Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

von den Mathem. Schrifften.
bus de Cycloide & cochlea (Florentiae 1644
in 4. 2 Alph.).

§. 16. Der Jesuit Paulus Guldinus hat in
seinem Wercke de Centro gravitatis eine
neue Methode angewiesen/ den Jnhalt der
Figuren und Cörper zu finden/ welche De-
chales
in seinem Mundo Mathematio (Tom.
2. lib. 11. Geom. pract. f. 124 & sqq.)
den
Anfängern gar deutlich vorträget. Des
Guldini Werck ist in 4. Bücher eingetheilet/
welche alle zu Wien in fol. gedruckt worden/
das erste 1635 (4. Alph. 21 Bog.) das andere/
dritte und vierdte 1640 (4 Alph. 14 Bog.) Bey
dem ersten Buche ist mit angehänget Disser-
tatio Physico-Mathematica de Motu rerum
ex mutatione centri gravitatis ipsius pro-
veniente
.
Uberdieses findet ihr einen grossen
Anhang/ darinnen Tabulae numerorum
quadratorum &
Cuborum decies mil-
lium
enthalten/ und ihre Ausrechnung wie
auch ihr Gebrauch deutlich angewiesen wird.
Es hat aber Guldinus seine Methode nur auf
die Cörper und Figuren appliciret/ deren
Ausmessung aus dem Euclide, Archimede
und Keplern schon vorhin bekandt war.

§. 17. Die Lehre von den krummen Li-
nien hat Isaacus Barrow in seinen Lectioni-
bus Geometricis
sehr erweitert/ und viele Ei-
genschaften/ die vorhin nur von einigen Linien
erwiesen worden/ überhaupt von allen er-
wiesen. Es sind selbige zugleich mit seinen

Le-

von den Mathem. Schrifften.
bus de Cycloide & cochlea (Florentiæ 1644
in 4. 2 Alph.).

§. 16. Der Jeſuit Paulus Guldinus hat in
ſeinem Wercke de Centro gravitatis eine
neue Methode angewieſen/ den Jnhalt der
Figuren und Coͤrper zu finden/ welche De-
chales
in ſeinem Mundo Mathematio (Tom.
2. lib. 11. Geom. pract. f. 124 & ſqq.)
den
Anfaͤngern gar deutlich vortraͤget. Des
Guldini Werck iſt in 4. Buͤcher eingetheilet/
welche alle zu Wien in fol. gedruckt worden/
das erſte 1635 (4. Alph. 21 Bog.) das andere/
dritte und vierdte 1640 (4 Alph. 14 Bog.) Bey
dem erſten Buche iſt mit angehaͤnget Diſſer-
tatio Phyſico-Mathematica de Motu rerum
ex mutatione centri gravitatis ipſius pro-
veniente
.
Uberdieſes findet ihr einen groſſen
Anhang/ darinnen Tabulæ numerorum
quadratorum &
Cuborum decies mil-
lium
enthalten/ und ihre Ausrechnung wie
auch ihr Gebrauch deutlich angewieſen wird.
Es hat aber Guldinus ſeine Methode nur auf
die Coͤrper und Figuren appliciret/ deren
Ausmeſſung aus dem Euclide, Archimede
und Keplern ſchon vorhin bekandt war.

§. 17. Die Lehre von den krummen Li-
nien hat Iſaacus Barrow in ſeinen Lectioni-
bus Geometricis
ſehr erweitert/ und viele Ei-
genſchaften/ die vorhin nur von einigen Linien
erwieſen worden/ uͤberhaupt von allen er-
wieſen. Es ſind ſelbige zugleich mit ſeinen

