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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Geographie.
Ländern in ihrem Horizonte und Meridiano
sich sehen lässet/ daß auch/ dannenhero/ wenn man
die Stunden des Tages von den Mittage
an zehlen wil/ die Uhr an allen Orten nicht
einerley schlagen kan. Denn wenn bey uns
Z. E. 3 Stunden nach Mittage sind/ müssen
die Morgenländer schon mehrere Stunden
nach Mittage zehlen/ nachdem sie viel oder
wenig weiter gegen Morgen liegen als wir.

Der 3. Zusatz.

7. Eben von der rundten Figur des Erde
kommet es/ daß die Reisenden nicht allein zu
Lande/ sondern auch zu Wasser die Spitzen
der Thürme/ und Mastbäume der Schiffe/
die Berge und Klippen allzeit eher sehen/ als
was der Erde näher ist.

Der 4. Zusatz.

8. Daher müssen uns Leute die Füsse zu-
kehren/ welche man Antipodes zu nennen
pfleget/ und doch haben sie den Himmel ü-
ber ihrem Kopfe/ und die Erde unter ihren
Füssen/ wie wir.

Die 2. Erklährung.

9. Man bildet sich auf der Erd-Ku-
gel alle
Circul ein/ die man auf der
Welt-
Kugel beschreibet. Nemlich die
beyden Puncte
A und P/ umb welche sich
die Erde innerhalb 24 Stunden bewe-
get/ nennet man die Pole/ und zwar
einen
A den Nord-Pol/ den andern P

den
G g 5

der Geographie.
Laͤndern in ihrem Horizonte und Meridiano
ſich ſehẽ laͤſſet/ daß auch/ dañenhero/ weñ man
die Stunden des Tages von den Mittage
an zehlen wil/ die Uhr an allen Orten nicht
einerley ſchlagen kan. Denn wenn bey uns
Z. E. 3 Stunden nach Mittage ſind/ muͤſſen
die Morgenlaͤnder ſchon mehrere Stunden
nach Mittage zehlen/ nachdem ſie viel oder
wenig weiter gegen Morgen liegen als wir.

Der 3. Zuſatz.

7. Eben von der rundten Figur des Erde
kommet es/ daß die Reiſenden nicht allein zu
Lande/ ſondern auch zu Waſſer die Spitzen
der Thuͤrme/ und Maſtbaͤume der Schiffe/
die Berge und Klippen allzeit eher ſehen/ als
was der Erde naͤher iſt.

Der 4. Zuſatz.

8. Daher muͤſſen uns Leute die Fuͤſſe zu-
kehren/ welche man Antipodes zu nennen
pfleget/ und doch haben ſie den Himmel uͤ-
ber ihrem Kopfe/ und die Erde unter ihren
Fuͤſſen/ wie wir.

Die 2. Erklaͤhrung.

9. Man bildet ſich auf der Erd-Ku-
gel alle
Circul ein/ die man auf der
Welt-
Kugel beſchreibet. Nemlich die
beyden Puncte
A und P/ umb welche ſich
die Erde innerhalb 24 Stunden bewe-
get/ nennet man die Pole/ und zwar
einen
A den Nord-Pol/ den andern P

den
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[465/0523] der Geographie. Laͤndern in ihrem Horizonte und Meridiano ſich ſehẽ laͤſſet/ daß auch/ dañenhero/ weñ man die Stunden des Tages von den Mittage an zehlen wil/ die Uhr an allen Orten nicht einerley ſchlagen kan. Denn wenn bey uns Z. E. 3 Stunden nach Mittage ſind/ muͤſſen die Morgenlaͤnder ſchon mehrere Stunden nach Mittage zehlen/ nachdem ſie viel oder wenig weiter gegen Morgen liegen als wir. Der 3. Zuſatz. 7. Eben von der rundten Figur des Erde kommet es/ daß die Reiſenden nicht allein zu Lande/ ſondern auch zu Waſſer die Spitzen der Thuͤrme/ und Maſtbaͤume der Schiffe/ die Berge und Klippen allzeit eher ſehen/ als was der Erde naͤher iſt. Der 4. Zuſatz. 8. Daher muͤſſen uns Leute die Fuͤſſe zu- kehren/ welche man Antipodes zu nennen pfleget/ und doch haben ſie den Himmel uͤ- ber ihrem Kopfe/ und die Erde unter ihren Fuͤſſen/ wie wir. Die 2. Erklaͤhrung. 9. Man bildet ſich auf der Erd-Ku- gel alle Circul ein/ die man auf der Welt-Kugel beſchreibet. Nemlich die beyden Puncte A und P/ umb welche ſich die Erde innerhalb 24 Stunden bewe- get/ nennet man die Pole/ und zwar einen A den Nord-Pol/ den andern P den G g 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/523>, abgerufen am 22.11.2024.