Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.Vorrede. ist; so erkennet man hieraus, wie nütz-lich diese Wissenschafft sey, und daß auch diejenigen sich darauf zu legen haben, die in ihren künftigen Bedienungen für die gemeine Wohlfahrt zu sorgen ha- ben. Jch setze mit Fleiß darzu, daß dieses von der Metaphysick zu verste- hen sey, wie ich sie abgehandelt: denn ich leugne nicht, daß in dieser Wissen- schafft bisher lauter Finsternis gewe- sen, und also ihre Finsternis in den ü- brigen kein Licht hat anzünden können. Wer demnach die in gegenwärtigem Tractate vorgetragene Wahrheiten wil begreiffen, der muß zuerst meine Gedancken von GOtt, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt und nach diesem die von der Menschen Thun und Lassen reiflich erwegen, wie es die Regeln er- fordern, die ich zu dem Ende in den Gedancken von den Kräfften des mensch- lichen
Vorrede. iſt; ſo erkennet man hieraus, wie nuͤtz-lich dieſe Wiſſenſchafft ſey, und daß auch diejenigen ſich darauf zu legen haben, die in ihren kuͤnftigen Bedienungen fuͤr die gemeine Wohlfahrt zu ſorgen ha- ben. Jch ſetze mit Fleiß darzu, daß dieſes von der Metaphyſick zu verſte- hen ſey, wie ich ſie abgehandelt: denn ich leugne nicht, daß in dieſer Wiſſen- ſchafft bisher lauter Finſternis gewe- ſen, und alſo ihre Finſternis in den uͤ- brigen kein Licht hat anzuͤnden koͤnnen. Wer demnach die in gegenwaͤrtigem Tractate vorgetragene Wahrheiten wil begreiffen, der muß zuerſt meine Gedancken von GOtt, der Welt und der Seele des Menſchen, auch allen Dingen uͤberhaupt und nach dieſem die von der Menſchen Thun und Laſſen reiflich erwegen, wie es die Regeln er- fordern, die ich zu dem Ende in den Gedancken von den Kraͤfften des menſch- lichen
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Vorrede.
iſt; ſo erkennet man hieraus, wie nuͤtz-
lich dieſe Wiſſenſchafft ſey, und daß auch
diejenigen ſich darauf zu legen haben,
die in ihren kuͤnftigen Bedienungen fuͤr
die gemeine Wohlfahrt zu ſorgen ha-
ben. Jch ſetze mit Fleiß darzu, daß
dieſes von der Metaphyſick zu verſte-
hen ſey, wie ich ſie abgehandelt: denn
ich leugne nicht, daß in dieſer Wiſſen-
ſchafft bisher lauter Finſternis gewe-
ſen, und alſo ihre Finſternis in den uͤ-
brigen kein Licht hat anzuͤnden koͤnnen.
Wer demnach die in gegenwaͤrtigem
Tractate vorgetragene Wahrheiten
wil begreiffen, der muß zuerſt meine
Gedancken von GOtt, der Welt und
der Seele des Menſchen, auch allen
Dingen uͤberhaupt und nach dieſem die
von der Menſchen Thun und Laſſen
reiflich erwegen, wie es die Regeln er-
fordern, die ich zu dem Ende in den
Gedancken von den Kraͤfften des menſch-
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