Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.Cap. III. Von dem Winde. Dienstag genennet. Und wir werden künff-tig bey der Witterung sehen, was die Win- de zu verschiedenen Jahres Zeiten beytra- gen. §. 215. Ein Wind bläset immer stärckerWoher mer T 5
Cap. III. Von dem Winde. Dienſtag genennet. Und wir werden kuͤnff-tig bey der Witterung ſehen, was die Win- de zu verſchiedenen Jahres Zeiten beytra- gen. §. 215. Ein Wind blaͤſet immer ſtaͤrckerWoher mer T 5
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Cap. III. Von dem Winde.
Dienſtag genennet. Und wir werden kuͤnff-
tig bey der Witterung ſehen, was die Win-
de zu verſchiedenen Jahres Zeiten beytra-
gen.
§. 215. Ein Wind blaͤſet immer ſtaͤrcker
als der andere und unterweilen ſind die
Winde ſo ſtarck, daß ſie auch die Baͤume
in den Waͤldern mit ihren Wurtzeln her-
aus reiſſen und umwerffen, auch ſonſt an
Gebaͤuden und anderen Sachen vielen
Schaden thun. Der Wind iſt eine Be-
wegung der Lufft (§. 205). Wenn er dem-
nach eine groſſe Krafft erhalten ſoll, ſo muß
er ſich geſchwinde bewegen (§. 656.
Met.). Und man ſpuͤret auch die Ge-
ſchwindigkeit der Bewegung aus leichten
Sachen, die man zur Zeit, wenn er ſtuͤrmet,
in die Lufft fahren laͤſſet. Wollte man auf
Jnſtrumente und Machinen bedacht ſeyn
dadurch man die Geſchwindigkeit des
Windes genau abmeſſen koͤnnte; ſo wuͤrde
man es noch deutlicher erſehen. Die Lufft
beweget ſich aus einem Orte in den andern
mit deſto groͤſſerer Geſchwindigkeit, je
groͤſſer der Unterſcheid ihrer ausdehnenden
Krafft oder Schweere iſt (§. 75. 76 T. II. Ex-
per.). Derowegen entſtehen Sturm-
winde, wenn dieſer Unterſcheid in benach-
bahrten Laͤndern ſehr groß iſt. Und hier-
aus verſtehet man uͤberhaupt, warumb im-
mer
Woher
Sturm-
winde
kommen.
T 5
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