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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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Cap. II. Von der Sonne.
folgends kein elementarisches Feuer seyn
(§. 33). Ja weil bald Ausdünstungen
aufsteigen, bald wieder zurücke fallen (§.
115); so müssen allerhand Veränderun-
gen in dem Sonnen-Cörper vorgehen.
Was es aber für Veränderungen sind, läs-
set sich nicht umständlicher ausführen.

Daß sie
sich um
ihre Are beweget.
§. 117.

Die Sonnen-Flecken bewegen
sich von Morgen gegen Abend durch die
Sonne durch. Nachdem sie in dem A-
bend-Rande verschwinden, bleiben sie eine
Zeitlang unsichtbahr und kommen so dann
im Morgen-Rande wieder hervor. Sie
bleiben fast eben so viel Zeit hinter der Son-
ne, als sie zubringen, ehe sie von der Seite,
die wir sehen, die Sonne durchwandern.
Z. E. Kirch hat gefunden, daß der Flecken,
welcher so lange daurete (§. 114), 12 Tage
in der Sonne zu sehen war, 15 Tage aber
hinter ihr verborgen lag. Da nun der-
gleichen ordentliche Bewegung in den Fle-
cken vor sich nicht wohl stat finden kan (§.
115), massen doch bestaUndig der völlige Lauf
um die Sonne in 27 bis 28 Tagen zu Ende
gebracht wird, so hat schon der erste Obser-
vator Fabricius
a geschlossen, daß sich
die Sonne von Abend gegen Morgen umb
ihre Axe beweget und zwar innerhalb 27

bis
a in Narratione de maculis p. D3. a

Cap. II. Von der Sonne.
folgends kein elementariſches Feuer ſeyn
(§. 33). Ja weil bald Ausduͤnſtungen
aufſteigen, bald wieder zuruͤcke fallen (§.
115); ſo muͤſſen allerhand Veraͤnderun-
gen in dem Sonnen-Coͤrper vorgehen.
Was es aber fuͤr Veraͤnderungen ſind, laͤſ-
ſet ſich nicht umſtaͤndlicher ausfuͤhren.

Daß ſie
ſich um
ihre Are⃒ beweget.
§. 117.

Die Sonnen-Flecken bewegen
ſich von Morgen gegen Abend durch die
Sonne durch. Nachdem ſie in dem A-
bend-Rande verſchwinden, bleiben ⃒ſie eine
Zeitlang unſichtbahr und kommen ſo dann
im Morgen-Rande wieder hervor. Sie
bleiben faſt eben ſo viel Zeit hinter der Son-
ne, als ſie zubringen, ehe ſie von der Seite,
die wir ſehen, die Sonne durchwandern.
Z. E. Kirch hat gefunden, daß der Flecken,
welcher ſo lange daurete (§. 114), 12 Tage
in der Sonne zu ſehen war, 15 Tage aber
hinter ihr verborgen lag. Da nun der-
gleichen ordentliche Bewegung in den Fle-
cken vor ſich nicht wohl ſtat finden kan (§.
115), maſſen doch beſtaŬndig der voͤllige Lauf
um die Sonne in 27 bis 28 Tagen zu Ende
gebracht wird, ſo hat ſchon der erſte Obſer-
vator Fabricius
a geſchloſſen, daß ſich
die Sonne von Abend gegen Morgen umb
ihre Axe beweget und zwar innerhalb 27

bis
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[174/0210] Cap. II. Von der Sonne. folgends kein elementariſches Feuer ſeyn (§. 33). Ja weil bald Ausduͤnſtungen aufſteigen, bald wieder zuruͤcke fallen (§. 115); ſo muͤſſen allerhand Veraͤnderun- gen in dem Sonnen-Coͤrper vorgehen. Was es aber fuͤr Veraͤnderungen ſind, laͤſ- ſet ſich nicht umſtaͤndlicher ausfuͤhren. §. 117. Die Sonnen-Flecken bewegen ſich von Morgen gegen Abend durch die Sonne durch. Nachdem ſie in dem A- bend-Rande verſchwinden, bleiben ⃒ſie eine Zeitlang unſichtbahr und kommen ſo dann im Morgen-Rande wieder hervor. Sie bleiben faſt eben ſo viel Zeit hinter der Son- ne, als ſie zubringen, ehe ſie von der Seite, die wir ſehen, die Sonne durchwandern. Z. E. Kirch hat gefunden, daß der Flecken, welcher ſo lange daurete (§. 114), 12 Tage in der Sonne zu ſehen war, 15 Tage aber hinter ihr verborgen lag. Da nun der- gleichen ordentliche Bewegung in den Fle- cken vor ſich nicht wohl ſtat finden kan (§. 115), maſſen doch beſtaŬndig der voͤllige Lauf um die Sonne in 27 bis 28 Tagen zu Ende gebracht wird, ſo hat ſchon der erſte Obſer- vator Fabricius a geſchloſſen, daß ſich die Sonne von Abend gegen Morgen umb ihre Axe beweget und zwar innerhalb 27 bis a in Narratione de maculis p. D3. a

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/210>, abgerufen am 21.11.2024.