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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Optick.
Jhr gehet auf dem Felde gegen einen Wald zu/ und
weit von demselben zu euch her stehet ein Baum. Weil
ihr zwieschen dem Baume und dem Walde nichts se-
het/ kommet es euch vor/ als wenn er mit zu dem
Walde gehörete (§. 82). Wenn ihr aber näher hin-
kommet; fallen Strahlen von darzwieschen gelegenen
Sachen ins Auge/ und bilden sie in ihm ab/ und zwar
immer mehrere/ ie näher ihr kommet. Derowegen
wird das Bild des Baumes in dem Auge immer wei-
ter von dem Wolde weggerücket/ und allso scheinet es
euch entgegen zu kommen (§. 27).

Der 13. Lehrsatz.

96. Wir sehen einen jeden Punct in
dem Orte/ wo die Strahren des Lich-
tes/ die von demselben in das Auge ge-
fallen/ und durch die Refraction in der
Crystallinen Feuchtigkeit wieder mit
einander vereiniget worden/ zusammen
stossen würden/ wenn sie von dem Puncte
des Bildleins im Auge ausfließen sollten/
und nach geschehener Refraction außer-
halb den Augen vereiniget würden.

Beweiß.

Weil die Strahlen des Lichtes nach ge-
schehener Refraction in der Crystallinen
Feuchtigkeit die Sachen abbilden/ von denen
Strahlen auf sie gefallen (§. 22)/ von jedem
Puncte der Sache aber/ die gesehen wird/
mehr als ein Strahl auf die Crystalline
Feuchtigkeit fället (§. 37); so ist leicht zu er-
achten/ daß alle Strahlen/ die von einem
Puncte auf die Erystalline Feuchtigkeit gesal-

len

der Optick.
Jhr gehet auf dem Felde gegen einen Wald zu/ und
weit von demſelben zu euch her ſtehet ein Baum. Weil
ihr zwieſchen dem Baume und dem Walde nichts ſe-
het/ kommet es euch vor/ als wenn er mit zu dem
Walde gehoͤrete (§. 82). Wenn ihr aber naͤher hin-
kommet; fallen Strahlen von darzwieſchen gelegenen
Sachen ins Auge/ und bilden ſie in ihm ab/ und zwar
immer mehrere/ ie naͤher ihr kommet. Derowegen
wird das Bild des Baumes in dem Auge immer wei-
ter von dem Wolde weggeruͤcket/ und allſo ſcheinet es
euch entgegen zu kommen (§. 27).

Der 13. Lehrſatz.

96. Wir ſehen einen jeden Punct in
dem Orte/ wo die Strahren des Lich-
tes/ die von demſelben in das Auge ge-
fallen/ und durch die Refraction in der
Cryſtallinen Feuchtigkeit wieder mit
einander vereiniget worden/ zuſammen
ſtoſſen wuͤrden/ weñ ſie von dem Puncte
des Bildleins im Auge ausfließen ſollten/
und nach geſchehener Refraction außer-
halb den Augen vereiniget wuͤrden.

Beweiß.

Weil die Strahlen des Lichtes nach ge-
ſchehener Refraction in der Cryſtallinen
Feuchtigkeit die Sachen abbilden/ von denen
Strahlen auf ſie gefallen (§. 22)/ von jedem
Puncte der Sache aber/ die geſehen wird/
mehr als ein Strahl auf die Cryſtalline
Feuchtigkeit faͤllet (§. 37); ſo iſt leicht zu er-
achten/ daß alle Strahlen/ die von einem
Puncte auf die Eryſtalline Feuchtigkeit geſal-

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[39/0047] der Optick. Jhr gehet auf dem Felde gegen einen Wald zu/ und weit von demſelben zu euch her ſtehet ein Baum. Weil ihr zwieſchen dem Baume und dem Walde nichts ſe- het/ kommet es euch vor/ als wenn er mit zu dem Walde gehoͤrete (§. 82). Wenn ihr aber naͤher hin- kommet; fallen Strahlen von darzwieſchen gelegenen Sachen ins Auge/ und bilden ſie in ihm ab/ und zwar immer mehrere/ ie naͤher ihr kommet. Derowegen wird das Bild des Baumes in dem Auge immer wei- ter von dem Wolde weggeruͤcket/ und allſo ſcheinet es euch entgegen zu kommen (§. 27). Der 13. Lehrſatz. 96. Wir ſehen einen jeden Punct in dem Orte/ wo die Strahren des Lich- tes/ die von demſelben in das Auge ge- fallen/ und durch die Refraction in der Cryſtallinen Feuchtigkeit wieder mit einander vereiniget worden/ zuſammen ſtoſſen wuͤrden/ weñ ſie von dem Puncte des Bildleins im Auge ausfließen ſollten/ und nach geſchehener Refraction außer- halb den Augen vereiniget wuͤrden. Beweiß. Weil die Strahlen des Lichtes nach ge- ſchehener Refraction in der Cryſtallinen Feuchtigkeit die Sachen abbilden/ von denen Strahlen auf ſie gefallen (§. 22)/ von jedem Puncte der Sache aber/ die geſehen wird/ mehr als ein Strahl auf die Cryſtalline Feuchtigkeit faͤllet (§. 37); ſo iſt leicht zu er- achten/ daß alle Strahlen/ die von einem Puncte auf die Eryſtalline Feuchtigkeit geſal- len

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/47>, abgerufen am 21.11.2024.