Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe durch Trigonometrische Rechnungen dieses allesgnauer zu zeigen; allein es würde zu weitläufftig ge- wesen seyn/ und den Anfängern zu verdrießlich/ wenn ich ihnen hätte folgen wollen. Uber dieses kommet es/ wie ihr aus dem gesehen habet/ was von den Fin- sternissen gesaget worden/ hauptsächlich darauf an/ daß man die Zeit gnau wisse/ in welcher uns der Mond der Sonne entgegen gesetzt/ oder mit ihr zusammen zu kommen scheinet. Gleich wie aber dieselbe aus den Astronomischen Tabellen berechnet wird/ und ein jeder Autor in den seinigen Anweisung giebet/ wie aus ihnen die Bewegung der Planeten zu berechnen; so habe die Regeln die Zeit des Vollmondens und Neumondens zu rechnen/ gleich wie die anderen die Länge und Breite der Sterne zu rechnen weggelassen. Denn wer zum Astronomischen Calculo Lust hat; kan sich nach den Tabellen des Keplers oder de la Hire darinnen unterrichten las- sen. Ende der Astronomie. Anfangs-Gruͤnde durch Trigonometriſche Rechnungen dieſes allesgnauer zu zeigen; allein es wuͤrde zu weitlaͤufftig ge- weſen ſeyn/ und den Anfaͤngern zu verdrießlich/ wenn ich ihnen haͤtte folgen wollen. Uber dieſes kommet es/ wie ihr aus dem geſehen habet/ was von den Fin- ſterniſſen geſaget worden/ hauptſaͤchlich darauf an/ daß man die Zeit gnau wiſſe/ in welcher uns der Mond der Sonne entgegen geſetzt/ oder mit ihr zuſammen zu kommen ſcheinet. Gleich wie aber dieſelbe aus den Aſtronomiſchen Tabellen berechnet wird/ und ein jeder Autor in den ſeinigen Anweiſung giebet/ wie aus ihnen die Bewegung der Planeten zu berechnen; ſo habe die Regeln die Zeit des Vollmondens und Neumondens zu rechnen/ gleich wie die anderen die Laͤnge und Breite der Sterne zu rechnen weggelaſſen. Denn wer zum Aſtronomiſchen Calculo Luſt hat; kan ſich nach den Tabellen des Keplers oder de la Hire darinnen unterrichten laſ- ſen. Ende der Aſtronomie. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0482" n="485[458]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gruͤnde</hi></fw><lb/> durch Trigonometriſche Rechnungen dieſes alles<lb/> gnauer zu zeigen; allein es wuͤrde zu weitlaͤufftig ge-<lb/> weſen ſeyn/ und den Anfaͤngern zu verdrießlich/ wenn<lb/> ich ihnen haͤtte folgen wollen. Uber dieſes kommet<lb/> es/ wie ihr aus dem geſehen habet/ was von den <hi rendition="#fr">F</hi>in-<lb/> ſterniſſen geſaget worden/ hauptſaͤchlich darauf an/<lb/> daß man die Zeit gnau wiſſe/ in welcher uns der Mond<lb/> der Sonne entgegen geſetzt/ oder mit ihr zuſammen<lb/> zu kommen ſcheinet. Gleich wie aber dieſelbe aus<lb/> den Aſtronomiſchen Tabellen berechnet wird/ und ein<lb/> jeder <hi rendition="#aq">Autor</hi> in den ſeinigen Anweiſung giebet/ wie<lb/> aus ihnen die Bewegung der Planeten zu berechnen;<lb/> ſo habe die Regeln die Zeit des Vollmondens und<lb/> Neumondens zu rechnen/ gleich wie die anderen die<lb/> Laͤnge und Breite der Sterne zu rechnen weggelaſſen.<lb/> Denn wer zum Aſtronomiſchen <hi rendition="#aq">Calculo</hi> Luſt hat; kan<lb/><hi rendition="#c">ſich nach den Tabellen des <hi rendition="#fr">Keplers</hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de la<lb/> Hire</hi></hi> darinnen unterrichten laſ-<lb/> ſen.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ende der Aſtronomie.</hi> </hi> </p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [485[458]/0482]
Anfangs-Gruͤnde
durch Trigonometriſche Rechnungen dieſes alles
gnauer zu zeigen; allein es wuͤrde zu weitlaͤufftig ge-
weſen ſeyn/ und den Anfaͤngern zu verdrießlich/ wenn
ich ihnen haͤtte folgen wollen. Uber dieſes kommet
es/ wie ihr aus dem geſehen habet/ was von den Fin-
ſterniſſen geſaget worden/ hauptſaͤchlich darauf an/
daß man die Zeit gnau wiſſe/ in welcher uns der Mond
der Sonne entgegen geſetzt/ oder mit ihr zuſammen
zu kommen ſcheinet. Gleich wie aber dieſelbe aus
den Aſtronomiſchen Tabellen berechnet wird/ und ein
jeder Autor in den ſeinigen Anweiſung giebet/ wie
aus ihnen die Bewegung der Planeten zu berechnen;
ſo habe die Regeln die Zeit des Vollmondens und
Neumondens zu rechnen/ gleich wie die anderen die
Laͤnge und Breite der Sterne zu rechnen weggelaſſen.
Denn wer zum Aſtronomiſchen Calculo Luſt hat; kan
ſich nach den Tabellen des Keplers oder de la
Hire darinnen unterrichten laſ-
ſen.
Ende der Aſtronomie.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |