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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Der 5. Lehrsatz.

31 Wenn ein Strahl des Lichtes in
ein Glaß/ welches entweder auf einer o-
der aufbeyden Seite hohl ist mit der A-
re parallel einfället/ so werden die Strah-
len von ihr weggebrochen/ und weichen
nach der Refraction immer mehr von
ihr ab/ ie weiter sie fortgehen.

Beweiß.
Tab. II.
Fig.
6.

Weil der Strahl FG auf DE perpendicu-
lar fället/ so gehet er bis in H ungebrochen
durch das Glaß: in H aber wird er von dem
Perpendicul CE gebrochen (§. 6)/ und allso
aus HI in HK: welches das erste war.

Wenn das Glaß auf beyden Seiten hohl
Tab. II.
Fig.
7.
ist/ so wird der Strahl LN im Eingange in N
gegen das Perpendicul IS (§. 6.) und allso
von der Axe AB aus NM in NQ; in dem
Ausgange in O von dem Perpendicul KO
(§. 6) und allso aus QO in OR abermals von
der Axe A B weggebrochen. Derowegen
muß er immer weiter von ihr weggehen; ie wei-
ter er fortgehet: welches das andere war.

Der 1. Zusatz.

32. Es ist aus dem Beweise klahr/ daß der
Strahl von der Axe weggebrochen werde/ auch
wenn er aus A in das Glaß gezogen wird/ und
allso schon vor der Refraction von ihr immer
weiter abweichet/ ie weiter er fort gehet. Dero-
wegen muß er noch mehr von ihr abweichen/
nach der Refraction/ als vor derselben.

Der
Anfangs-Gruͤnde
Der 5. Lehrſatz.

31 Wenn ein Strahl des Lichtes in
ein Glaß/ welches entweder auf einer o-
der aufbeyden Seite hohl iſt mit der A-
re parallel einfaͤllet/ ſo werden die Stꝛah-
len von ihr weggebrochen/ und weichen
nach der Refraction immer mehr von
ihr ab/ ie weiter ſie fortgehen.

Beweiß.
Tab. II.
Fig.
6.

Weil der Strahl FG auf DE perpendicu-
lar faͤllet/ ſo gehet er bis in H ungebrochen
durch das Glaß: in H aber wird er von dem
Perpendicul CE gebrochen (§. 6)/ und allſo
aus HI in HK: welches das erſte war.

Wenn das Glaß auf beyden Seiten hohl
Tab. II.
Fig.
7.
iſt/ ſo wird der Strahl LN im Eingange in N
gegen das Perpendicul IS (§. 6.) und allſo
von der Axe AB aus NM in NQ; in dem
Ausgange in O von dem Perpendicul KO
(§. 6) und allſo aus QO in OR abermals von
der Axe A B weggebrochen. Derowegen
muß er im̃er weiter von ihr weggehen; ie wei-
ter er fortgehet: welches das andere war.

Der 1. Zuſatz.

32. Es iſt aus dem Beweiſe klahr/ daß der
Strahl von der Axe weggebrochẽ werde/ auch
wenn er aus A in das Glaß gezogen wird/ und
allſo ſchon vor der Refraction von ihr immer
weiter abweichet/ ie weiter er fort gehet. Dero-
wegen muß er noch mehr von ihr abweichen/
nach der Refraction/ als vor derſelben.

Der
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[80/0092] Anfangs-Gruͤnde Der 5. Lehrſatz. 31 Wenn ein Strahl des Lichtes in ein Glaß/ welches entweder auf einer o- der aufbeyden Seite hohl iſt mit der A- re parallel einfaͤllet/ ſo werden die Stꝛah- len von ihr weggebrochen/ und weichen nach der Refraction immer mehr von ihr ab/ ie weiter ſie fortgehen. Beweiß. Weil der Strahl FG auf DE perpendicu- lar faͤllet/ ſo gehet er bis in H ungebrochen durch das Glaß: in H aber wird er von dem Perpendicul CE gebrochen (§. 6)/ und allſo aus HI in HK: welches das erſte war. Wenn das Glaß auf beyden Seiten hohl iſt/ ſo wird der Strahl LN im Eingange in N gegen das Perpendicul IS (§. 6.) und allſo von der Axe AB aus NM in NQ; in dem Ausgange in O von dem Perpendicul KO (§. 6) und allſo aus QO in OR abermals von der Axe A B weggebrochen. Derowegen muß er im̃er weiter von ihr weggehen; ie wei- ter er fortgehet: welches das andere war. Tab. II. Fig. 7. Der 1. Zuſatz. 32. Es iſt aus dem Beweiſe klahr/ daß der Strahl von der Axe weggebrochẽ werde/ auch wenn er aus A in das Glaß gezogen wird/ und allſo ſchon vor der Refraction von ihr immer weiter abweichet/ ie weiter er fort gehet. Dero- wegen muß er noch mehr von ihr abweichen/ nach der Refraction/ als vor derſelben. Der

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/92>, abgerufen am 21.11.2024.