Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe erleuchtet/ welcher der Sonne entgegen ge-kehret ist (§. 312)/ auch die ersten beyden Planeten wie ein dunckler Flecken in der Sonne erschienen (§. 313). Von dem Jupiter könnet ihr es daraus abnehmen/ weil jener den Schatten seiner Trabanten (§. 339)/ auffängt; dieser aber ein sehr schwaches Licht hat/ wie sein Ring der ein finsterer Cör- per ist/ (§. 35). Weil das Sonnen-Licht durch den und die nicht durchfället/ wenn sie in der Sonne gesehen werden (§. 312)/ so sind sie nicht feste/ sondern dichte Cörper. E- ben dieses erkennet ihr aus dem Schatten von dem Jupiter/ dadurch er seine Traban- ten verfinstert (§. 335. 337) und könnet es all- so auch von dem und B schliessen. Die veränderlichen Flecken und Streiffen in der / dem und Jupiter erkennet man/ daß eine Luft umb diese Welt-Cörper sey/ die Verän- derungen unterworfen/ und Dünste aus ih- nen in ihr aufsteigen/ bald wieder herunter gestürtzet werden/ wie aus dem Beweise des 3 Lehrsatzes gantz deutlich abzunehmen. (§. 304). Derowegen können wir auch die- ses von den übrigen Planeten annehmen (§. 306). Eben so da wir in der grosse Berge antreffen (§. 325)/ werden wir nicht irren/ wenn wir auch in die übrigen Planeten Ber- ge setzen/ unerachtet wir sie durch unsere ietzi- gen Fern-Gläser nicht entdecken können/ zu- mal in dem B und Jupiter/ die nicht allein von der Er-
Anfangs-Gruͤnde erleuchtet/ welcher der Sonne entgegen ge-kehret iſt (§. 312)/ auch die erſten beyden Planeten wie ein dunckler Flecken in der Sonne erſchienen (§. 313). Von dem Jupiter koͤnnet ihr es daraus abnehmen/ weil jener den Schatten ſeiner Trabanten (§. 339)/ auffaͤngt; dieſer aber ein ſehr ſchwaches Licht hat/ wie ſein Ring der ein finſterer Coͤr- per iſt/ (§. 35). Weil das Sonnen-Licht durch den ☿ und die ♀ nicht durchfaͤllet/ wenn ſie in der Sonne geſehen werden (§. 312)/ ſo ſind ſie nicht feſte/ ſondern dichte Coͤrper. E- ben dieſes erkennet ihr aus dem Schatten von dem Jupiter/ dadurch er ſeine Traban- ten verfinſtert (§. 335. 337) und koͤnnet es all- ſo auch von dem ♂ und Б ſchlieſſen. Die veraͤnderlichen Flecken und Streiffen in der ♀/ dem ♂ und ♃ erkennet man/ daß eine Luft umb dieſe Welt-Coͤrper ſey/ die Veraͤn- derungen unterworfen/ und Duͤnſte aus ih- nen in ihr aufſteigen/ bald wieder herunter geſtuͤrtzet werden/ wie aus dem Beweiſe des 3 Lehrſatzes gantz deutlich abzunehmen. (§. 304). Derowegen koͤnnen wir auch die- ſes von den uͤbrigen Planeten annehmen (§. 306). Eben ſo da wir in der ♀ groſſe Berge antreffen (§. 325)/ werden wir nicht irren/ wenn wir auch in die uͤbrigen Planeten Ber- ge ſetzen/ unerachtet wir ſie durch unſere ietzi- gen Fern-Glaͤſer nicht entdecken koͤnnen/ zu- mal in dem Б und ♃/ die nicht allein von der Er-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0346" n="322"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gruͤnde</hi></fw><lb/> erleuchtet/ welcher der Sonne entgegen ge-<lb/> kehret iſt (§. 