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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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und andern Lufft-Erscheinungen.
den Regenbogen sehen können, keine sehen; son-het, kei-
nen se-
hen.

dern wenn sie einen sehen, so erblicken sie ihn
in der Ferne, und nicht bey sich. Man kan es
auch durch den Versuch ausmachen, den
ich von dem Regen-Bogen (§. 171. T. II.
Exper.
) erkläret, wodurch man auch alles
übrige, was von diesem Lufft-Zeichen ob-
serviret wird, in Erfahrung bringen kan.

§. 296.

Weil das Auge zwischen derWarumb
wir kei-
nen Re-
gen-Bo-
gen gegen
Mittage
sehen.

Sonne und dem Regen-Bogen stehen muß,
wenn wir ihn sehen sollen (§. 292), die Son-
ne aber niemahl in unseren Ländern gegen
Mitternacht über dem Horizont erhaben
ist; so kan auch bey uns niemahls ein Re-
gen-Bogen in Süden gesehen werden.

§. 297.

Wiederum da der Regen-Bo-Warumb
in kaltem
Wetter,
kein Re-
gen-Bo-
gen gese-
hen wird.

gen durch die Refraction und Reflexion in
den Regen-Tropffen erzeuget wird, (§. 291),
im Winter aber, wenn es kalt ist, die
Dünste gefroren sind, und es an stat
des Regens schneyet (§. 281); so ist auch
nicht möglich, daß ein Regen-Bogen erschei-
nen kan. Unterdessen weil es unterweilen
auch bey uns im Winter so warm ist, daß
es regnet; so ist es auch wohl möglich, daß
wir bey solchem Zustande der Lufft auch im
Winter einen Regen-Bogen sehen können.
Gleichwie aber dieses zufällig ist, so geschie-
het es auch zufälliger Weise, daß wir des
Winters einen Regen-Bogen erblicken.

§. 298.

und andern Lufft-Erſcheinungen.
den Regenbogen ſehen koͤñen, keine ſehen; ſon-het, kei-
nen ſe-
hen.

dern wenn ſie einen ſehen, ſo erblicken ſie ihn
in der Ferne, und nicht bey ſich. Man kan es
auch durch den Verſuch ausmachen, den
ich von dem Regen-Bogen (§. 171. T. II.
Exper.
) erklaͤret, wodurch man auch alles
uͤbrige, was von dieſem Lufft-Zeichen ob-
ſerviret wird, in Erfahrung bringen kan.

§. 296.

Weil das Auge zwiſchen derWarumb
wir kei-
nen Re-
gen-Bo-
gen gegen
Mittage
ſehen.

Sonne und dem Regen-Bogen ſtehen muß,
wenn wir ihn ſehen ſollen (§. 292), die Son-
ne aber niemahl in unſeren Laͤndern gegen
Mitternacht uͤber dem Horizont erhaben
iſt; ſo kan auch bey uns niemahls ein Re-
gen-Bogen in Suͤden geſehen werden.

§. 297.

Wiederum da der Regen-Bo-Warumb
in kaltem
Wetter,
kein Re-
gen-Bo-
gen geſe-
hen wird.

gen durch die Refraction und Reflexion in
den Regen-Tropffen erzeuget wird, (§. 291),
im Winter aber, wenn es kalt iſt, die
Duͤnſte gefroren ſind, und es an ſtat
des Regens ſchneyet (§. 281); ſo iſt auch
nicht moͤglich, daß ein Regen-Bogen erſchei-
nen kan. Unterdeſſen weil es unterweilen
auch bey uns im Winter ſo warm iſt, daß
es regnet; ſo iſt es auch wohl moͤglich, daß
wir bey ſolchem Zuſtande der Lufft auch im
Winter einen Regen-Bogen ſehen koͤnnen.
Gleichwie aber dieſes zufaͤllig iſt, ſo geſchie-
het es auch zufaͤlliger Weiſe, daß wir des
Winters einen Regen-Bogen erblicken.

§. 298.
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[397/0433] und andern Lufft-Erſcheinungen. den Regenbogen ſehen koͤñen, keine ſehen; ſon- dern wenn ſie einen ſehen, ſo erblicken ſie ihn in der Ferne, und nicht bey ſich. Man kan es auch durch den Verſuch ausmachen, den ich von dem Regen-Bogen (§. 171. T. II. Exper.) erklaͤret, wodurch man auch alles uͤbrige, was von dieſem Lufft-Zeichen ob- ſerviret wird, in Erfahrung bringen kan. het, kei- nen ſe- hen. §. 296. Weil das Auge zwiſchen der Sonne und dem Regen-Bogen ſtehen muß, wenn wir ihn ſehen ſollen (§. 292), die Son- ne aber niemahl in unſeren Laͤndern gegen Mitternacht uͤber dem Horizont erhaben iſt; ſo kan auch bey uns niemahls ein Re- gen-Bogen in Suͤden geſehen werden. Warumb wir kei- nen Re- gen-Bo- gen gegen Mittage ſehen. §. 297. Wiederum da der Regen-Bo- gen durch die Refraction und Reflexion in den Regen-Tropffen erzeuget wird, (§. 291), im Winter aber, wenn es kalt iſt, die Duͤnſte gefroren ſind, und es an ſtat des Regens ſchneyet (§. 281); ſo iſt auch nicht moͤglich, daß ein Regen-Bogen erſchei- nen kan. Unterdeſſen weil es unterweilen auch bey uns im Winter ſo warm iſt, daß es regnet; ſo iſt es auch wohl moͤglich, daß wir bey ſolchem Zuſtande der Lufft auch im Winter einen Regen-Bogen ſehen koͤnnen. Gleichwie aber dieſes zufaͤllig iſt, ſo geſchie- het es auch zufaͤlliger Weiſe, daß wir des Winters einen Regen-Bogen erblicken. Warumb in kaltem Wetter, kein Re- gen-Bo- gen geſe- hen wird. §. 298.

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/433>, abgerufen am 22.11.2024.