Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
am grösten ist/ und biß 41' 32" anwach-
sen kan. Dieser wird die dritte Un-
gleichheit des Mondlauffes/ von dem

Tychone und Kepler die Variation, von
dem
Bullialdo die Reflexion genennet.

Die 1. Anmerckung.

550. Diese Ungleichheit muß von der Zusammen-
kunft bis zu der Entgegensetzung von dem zweymal
aequirten Orte subtrahiret/ in der übrigen Zeit aber
zu ihm addiret werden: damit der wahre Ort heraus
kommet.

Die 2. Anmerckung.

551. Gregorius (in Elem. Astron. lib. 4. prop. 26.
[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. 322 & seqq.)
hat aus den Ursachen des Mondlauffes
seine Ungleichheiten hergeleitet/ und noch mehrere
gefunden/ als bereits angemenrcket worden: womit ich
aber die Anfänger nicht irre machen wil/ denen ich nur
den Grund der Keplerianischen Astronomie zu zeigen
mir vorgenommen habe.

Die 30. Aufgabe.

552. Die gröste Variation zu flnden.

Auflösung.
1. Observiret die Länge des Mondens in den
Octanten (§. 381.) und rechnet auf selbi-
ges Moment seinen zweymal aequirten
Ort.
2. Ziehet den observirten und ausgerechne-
ten Ort voneinander ab. Der Unter-
scheid ist die gröste Variation (§. 549.).
An-

Anfangs-Gruͤnde
am groͤſten iſt/ und biß 41′ 32″ anwach-
ſen kan. Dieſer wird die dritte Un-
gleichheit des Mondlauffes/ von dem

Tychone und Kepler die Variation, von
dem
Bullialdo die Reflexion genennet.

Die 1. Anmerckung.

550. Dieſe Ungleichheit muß von der Zuſammen-
kunft bis zu der Entgegenſetzung von dem zweymal
æquirten Orte ſubtrahiret/ in der uͤbrigen Zeit aber
zu ihm addiret werden: damit der wahre Ort heraus
kommet.

Die 2. Anmerckung.

551. Gregorius (in Elem. Aſtron. lib. 4. prop. 26.
[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. 322 & ſeqq.)
hat aus den Urſachen des Mondlauffes
ſeine Ungleichheiten hergeleitet/ und noch mehrere
gefunden/ als bereits angemẽrcket worden: womit ich
aber die Anfaͤnger nicht irre machen wil/ denen ich nur
den Grund der Keplerianiſchen Aſtronomie zu zeigen
mir vorgenommen habe.

Die 30. Aufgabe.

552. Die groͤſte Variation zu flnden.

Aufloͤſung.
1. Obſerviret die Laͤnge des Mondens in den
Octanten (§. 381.) und rechnet auf ſelbi-
ges Moment ſeinen zweymal æquirten
Ort.
2. Ziehet den obſervirten und ausgerechne-
ten Ort voneinander ab. Der Unter-
ſcheid iſt die groͤſte Variation (§. 549.).
An-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0442" n="418"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">am gro&#x0364;&#x017F;ten i&#x017F;t/ und biß 41&#x2032; 32&#x2033; anwach-<lb/>
&#x017F;en kan. Die&#x017F;er wird die dritte Un-<lb/>
gleichheit des Mondlauffes/ von dem</hi><lb/><hi rendition="#aq">Tychone</hi><hi rendition="#fr">und</hi> K<hi rendition="#fr">epler die</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Variation,</hi></hi> <hi rendition="#fr">von<lb/>
dem</hi> <hi rendition="#aq">Bullialdo</hi> <hi rendition="#fr">die Reflexion genennet.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>550. Die&#x017F;e Ungleichheit muß von der Zu&#x017F;ammen-<lb/>
kunft bis zu der Entgegen&#x017F;etzung von dem zweymal<lb/><hi rendition="#aq">æquirt</hi>en Orte &#x017F;ubtrahiret/ in der u&#x0364;brigen Zeit aber<lb/>
zu ihm addiret werden: damit der wahre Ort heraus<lb/>
kommet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>551. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gregorius</hi> (in Elem. A&#x017F;tron. lib. 4. prop. 26.<lb/><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>. 322 &amp; &#x017F;eqq.)</hi> hat aus den Ur&#x017F;achen des Mondlauffes<lb/>
&#x017F;eine Ungleichheiten hergeleitet/ und noch mehrere<lb/>
gefunden/ als bereits angeme&#x0303;rcket worden: womit ich<lb/>
aber die Anfa&#x0364;nger nicht irre machen wil/ denen ich nur<lb/>
den Grund der Kepleriani&#x017F;chen A&#x017F;tronomie zu zeigen<lb/>
mir vorgenommen habe.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 30. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>552. <hi rendition="#fr">Die gro&#x0364;&#x017F;te Variation zu flnden.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Ob&#x017F;erviret die La&#x0364;nge des Mondens in den<lb/>
Octanten (§. 381.) und rechnet auf &#x017F;elbi-<lb/>
ges Moment &#x017F;einen zweymal <hi rendition="#aq">æquirt</hi>en<lb/>
Ort.</item><lb/>
                <item>2. Ziehet den ob&#x017F;ervirten und ausgerechne-<lb/>
ten Ort voneinander ab. Der Unter-<lb/>
&#x017F;cheid i&#x017F;t die gro&#x0364;&#x017F;te Variation (§. 549.).</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">An-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[418/0442] Anfangs-Gruͤnde am groͤſten iſt/ und biß 41′ 32″ anwach- ſen kan. Dieſer wird die dritte Un- gleichheit des Mondlauffes/ von dem Tychone und Kepler die Variation, von dem Bullialdo die Reflexion genennet. Die 1. Anmerckung. 550. Dieſe Ungleichheit muß von der Zuſammen- kunft bis zu der Entgegenſetzung von dem zweymal æquirten Orte ſubtrahiret/ in der uͤbrigen Zeit aber zu ihm addiret werden: damit der wahre Ort heraus kommet. Die 2. Anmerckung. 551. Gregorius (in Elem. Aſtron. lib. 4. prop. 26. _. 322 & ſeqq.) hat aus den Urſachen des Mondlauffes ſeine Ungleichheiten hergeleitet/ und noch mehrere gefunden/ als bereits angemẽrcket worden: womit ich aber die Anfaͤnger nicht irre machen wil/ denen ich nur den Grund der Keplerianiſchen Aſtronomie zu zeigen mir vorgenommen habe. Die 30. Aufgabe. 552. Die groͤſte Variation zu flnden. Aufloͤſung. 1. Obſerviret die Laͤnge des Mondens in den Octanten (§. 381.) und rechnet auf ſelbi- ges Moment ſeinen zweymal æquirten Ort. 2. Ziehet den obſervirten und ausgerechne- ten Ort voneinander ab. Der Unter- ſcheid iſt die groͤſte Variation (§. 549.). An-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/442
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/442>, abgerufen am 25.11.2024.