312)/ auch die erſten beyden<lb/> Planeten wie ein dunckler Flecken in der<lb/> Sonne erſchienen (§. 313). Von dem Jupiter<lb/> koͤnnet ihr es daraus abnehmen/ weil jener<lb/> den Schatten ſeiner Trabanten (§. 339)/<lb/> auffaͤngt; dieſer aber ein ſehr ſchwaches<lb/> Licht hat/ wie ſein Ring der ein finſterer Coͤr-<lb/> per iſt/ (§. 35). Weil das Sonnen-Licht<lb/> durch den ☿ und die ♀ nicht durchfaͤllet/ wenn<lb/> ſie in der Sonne geſehen werden (§. 312)/ ſo<lb/> ſind ſie nicht feſte/ ſondern dichte Coͤrper. E-<lb/> ben dieſes erkennet ihr aus dem Schatten<lb/> von dem Jupiter/ dadurch er ſeine Traban-<lb/> ten verfinſtert (§. 335. 337) und koͤnnet es all-<lb/> ſo auch von dem ♂ und Б ſchlieſſen. Die<lb/> veraͤnderlichen Flecken und Streiffen in der<lb/> ♀/ dem ♂ und ♃ erkennet man/ daß eine<lb/> Luft umb dieſe Welt-Coͤrper ſey/ die Veraͤn-<lb/> derungen unterworfen/ und Duͤnſte aus ih-<lb/> nen in ihr aufſteigen/ bald wieder herunter<lb/> geſtuͤrtzet werden/ wie aus dem Beweiſe des<lb/> 3 Lehrſatzes gantz deutlich abzunehmen. (§.<lb/> 304). Derowegen koͤnnen wir auch die-<lb/> ſes von den uͤbrigen Planeten annehmen (§.<lb/> 306). Eben ſo da wir in der ♀ groſſe Berge<lb/> antreffen (§. 325)/ werden wir nicht irren/<lb/> wenn wir auch in die uͤbrigen Planeten Ber-<lb/> ge ſetzen/ unerachtet wir ſie durch unſere ietzi-<lb/> gen Fern-Glaͤſer nicht entdecken koͤnnen/ zu-<lb/> mal in dem Б und ♃/ die nicht allein von der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Er-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0346]
Anfangs-Gruͤnde
erleuchtet/ welcher der Sonne entgegen ge-
kehret iſt (§. 312)/ auch die erſten beyden
Planeten wie ein dunckler Flecken in der
Sonne erſchienen (§. 313). Von dem Jupiter
koͤnnet ihr es daraus abnehmen/ weil jener
den Schatten ſeiner Trabanten (§. 339)/
auffaͤngt; dieſer aber ein ſehr ſchwaches
Licht hat/ wie ſein Ring der ein finſterer Coͤr-
per iſt/ (§. 35). Weil das Sonnen-Licht
durch den ☿ und die ♀ nicht durchfaͤllet/ wenn
ſie in der Sonne geſehen werden (§. 312)/ ſo
ſind ſie nicht feſte/ ſondern dichte Coͤrper. E-
ben dieſes erkennet ihr aus dem Schatten
von dem Jupiter/ dadurch er ſeine Traban-
ten verfinſtert (§. 335. 337) und koͤnnet es all-
ſo auch von dem ♂ und Б ſchlieſſen. Die
veraͤnderlichen Flecken und Streiffen in der
♀/ dem ♂ und ♃ erkennet man/ daß eine
Luft umb dieſe Welt-Coͤrper ſey/ die Veraͤn-
derungen unterworfen/ und Duͤnſte aus ih-
nen in ihr aufſteigen/ bald wieder herunter
geſtuͤrtzet werden/ wie aus dem Beweiſe des
3 Lehrſatzes gantz deutlich abzunehmen. (§.
304). Derowegen koͤnnen wir auch die-
ſes von den uͤbrigen Planeten annehmen (§.
306). Eben ſo da wir in der ♀ groſſe Berge
antreffen (§. 325)/ werden wir nicht irren/
wenn wir auch in die uͤbrigen Planeten Ber-
ge ſetzen/ unerachtet wir ſie durch unſere ietzi-
gen Fern-Glaͤſer nicht entdecken koͤnnen/ zu-
mal in dem Б und ♃/ die nicht allein von der
Er-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/346 |
Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/346>, abgerufen am 23.06.2024. |