Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Vorrede.
dern Wissenschaften zu ihrer per-
fectionirung etwas beytragen kan:
so habe ich es auch gnung zu seyn er-
achtet/ wenn ich sie nur gantz practisch
abhandelte/ u. daher diejenigen Me-
thoden erwehlete/ die leichte zu ver-
stehen und ins Werck zurichten sind.
Wiederumb da die Sonnen-Uhren
dazu gewiedmet sind; daß man die
Tages-Stunden daraus erkennen
soll/ so ofte die Sonne scheinet; so ha-
be ich auch von andern Neben-Wer-
cken in den Anfangs-Gründen nicht
reden wollen/ nemlich wie man die
Sonnen-Uhr zurichten müsse/ daß sie
die Länge des Tages und den Ort der
Sonne in den himmlischen Zeichen
zugleich mit zeige/ zumal da man die-
ses aus den Calendern viel richtiger
erkennen kan. Und da gegenwär-
tige Anfangs-Gründe allein für die
Teutschen geschrieben sind; verbleibe
ich auch allein bey denen unter uns
üblichen Europäischen Stunden.
Wer aber zu mehrerem Lust hat/
dem werden unten an seinem Orte
Wege zezeiget werden/ wie er vor
sich weiter gehen könne.

Vorrede.
dern Wiſſenſchaften zu ihrer per-
fectionirung etwas beytragen kan:
ſo habe ich es auch gnung zu ſeyn er-
achtet/ wenn ich ſie nuꝛ gantz practiſch
abhandelte/ u. daher diejenigen Me-
thoden erwehlete/ die leichte zu ver-
ſtehen und ins Werck zurichten ſind.
Wiederumb da die Sonnen-Uhren
dazu gewiedmet ſind; daß man die
Tages-Stunden daraus erkennen
ſoll/ ſo ofte die Sonne ſcheinet; ſo ha-
be ich auch von andern Neben-Wer-
cken in den Anfangs-Gruͤnden nicht
reden wollen/ nemlich wie man die
Sonnen-Uhr zurichtẽ muͤſſe/ daß ſie
die Laͤnge des Tages und den Ort der
Sonne in den himmliſchen Zeichen
zugleich mit zeige/ zumal da man die-
ſes aus den Calendern viel richtiger
erkennen kan. Und da gegenwaͤr-
tige Anfangs-Gruͤnde allein fuͤr die
Teutſchen geſchrieben ſind; verbleibe
ich auch allein bey denen unter uns
uͤblichen Europaͤiſchen Stunden.
Wer aber zu mehrerem Luſt hat/
dem werden unten an ſeinem Orte
Wege zezeiget werden/ wie er vor
ſich weiter gehen koͤnne.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0618" n="562"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
dern Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften zu ihrer <hi rendition="#aq">per-<lb/>
fectionir</hi>ung etwas beytragen kan:<lb/>
&#x017F;o habe ich es auch gnung zu &#x017F;eyn er-<lb/>
achtet/ wenn ich &#x017F;ie nu&#xA75B; gantz practi&#x017F;ch<lb/>
abhandelte/ u. daher diejenigen Me-<lb/>
thoden erwehlete/ die leichte zu ver-<lb/>
&#x017F;tehen und ins Werck zurichten &#x017F;ind.<lb/>
Wiederumb da die Sonnen-Uhren<lb/>
dazu gewiedmet &#x017F;ind; daß man die<lb/>
Tages-Stunden daraus erkennen<lb/>
&#x017F;oll/ &#x017F;o ofte die Sonne &#x017F;cheinet; &#x017F;o ha-<lb/>
be ich auch von andern Neben-Wer-<lb/>
cken in den Anfangs-Gru&#x0364;nden nicht<lb/>
reden wollen/ nemlich wie man die<lb/>
Sonnen-Uhr zurichte&#x0303; mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ daß &#x017F;ie<lb/>
die La&#x0364;nge des Tages und den Ort der<lb/>
Sonne in den himmli&#x017F;chen Zeichen<lb/>
zugleich mit zeige/ zumal da man die-<lb/>
&#x017F;es aus den Calendern viel richtiger<lb/>
erkennen kan. Und da gegenwa&#x0364;r-<lb/>
tige Anfangs-Gru&#x0364;nde allein fu&#x0364;r die<lb/>
Teut&#x017F;chen ge&#x017F;chrieben &#x017F;ind; verbleibe<lb/>
ich auch allein bey denen unter uns<lb/>
u&#x0364;blichen Europa&#x0364;i&#x017F;chen Stunden.<lb/>
Wer aber zu mehrerem Lu&#x017F;t hat/<lb/>
dem werden unten an &#x017F;einem Orte<lb/>
Wege zezeiget werden/ wie er vor<lb/>
&#x017F;ich weiter gehen ko&#x0364;nne.</p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0618] Vorrede. dern Wiſſenſchaften zu ihrer per- fectionirung etwas beytragen kan: ſo habe ich es auch gnung zu ſeyn er- achtet/ wenn ich ſie nuꝛ gantz practiſch abhandelte/ u. daher diejenigen Me- thoden erwehlete/ die leichte zu ver- ſtehen und ins Werck zurichten ſind. Wiederumb da die Sonnen-Uhren dazu gewiedmet ſind; daß man die Tages-Stunden daraus erkennen ſoll/ ſo ofte die Sonne ſcheinet; ſo ha- be ich auch von andern Neben-Wer- cken in den Anfangs-Gruͤnden nicht reden wollen/ nemlich wie man die Sonnen-Uhr zurichtẽ muͤſſe/ daß ſie die Laͤnge des Tages und den Ort der Sonne in den himmliſchen Zeichen zugleich mit zeige/ zumal da man die- ſes aus den Calendern viel richtiger erkennen kan. Und da gegenwaͤr- tige Anfangs-Gruͤnde allein fuͤr die Teutſchen geſchrieben ſind; verbleibe ich auch allein bey denen unter uns uͤblichen Europaͤiſchen Stunden. Wer aber zu mehrerem Luſt hat/ dem werden unten an ſeinem Orte Wege zezeiget werden/ wie er vor ſich weiter gehen koͤnne.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/618
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/618>, abgerufen am 24.11.2024.