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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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ging es eben so. Aber nun rief der Märterer mit
wehmüthiger Miene aus: Ach, Herr Prediger, hö-
ren Sie auf, hören Sie auf, die Familie ist mir
doch zu groß; wir wollen es lieber beim Alten lassen.

Der billige Zahnarzt.

Ein Landmann kam zu einem herumziehenden
Zahnarzt, um sich einen Zahn ausnehmen zu las-
sen. Unglücklicher Weise faßte der Künstler zwei für
einen, besänftigte aber auf der Stelle seinen aufge-
brachten Patienten durch die Versicherung, daß er sich
doch nur für einen bezahlen lassen wolle.

Der Magister convivii.

Bei einem Trinkgelage ergriff der Magister con-
vivii,
ehe man die Gläser noch füllte, eine volle
Weinflasche, und gebot seinen Gefährten, alles nach-
zuahmen, was er ihnen zeigen würde. Er machte
darauf alle nur erdenklichen Manual-Operationen,
drehte die Flasche bald nach oben, bald nach unten,
legte sie um, richtete sie wieder auf, schwenkte sie
trotz dem gewandtesten Fahnenträger oder Tam-
bourmajor um und über dem Kopfe u. s. w. La-
chend wurde ihm alles nachgemacht, bis man ihn



ging es eben ſo. Aber nun rief der Märterer mit
wehmüthiger Miene aus: Ach, Herr Prediger, hö-
ren Sie auf, hören Sie auf, die Familie iſt mir
doch zu groß; wir wollen es lieber beim Alten laſſen.

Der billige Zahnarzt.

Ein Landmann kam zu einem herumziehenden
Zahnarzt, um ſich einen Zahn ausnehmen zu laſ-
ſen. Unglücklicher Weiſe faßte der Künſtler zwei für
einen, beſänftigte aber auf der Stelle ſeinen aufge-
brachten Patienten durch die Verſicherung, daß er ſich
doch nur für einen bezahlen laſſen wolle.

Der Magister convivii.

Bei einem Trinkgelage ergriff der Magister con-
vivii,
ehe man die Gläſer noch füllte, eine volle
Weinflaſche, und gebot ſeinen Gefährten, alles nach-
zuahmen, was er ihnen zeigen würde. Er machte
darauf alle nur erdenklichen Manual-Operationen,
drehte die Flaſche bald nach oben, bald nach unten,
legte ſie um, richtete ſie wieder auf, ſchwenkte ſie
trotz dem gewandteſten Fahnenträger oder Tam-
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chend wurde ihm alles nachgemacht, bis man ihn

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[8/0024] ging es eben ſo. Aber nun rief der Märterer mit wehmüthiger Miene aus: Ach, Herr Prediger, hö- ren Sie auf, hören Sie auf, die Familie iſt mir doch zu groß; wir wollen es lieber beim Alten laſſen. Der billige Zahnarzt. Ein Landmann kam zu einem herumziehenden Zahnarzt, um ſich einen Zahn ausnehmen zu laſ- ſen. Unglücklicher Weiſe faßte der Künſtler zwei für einen, beſänftigte aber auf der Stelle ſeinen aufge- brachten Patienten durch die Verſicherung, daß er ſich doch nur für einen bezahlen laſſen wolle. Der Magister convivii. Bei einem Trinkgelage ergriff der Magister con- vivii, ehe man die Gläſer noch füllte, eine volle Weinflaſche, und gebot ſeinen Gefährten, alles nach- zuahmen, was er ihnen zeigen würde. Er machte darauf alle nur erdenklichen Manual-Operationen, drehte die Flaſche bald nach oben, bald nach unten, legte ſie um, richtete ſie wieder auf, ſchwenkte ſie trotz dem gewandteſten Fahnenträger oder Tam- bourmajor um und über dem Kopfe u. ſ. w. La- chend wurde ihm alles nachgemacht, bis man ihn

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/24>, abgerufen am 21.11.2024.