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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
teren Weg zu laufen. Da aber die Pla-
neten sich nicht in Circuln bewegen/ in de-Tab. V.
Fig.
33.

ren Mittelpuncte die Sonne anzutreffen;
so scheinet uns ihre Bewegung einmal ge-
schwinder als das andere/ und zwar ge-
schwinder; wenn sie von der Erde weit weg
als wenn sie ihr nahe sind. Denn setzet Z.
E. der Planete bewege sich aus Q durch N.
in P/ so wird es euch auf der Erde in T vor-
kommen als wäre er den halben Thier-Kreiß
LAO durchgelaufen/ da er doch in der That
mehr als die Helfte seines Weges zurücke
geleget. Setzet ferner er bewege sich aus P
durch M in Q/ so bildet ihr euch in T ein/
er habe den halben Thier-Kreiß OPL durch-
laufen/ da er doch in der That weniger als
die Helfte seines Weges vollendet. Nun ist
NC = CM (§. 43 Geom.) und daher NT
grösser als TM. Derowegen scheinet sich
der Planete geschwinder zu bewegen/ wenn
er von der Erde weit weg ist/ als wenn er
ihr nahe ist.

Wenn die Erde Z. E. in N ist und in
A/ Jupiter in B/ in C/ so scheinen euch diese Pla-
neten mit der Sonne an einem Orte des Him-
mels zu stehen. Jst aber die Erde in T und die
Planeten sind in den vorigen Oertern/ so schei-
nen sie euch von der Sonne 180° entfernet zu
seyn. Eben so verhält sichs/ wenn die Erde
in N und die Planeten in D/ E/ F sind/ dar-
umb müssen die oberen Planeten allerdings

viel
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der Aſtronomie.
teren Weg zu laufen. Da aber die Pla-
neten ſich nicht in Circuln bewegen/ in de-Tab. V.
Fig.
33.

ren Mittelpuncte die Sonne anzutreffen;
ſo ſcheinet uns ihre Bewegung einmal ge-
ſchwinder als das andere/ und zwar ge-
ſchwinder; wenn ſie von der Erde weit weg
als wenn ſie ihr nahe ſind. Denn ſetzet Z.
E. der Planete bewege ſich aus Q durch N.
in P/ ſo wird es euch auf der Erde in T vor-
kommen als waͤre er den halben Thier-Kreiß
LAO durchgelaufen/ da er doch in der That
mehr als die Helfte ſeines Weges zuruͤcke
geleget. Setzet ferner er bewege ſich aus P
durch M in Q/ ſo bildet ihr euch in T ein/
er habe den halben Thier-Kreiß OPL durch-
laufen/ da er doch in der That weniger als
die Helfte ſeines Weges vollendet. Nun iſt
NC = CM (§. 43 Geom.) und daher NT
groͤſſer als TM. Derowegen ſcheinet ſich
der Planete geſchwinder zu bewegen/ wenn
er von der Erde weit weg iſt/ als wenn er
ihr nahe iſt.

Wenn die Erde Z. E. in N iſt und ♂ in
A/ ♃ in B/ ♄ in C/ ſo ſcheinen euch dieſe Pla-
neten mit der Sonne an einem Orte des Him-
mels zu ſtehen. Jſt aber die Erde in T und die
Planeten ſind in den vorigẽ Oertern/ ſo ſchei-
nen ſie euch von der Sonne 180° entfernet zu
ſeyn. Eben ſo verhaͤlt ſichs/ wenn die Erde
in N und die Planeten in D/ E/ F ſind/ dar-
umb muͤſſen die oberen Planeten allerdings

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[351/0375] der Aſtronomie. teren Weg zu laufen. Da aber die Pla- neten ſich nicht in Circuln bewegen/ in de- ren Mittelpuncte die Sonne anzutreffen; ſo ſcheinet uns ihre Bewegung einmal ge- ſchwinder als das andere/ und zwar ge- ſchwinder; wenn ſie von der Erde weit weg als wenn ſie ihr nahe ſind. Denn ſetzet Z. E. der Planete bewege ſich aus Q durch N. in P/ ſo wird es euch auf der Erde in T vor- kommen als waͤre er den halben Thier-Kreiß LAO durchgelaufen/ da er doch in der That mehr als die Helfte ſeines Weges zuruͤcke geleget. Setzet ferner er bewege ſich aus P durch M in Q/ ſo bildet ihr euch in T ein/ er habe den halben Thier-Kreiß OPL durch- laufen/ da er doch in der That weniger als die Helfte ſeines Weges vollendet. Nun iſt NC = CM (§. 43 Geom.) und daher NT groͤſſer als TM. Derowegen ſcheinet ſich der Planete geſchwinder zu bewegen/ wenn er von der Erde weit weg iſt/ als wenn er ihr nahe iſt. Tab. V. Fig. 33. Wenn die Erde Z. E. in N iſt und ♂ in A/ ♃ in B/ ♄ in C/ ſo ſcheinen euch dieſe Pla- neten mit der Sonne an einem Orte des Him- mels zu ſtehen. Jſt aber die Erde in T und die Planeten ſind in den vorigẽ Oertern/ ſo ſchei- nen ſie euch von der Sonne 180° entfernet zu ſeyn. Eben ſo verhaͤlt ſichs/ wenn die Erde in N und die Planeten in D/ E/ F ſind/ dar- umb muͤſſen die oberen Planeten allerdings viel Z 4

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/375>, abgerufen am 22.11.2024.