Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.der hohen Landes-Obrigkeit. der und Holtzungen, auch der Viehzucht,Jägereyen und Fischereyen u. s. w. dem Mangel, wo nicht gantz, doch in etwas könne abgeholffen werden. Zeigen sich ei- nige Wege zur Besserung, so müssen deß- wegen Befehle an diejenigen Unter-Obrig- keiten geschehen, welche gehalten sind zu Stande zubringen, was von der hohen Landes-Obrigkeit zur gemeinen Wohlfarth ersprießlich befunden wird, ja daß sie an allen Orten davor sorgen, wie diesen heil- samen Anstalten nachgelebet werde. Hie- her gehöret, daß die Bauren auf den Dörf- fern nicht allein ihre bey den Häusern be- findliche Gäxten mit fruchtbahren Bäu- men besetzen, sondern auch dergleichen auf den Wiesen und wo sich sonst ein beque- mer Ort dazu findet, pflantzen, und die einmahl gepflantzeten wohl warten sollen. Hieher gehören die Verordnungen, daß die unfruchtbahren Plätze, so viel als angehen wil, zu fruchtbahren Aeckern ge- macht; auch, wo man Mangel an Wie- sen hat und es demnach an Futter für das Viehe fehlet, einige absonderlich von dem Dorffe weit entlegene oder sonst nicht wohl zu gebrauchende Aecker, zu Erzeu- gung des Futters für das Viehe angewendet werden. Es gehören hieher die Verordnun- gen, daß man kleine Fische, die mit grösserem Vortheil können gebraucht wer- den,
der hohen Landes-Obrigkeit. der und Holtzungen, auch der Viehzucht,Jaͤgereyen und Fiſchereyen u. ſ. w. dem Mangel, wo nicht gantz, doch in etwas koͤnne abgeholffen werden. Zeigen ſich ei- nige Wege zur Beſſerung, ſo muͤſſen deß- wegen Befehle an diejenigen Unter-Obrig- keiten geſchehen, welche gehalten ſind zu Stande zubringen, was von der hohen Landes-Obrigkeit zur gemeinen Wohlfarth erſprießlich befunden wird, ja daß ſie an allen Orten davor ſorgen, wie dieſen heil- ſamen Anſtalten nachgelebet werde. Hie- her gehoͤret, daß die Bauren auf den Doͤrf- fern nicht allein ihre bey den Haͤuſern be- findliche Gaͤxten mit fruchtbahren Baͤu- men beſetzen, ſondern auch dergleichen auf den Wieſen und wo ſich ſonſt ein beque- mer Ort dazu findet, pflantzen, und die einmahl gepflantzeten wohl warten ſollen. Hieher gehoͤren die Verordnungen, daß die unfruchtbahren Plaͤtze, ſo viel als angehen wil, zu fruchtbahren Aeckern ge- macht; auch, wo man Mangel an Wie- ſen hat und es demnach an Futter fuͤr das Viehe fehlet, einige abſonderlich von dem Dorffe weit entlegene oder ſonſt nicht wohl zu gebrauchende Aecker, zu Erzeu- gung des Futters fuͤr das Viehe angewendet werden. Es gehoͤren hieher die Verordnun- gen, daß man kleine Fiſche, die mit groͤſſerem Vortheil koͤnnen gebraucht wer- den,
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Jaͤgereyen und Fiſchereyen u. ſ. w. dem
Mangel, wo nicht gantz, doch in etwas
koͤnne abgeholffen werden. Zeigen ſich ei-
nige Wege zur Beſſerung, ſo muͤſſen deß-
wegen Befehle an diejenigen Unter-Obrig-
keiten geſchehen, welche gehalten ſind zu
Stande zubringen, was von der hohen
Landes-Obrigkeit zur gemeinen Wohlfarth
erſprießlich befunden wird, ja daß ſie an
allen Orten davor ſorgen, wie dieſen heil-
ſamen Anſtalten nachgelebet werde. Hie-
her gehoͤret, daß die Bauren auf den Doͤrf-
fern nicht allein ihre bey den Haͤuſern be-
findliche Gaͤxten mit fruchtbahren Baͤu-
men beſetzen, ſondern auch dergleichen auf
den Wieſen und wo ſich ſonſt ein beque-
mer Ort dazu findet, pflantzen, und die
einmahl gepflantzeten wohl warten ſollen.
Hieher gehoͤren die Verordnungen, daß
die unfruchtbahren Plaͤtze, ſo viel als
angehen wil, zu fruchtbahren Aeckern ge-
macht; auch, wo man Mangel an Wie-
ſen hat und es demnach an Futter fuͤr
das Viehe fehlet, einige abſonderlich von
dem Dorffe weit entlegene oder ſonſt nicht
wohl zu gebrauchende Aecker, zu Erzeu-
gung des Futters fuͤr das Viehe angewendet
werden. Es gehoͤren hieher die Verordnun-
gen, daß man kleine Fiſche, die mit
groͤſſerem Vortheil koͤnnen gebraucht wer-
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