Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Catoptrick.
rius haben die Fern-Gläser zu erst zur Betrachtung
des Himmels gebrauchet: daher ist es auch kom-
men/ daß man die erste Art der Fern-Gläser die
Galliläanischen Fern-Gläser zu nennen
pfleget: wie wol sie auch viele die Holländi-
schen
heissen/ weil sie daselbst zu erst häufig ge-
macht worden.

Die 5. Erklährung.

43. Das Glaß/ welches gegen die
Sache [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]gekehret wird/ nennet man
das Objectiv-Glaß; die anderen a-
ber/ welche gegen das Auge stehen/
die Augen-Gläser.

Die 3. Aufgabe.

44. Ein Galliläanisches oder Hollän-
oisches Fern-Glaß zu machen.

Auflösung.
1. Umb eine höltzerne Welle/ deren Dia-
meter der Breite des Objectiv-Glases bey-
nahe gleichet/ leget ein schwartz gefärbetes
Papier/ und kleistert es zusammen/ da-
mit es eine Röhre wird. Darüber klei-
stert noch viel anderes Papier nach dem
die Röhre diecke seyn sol und oben über-
ziehet sie mit Türckischem Papiere. Wenn
die eine Röhre trocken ist, so machet über
diese noch eine andere auf die vorige Wei-
se: und über die andere noch eine dritte
u. s. w. biß die Röhre zu dem Fern-Gla-
se

der Catoptrick.
rius haben die Fern-Glaͤſer zu erſt zur Betrachtung
des Himmels gebrauchet: daher iſt es auch kom-
men/ daß man die erſte Art der Fern-Glaͤſer die
Gallilaͤaniſchen Fern-Glaͤſer zu nennen
pfleget: wie wol ſie auch viele die Hollaͤndi-
ſchen
heiſſen/ weil ſie daſelbſt zu erſt haͤufig ge-
macht worden.

Die 5. Erklaͤhrung.

43. Das Glaß/ welches gegen die
Sache [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]gekehret wird/ nennet man
das Objectiv-Glaß; die anderen a-
ber/ welche gegen das Auge ſtehen/
die Augen-Glaͤſer.

Die 3. Aufgabe.

44. Ein Gallilaͤaniſches oder Hollaͤn-
oiſches Fern-Glaß zu machen.

Aufloͤſung.
1. Umb eine hoͤltzerne Welle/ deren Dia-
meter der Breite des Objectiv-Glaſes bey-
nahe gleichet/ leget ein ſchwartz gefaͤrbetes
Papier/ und kleiſtert es zuſammen/ da-
mit es eine Roͤhre wird. Daruͤber klei-
ſtert noch viel anderes Papier nach dem
die Roͤhre diecke ſeyn ſol und oben uͤber-
ziehet ſie mit Tuͤrckiſchem Papiere. Weñ
die eine Roͤhre trocken iſt, ſo machet uͤber
dieſe noch eine andere auf die vorige Wei-
ſe: und uͤber die andere noch eine dritte
u. ſ. w. biß die Roͤhre zu dem Fern-Gla-
ſe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0097" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Catoptrick.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rius</hi></hi> haben die Fern-Gla&#x0364;&#x017F;er zu er&#x017F;t zur Betrachtung<lb/>
des Himmels gebrauchet: daher i&#x017F;t es auch kom-<lb/>
men/ daß man die er&#x017F;te Art der Fern-Gla&#x0364;&#x017F;er die<lb/><hi rendition="#fr">Gallila&#x0364;ani&#x017F;chen Fern-Gla&#x0364;&#x017F;er</hi> zu nennen<lb/>
pfleget: wie wol &#x017F;ie auch viele <hi rendition="#fr">die Holla&#x0364;ndi-<lb/>
&#x017F;chen</hi> hei&#x017F;&#x017F;en/ weil &#x017F;ie da&#x017F;elb&#x017F;t zu er&#x017F;t ha&#x0364;ufig ge-<lb/>
macht worden.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 5. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
            <p>43. <hi rendition="#fr">Das Glaß/ welches gegen die<lb/>
Sache <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>gekehret wird/ nennet man<lb/>
das Objectiv-Glaß; die anderen a-<lb/>
ber/ welche gegen das Auge &#x017F;tehen/<lb/>
die Augen-Gla&#x0364;&#x017F;er.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 3. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>44. <hi rendition="#fr">Ein Gallila&#x0364;ani&#x017F;ches oder Holla&#x0364;n-<lb/>
oi&#x017F;ches Fern-Glaß zu machen.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Umb eine ho&#x0364;ltzerne Welle/ deren Dia-<lb/>
meter der Breite des Objectiv-Gla&#x017F;es bey-<lb/>
nahe gleichet/ leget ein &#x017F;chwartz gefa&#x0364;rbetes<lb/>
Papier/ und klei&#x017F;tert es zu&#x017F;ammen/ da-<lb/>
mit es eine Ro&#x0364;hre wird. Daru&#x0364;ber klei-<lb/>
&#x017F;tert noch viel anderes Papier nach dem<lb/>
die Ro&#x0364;hre diecke &#x017F;eyn &#x017F;ol und oben u&#x0364;ber-<lb/>
ziehet &#x017F;ie mit Tu&#x0364;rcki&#x017F;chem Papiere. Wen&#x0303;<lb/>
die eine Ro&#x0364;hre trocken i&#x017F;t, &#x017F;o machet u&#x0364;ber<lb/>
die&#x017F;e noch eine andere auf die vorige Wei-<lb/>
&#x017F;e: und u&#x0364;ber die andere noch eine dritte<lb/>
u. &#x017F;. w. biß die Ro&#x0364;hre zu dem Fern-Gla-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;e</fw><lb/></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0097] der Catoptrick. rius haben die Fern-Glaͤſer zu erſt zur Betrachtung des Himmels gebrauchet: daher iſt es auch kom- men/ daß man die erſte Art der Fern-Glaͤſer die Gallilaͤaniſchen Fern-Glaͤſer zu nennen pfleget: wie wol ſie auch viele die Hollaͤndi- ſchen heiſſen/ weil ſie daſelbſt zu erſt haͤufig ge- macht worden. Die 5. Erklaͤhrung. 43. Das Glaß/ welches gegen die Sache _gekehret wird/ nennet man das Objectiv-Glaß; die anderen a- ber/ welche gegen das Auge ſtehen/ die Augen-Glaͤſer. Die 3. Aufgabe. 44. Ein Gallilaͤaniſches oder Hollaͤn- oiſches Fern-Glaß zu machen. Aufloͤſung. 1. Umb eine hoͤltzerne Welle/ deren Dia- meter der Breite des Objectiv-Glaſes bey- nahe gleichet/ leget ein ſchwartz gefaͤrbetes Papier/ und kleiſtert es zuſammen/ da- mit es eine Roͤhre wird. Daruͤber klei- ſtert noch viel anderes Papier nach dem die Roͤhre diecke ſeyn ſol und oben uͤber- ziehet ſie mit Tuͤrckiſchem Papiere. Weñ die eine Roͤhre trocken iſt, ſo machet uͤber dieſe noch eine andere auf die vorige Wei- ſe: und uͤber die andere noch eine dritte u. ſ. w. biß die Roͤhre zu dem Fern-Gla- ſe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/97
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/97>, abgerufen am 21.11.2024.