronomicis part. 2. p. 65. &
ſeqq. noch zwey andere Micrometra, deren das er-
ſte Auzout erfunden/ wie aus den Diverſes Ouvra-
ges de Mathematique & de Phyſique f. 415 & ſeqq zu
erſehen/ welche die Academie der Wiſſenſchaften zu
Paris A. 1693 herausgegeben/ und Hevel noch mit
einigen Zuſaͤtzen vermehret hat. Vid. Acta Erud. A.
1708. p. 125 & ſeqq.
Zuſatz.
309. Durch dieſes Jnſtrument koͤnnet ihr
die ſcheinbahre Laͤnge der Schatten/ den die
Berge
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/330>, abgerufen am 24.06.2024. |