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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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im vorigen Jahrhunderte beliebter Dichter ab-
stammte. Einige Glieder dieser Familie traten spä-
ter zur christlichen Religion über. Ein Witzling
nahm davon Gelegenheit, zu äußern: Wie sich
doch die Zeiten geändert haben, ehemals taufte man
die Milch, jetzt tauft man die Kühe selbst.

Replik und Gegenreplik.

Eine ähnliche Anekdote, die vielleicht die Mut-
ter oder die Tochter der vorhergehenden seyn mag,
ist folgende:

Ein israelitischer Gelehrter kehrte auf einem Spa-
ziergange mit einem christlichen gelehrten Freunde an
einem öffentlichen Ort ein, und ließ sich Kaffee rei-
chen. Der Christ machte die Bemerkung, daß die
Milch zum Kaffee sehr getauft sey. Ei, ei, mein
Freund, erinnerte ihn sein Begleiter, wie kann man
ein so heiliges Wort also mißbrauchen. -- Nun,
erwiederte der Christ, wenn von Dukaten die Rede
wäre, so würde ich sagen, sie seyen beschnitten!

Die witzige Jüdinn.

Eine jüdische sehr witzige Dame ging in Beglei-
tung eines christlichen Freundes, eines Professors,
auf einer Promenade spazieren. Der Professor ward

von



im vorigen Jahrhunderte beliebter Dichter ab-
ſtammte. Einige Glieder dieſer Familie traten ſpä-
ter zur chriſtlichen Religion über. Ein Witzling
nahm davon Gelegenheit, zu äußern: Wie ſich
doch die Zeiten geändert haben, ehemals taufte man
die Milch, jetzt tauft man die Kühe ſelbſt.

Replik und Gegenreplik.

Eine ähnliche Anekdote, die vielleicht die Mut-
ter oder die Tochter der vorhergehenden ſeyn mag,
iſt folgende:

Ein iſraelitiſcher Gelehrter kehrte auf einem Spa-
ziergange mit einem chriſtlichen gelehrten Freunde an
einem öffentlichen Ort ein, und ließ ſich Kaffee rei-
chen. Der Chriſt machte die Bemerkung, daß die
Milch zum Kaffee ſehr getauft ſey. Ei, ei, mein
Freund, erinnerte ihn ſein Begleiter, wie kann man
ein ſo heiliges Wort alſo mißbrauchen. — Nun,
erwiederte der Chriſt, wenn von Dukaten die Rede
wäre, ſo würde ich ſagen, ſie ſeyen beſchnitten!

Die witzige Juͤdinn.

Eine jüdiſche ſehr witzige Dame ging in Beglei-
tung eines chriſtlichen Freundes, eines Profeſſors,
auf einer Promenade ſpazieren. Der Profeſſor ward

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[32/0048] im vorigen Jahrhunderte beliebter Dichter ab- ſtammte. Einige Glieder dieſer Familie traten ſpä- ter zur chriſtlichen Religion über. Ein Witzling nahm davon Gelegenheit, zu äußern: Wie ſich doch die Zeiten geändert haben, ehemals taufte man die Milch, jetzt tauft man die Kühe ſelbſt. Replik und Gegenreplik. Eine ähnliche Anekdote, die vielleicht die Mut- ter oder die Tochter der vorhergehenden ſeyn mag, iſt folgende: Ein iſraelitiſcher Gelehrter kehrte auf einem Spa- ziergange mit einem chriſtlichen gelehrten Freunde an einem öffentlichen Ort ein, und ließ ſich Kaffee rei- chen. Der Chriſt machte die Bemerkung, daß die Milch zum Kaffee ſehr getauft ſey. Ei, ei, mein Freund, erinnerte ihn ſein Begleiter, wie kann man ein ſo heiliges Wort alſo mißbrauchen. — Nun, erwiederte der Chriſt, wenn von Dukaten die Rede wäre, ſo würde ich ſagen, ſie ſeyen beſchnitten! Die witzige Juͤdinn. Eine jüdiſche ſehr witzige Dame ging in Beglei- tung eines chriſtlichen Freundes, eines Profeſſors, auf einer Promenade ſpazieren. Der Profeſſor ward von

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/48>, abgerufen am 21.11.2024.