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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie.
durch die Scrupel der Breite multipliciret/
kommet die Breite heraus.

Die 32. Aufgabe.

560. Die Weite der Sonne von der
Erde zu finden.

Auflösung.
1. Ohngefehr 6 Stunden vor dem ersten
Viertel/ oder 6 Stunden nach dem letzten
observiret durch ein gutes und mit einem
Micrometro versehenem Fernglase den
Monden/ dadurch ihr ihn gantz auf ein-
mal übersehen könnet.
2. Mercket die Zeit/ da der Mond halb er-
leuchtet ist nach einer accuraten Pen-
dul-Uhr/ und meßet ohne Verzug seine Di-
stantz von zwey Fixsternen/ deren Länge
und Breite bekandt ist.
3. Daraus suchet die Länge des Mondens
durch Hülfe der Sphärischen Trigono-
metrie/ und rechnet zugleich für selbige Zeit
den wahren Ort der Sonne aus.
4. Ziehet die Länge der Sonne von der Län-
de des Mondens ab/ so bleibet die Elonga-
tion des Mondens von der Sonne DS ü-
brig.
5. Da ihr nun bey dem in L rechtwincklich-
ten Triangel TLS den Winckel LTS/ des-
sen Maaß die Elongation des Mondens
ist/ und eben des Mondens Distantz vonTab. VII.
Fig.
41.

der Erde (§. 364) wisset; könnet ihr die
Wei-

der Aſtronomie.
durch die Scrupel der Breite multipliciret/
kommet die Breite heraus.

Die 32. Aufgabe.

560. Die Weite der Sonne von der
Erde zu finden.

Aufloͤſung.
1. Ohngefehr 6 Stunden vor dem erſten
Viertel/ oder 6 Stunden nach dem letzten
obſerviret durch ein gutes und mit einem
Micrometro verſehenem Fernglaſe den
Monden/ dadurch ihr ihn gantz auf ein-
mal uͤberſehen koͤnnet.
2. Mercket die Zeit/ da der Mond halb er-
leuchtet iſt nach einer accuraten Pen-
dul-Uhr/ und meßet ohne Verzug ſeine Di-
ſtantz von zwey Fixſternen/ deren Laͤnge
und Breite bekandt iſt.
3. Daraus ſuchet die Laͤnge des Mondens
durch Huͤlfe der Sphaͤriſchen Trigono-
metrie/ und rechnet zugleich fuͤr ſelbige Zeit
den wahren Ort der Sonne aus.
4. Ziehet die Laͤnge der Sonne von der Laͤn-
de des Mondens ab/ ſo bleibet die Elonga-
tion des Mondens von der Sonne DS uͤ-
brig.
5. Da ihr nun bey dem in L rechtwincklich-
ten Triangel TLS den Winckel LTS/ deſ-
ſen Maaß die Elongation des Mondens
iſt/ und eben des Mondens Diſtantz vonTab. VII.
Fig.
41.

der Erde (§. 364) wiſſet; koͤnnet ihr die
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[421/0445] der Aſtronomie. durch die Scrupel der Breite multipliciret/ kommet die Breite heraus. Die 32. Aufgabe. 560. Die Weite der Sonne von der Erde zu finden. Aufloͤſung. 1. Ohngefehr 6 Stunden vor dem erſten Viertel/ oder 6 Stunden nach dem letzten obſerviret durch ein gutes und mit einem Micrometro verſehenem Fernglaſe den Monden/ dadurch ihr ihn gantz auf ein- mal uͤberſehen koͤnnet. 2. Mercket die Zeit/ da der Mond halb er- leuchtet iſt nach einer accuraten Pen- dul-Uhr/ und meßet ohne Verzug ſeine Di- ſtantz von zwey Fixſternen/ deren Laͤnge und Breite bekandt iſt. 3. Daraus ſuchet die Laͤnge des Mondens durch Huͤlfe der Sphaͤriſchen Trigono- metrie/ und rechnet zugleich fuͤr ſelbige Zeit den wahren Ort der Sonne aus. 4. Ziehet die Laͤnge der Sonne von der Laͤn- de des Mondens ab/ ſo bleibet die Elonga- tion des Mondens von der Sonne DS uͤ- brig. 5. Da ihr nun bey dem in L rechtwincklich- ten Triangel TLS den Winckel LTS/ deſ- ſen Maaß die Elongation des Mondens iſt/ und eben des Mondens Diſtantz von der Erde (§. 364) wiſſet; koͤnnet ihr die Wei-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/445>, abgerufen am 22.11.2024.