Le-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0429" n="395"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den Mathem. Schrifften.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bus de Cycloide &amp; cochlea</hi> (Florentiæ</hi> 1644<lb/>
in 4. 2 Alph.).</p><lb/>
          <p>§. 16. Der Je&#x017F;uit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paulus Guldinus</hi></hi> hat in<lb/>
&#x017F;einem Wercke <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de Centro gravitatis</hi></hi> eine<lb/>
neue Methode angewie&#x017F;en/ den Jnhalt der<lb/>
Figuren und Co&#x0364;rper zu finden/ welche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">De-<lb/>
chales</hi></hi> in &#x017F;einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mundo Mathematio</hi> (Tom.<lb/>
2. lib. 11. Geom. pract. f. 124 &amp; &#x017F;qq.)</hi> den<lb/>
Anfa&#x0364;ngern gar deutlich vortra&#x0364;get. Des<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Guldini</hi></hi> Werck i&#x017F;t in 4. Bu&#x0364;cher eingetheilet/<lb/>
welche alle zu Wien <hi rendition="#aq">in fol.</hi> gedruckt worden/<lb/>
das er&#x017F;te 1635 (4. Alph. 21 Bog.) das andere/<lb/>
dritte und vierdte 1640 (4 Alph. 14 Bog.) Bey<lb/>
dem er&#x017F;ten Buche i&#x017F;t mit angeha&#x0364;nget <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Di&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
tatio Phy&#x017F;ico-Mathematica de Motu rerum<lb/>
ex mutatione centri gravitatis ip&#x017F;ius pro-<lb/>
veniente</hi>.</hi> Uberdie&#x017F;es findet ihr einen gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Anhang/ darinnen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabulæ numerorum<lb/>
quadratorum &amp;</hi> C<hi rendition="#i">uborum decies mil-<lb/>
lium</hi></hi> enthalten/ und ihre Ausrechnung wie<lb/>
auch ihr Gebrauch deutlich angewie&#x017F;en wird.<lb/>
Es hat aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Guldinus</hi></hi> &#x017F;eine Methode nur auf<lb/>
die Co&#x0364;rper und Figuren <hi rendition="#aq">applicir</hi>et/ deren<lb/>
Ausme&#x017F;&#x017F;ung aus dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Euclide, Archimede</hi></hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Keplern</hi> &#x017F;chon vorhin bekandt war.</p><lb/>
          <p>§. 17. Die Lehre von den krummen Li-<lb/>
nien hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I&#x017F;aacus Barrow</hi></hi> in &#x017F;einen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lectioni-<lb/>
bus Geometricis</hi></hi> &#x017F;ehr erweitert/ und viele Ei-<lb/>
gen&#x017F;chaften/ die vorhin nur von einigen Linien<lb/>
erwie&#x017F;en worden/ u&#x0364;berhaupt von allen er-<lb/>
wie&#x017F;en. Es &#x017F;ind &#x017F;elbige zugleich mit &#x017F;einen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Le-</hi></hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[395/0429] von den Mathem. Schrifften. bus de Cycloide & cochlea (Florentiæ 1644 in 4. 2 Alph.). §. 16. Der Jeſuit Paulus Guldinus hat in ſeinem Wercke de Centro gravitatis eine neue Methode angewieſen/ den Jnhalt der Figuren und Coͤrper zu finden/ welche De- chales in ſeinem Mundo Mathematio (Tom. 2. lib. 11. Geom. pract. f. 124 & ſqq.) den Anfaͤngern gar deutlich vortraͤget. Des Guldini Werck iſt in 4. Buͤcher eingetheilet/ welche alle zu Wien in fol. gedruckt worden/ das erſte 1635 (4. Alph. 21 Bog.) das andere/ dritte und vierdte 1640 (4 Alph. 14 Bog.) Bey dem erſten Buche iſt mit angehaͤnget Diſſer- tatio Phyſico-Mathematica de Motu rerum ex mutatione centri gravitatis ipſius pro- veniente. Uberdieſes findet ihr einen groſſen Anhang/ darinnen Tabulæ numerorum quadratorum & Cuborum decies mil- lium enthalten/ und ihre Ausrechnung wie auch ihr Gebrauch deutlich angewieſen wird. Es hat aber Guldinus ſeine Methode nur auf die Coͤrper und Figuren appliciret/ deren Ausmeſſung aus dem Euclide, Archimede und Keplern ſchon vorhin bekandt war. §. 17. Die Lehre von den krummen Li- nien hat Iſaacus Barrow in ſeinen Lectioni- bus Geometricis ſehr erweitert/ und viele Ei- genſchaften/ die vorhin nur von einigen Linien erwieſen worden/ uͤberhaupt von allen er- wieſen. Es ſind ſelbige zugleich mit ſeinen Le-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/429
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710. , S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/429>, abgerufen am 31.10.2024.