Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

Bild:
<< vorherige Seite

der Menschen und Thiere.
es von der äusseren Lufft bis an den Schlund
hinein gedruckt. Und ist nicht nöthig, daß
sie es an sich ziehen. Mit einer wenigen
Veränderung lässet sich auch begreiffen, wie
die Hunde das Wasser mit der Zunge
schlürffen.

§. 411.

Der Magen bestehet aus ebenWie die
Speise
im Ma-
gen ver-
dauet
wird.

den Häuten, daraus der Schlund zusam-
men gesetzet ist, als mit dessen linckem Mun-
de er zusammen hanget: nur ist die Lage der
fleischigen Fasern in der fleischigen Haut
merckwürdig. Die inneren gegen der
Höhle des Magens zu gehen etwas schräge
herunter; die äusseren hingegen im Cir-
cul herum und schneiden die in der äusseren
Haut, welche gerade herunter gehen recht-
wincklicht. Durch dieselben ist der Magen
zu allerhand Bewegungen aufgelegt, die
wir bald mit mehrerem, eine jede an ihrem
gehörigen Orte, erklären werden. Die
Drüsen, welche in der inneren zottigen
Haut von der äusseren Seite häuffig anzu-
treffen, geben dem Magen einen Safft, den
man den Magen-Drüsen-Safft oder
auch schlechterdinges den Magen-Safft
nennen kan. Du Hamel (a) mercket an, daß,
wenn man einen Hund oder ein anderes
Thier, zwey bis drey Tage hungern läst

und
(a) In Philos. Vet. & Nova Tom. Phys.
part. 3. Tract. 3. dissert. 1. c. 2. p. m.
236.

der Menſchen und Thiere.
es von der aͤuſſeren Lufft bis an den Schlund
hinein gedruckt. Und iſt nicht noͤthig, daß
ſie es an ſich ziehen. Mit einer wenigen
Veraͤnderung laͤſſet ſich auch begreiffen, wie
die Hunde das Waſſer mit der Zunge
ſchluͤrffen.

§. 411.

Der Magen beſtehet aus ebenWie die
Speiſe
im Ma-
gen ver-
dauet
wird.

den Haͤuten, daraus der Schlund zuſam-
men geſetzet iſt, als mit deſſen linckem Mun-
de er zuſammen hanget: nur iſt die Lage der
fleiſchigen Faſern in der fleiſchigen Haut
merckwuͤrdig. Die inneren gegen der
Hoͤhle des Magens zu gehen etwas ſchraͤge
herunter; die aͤuſſeren hingegen im Cir-
cul herum und ſchneiden die in der aͤuſſeren
Haut, welche gerade herunter gehen recht-
wincklicht. Durch dieſelben iſt der Magen
zu allerhand Bewegungen aufgelegt, die
wir bald mit mehrerem, eine jede an ihrem
gehoͤrigen Orte, erklaͤren werden. Die
Druͤſen, welche in der inneren zottigen
Haut von der aͤuſſeren Seite haͤuffig anzu-
treffen, geben dem Magen einen Safft, den
man den Magen-Druͤſen-Safft oder
auch ſchlechterdinges den Magen-Safft
nennen kan. Du Hamel (a) mercket an, daß,
wenn man einen Hund oder ein anderes
Thier, zwey bis drey Tage hungern laͤſt

und
(a) In Philoſ. Vet. & Nova Tom. Phyſ.
part. 3. Tract. 3. diſſert. 1. c. 2. p. m.
236.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0689" n="653"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Men&#x017F;chen und Thiere.</hi></fw><lb/>
es von der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Lufft bis an den Schlund<lb/>
hinein gedruckt. Und i&#x017F;t nicht no&#x0364;thig, daß<lb/>
&#x017F;ie es an &#x017F;ich ziehen. Mit einer wenigen<lb/>
Vera&#x0364;nderung la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich auch begreiffen, wie<lb/>
die Hunde das Wa&#x017F;&#x017F;er mit der Zunge<lb/>
&#x017F;chlu&#x0364;rffen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 411.</head>
              <p>Der Magen be&#x017F;tehet aus eben<note place="right">Wie die<lb/>
Spei&#x017F;e<lb/>
im Ma-<lb/>
gen ver-<lb/>
dauet<lb/>
wird.</note><lb/>
den Ha&#x0364;uten, daraus der Schlund zu&#x017F;am-<lb/>
men ge&#x017F;etzet i&#x017F;t, als mit de&#x017F;&#x017F;en linckem Mun-<lb/>
de er zu&#x017F;ammen hanget: nur i&#x017F;t die Lage der<lb/>
flei&#x017F;chigen Fa&#x017F;ern in der flei&#x017F;chigen Haut<lb/>
merckwu&#x0364;rdig. Die inneren gegen der<lb/>
Ho&#x0364;hle des Magens zu gehen etwas &#x017F;chra&#x0364;ge<lb/>
herunter; die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren hingegen im Cir-<lb/>
cul herum und &#x017F;chneiden die in der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren<lb/>
Haut, welche gerade herunter gehen recht-<lb/>
wincklicht. Durch die&#x017F;elben i&#x017F;t der Magen<lb/>
zu allerhand Bewegungen aufgelegt, die<lb/>
wir bald mit mehrerem, eine jede an ihrem<lb/>
geho&#x0364;rigen Orte, erkla&#x0364;ren werden. Die<lb/>
Dru&#x0364;&#x017F;en, welche in der inneren zottigen<lb/>
Haut von der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Seite ha&#x0364;uffig anzu-<lb/>
treffen, geben dem Magen einen Safft, den<lb/>
man den <hi rendition="#fr">Magen-Dru&#x0364;&#x017F;en-Safft</hi> oder<lb/>
auch &#x017F;chlechterdinges den <hi rendition="#fr">Magen-Safft</hi><lb/>
nennen kan. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Du Hamel</hi></hi> <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">In Philo&#x017F;. Vet. &amp; Nova Tom. Phy&#x017F;.<lb/>
part. 3. Tract. 3. di&#x017F;&#x017F;ert. 1. c. 2. p. m.</hi> 236.</note> mercket an, daß,<lb/>
wenn man einen Hund oder ein anderes<lb/>
Thier, zwey bis drey Tage hungern la&#x0364;&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[653/0689] der Menſchen und Thiere. es von der aͤuſſeren Lufft bis an den Schlund hinein gedruckt. Und iſt nicht noͤthig, daß ſie es an ſich ziehen. Mit einer wenigen Veraͤnderung laͤſſet ſich auch begreiffen, wie die Hunde das Waſſer mit der Zunge ſchluͤrffen. §. 411. Der Magen beſtehet aus eben den Haͤuten, daraus der Schlund zuſam- men geſetzet iſt, als mit deſſen linckem Mun- de er zuſammen hanget: nur iſt die Lage der fleiſchigen Faſern in der fleiſchigen Haut merckwuͤrdig. Die inneren gegen der Hoͤhle des Magens zu gehen etwas ſchraͤge herunter; die aͤuſſeren hingegen im Cir- cul herum und ſchneiden die in der aͤuſſeren Haut, welche gerade herunter gehen recht- wincklicht. Durch dieſelben iſt der Magen zu allerhand Bewegungen aufgelegt, die wir bald mit mehrerem, eine jede an ihrem gehoͤrigen Orte, erklaͤren werden. Die Druͤſen, welche in der inneren zottigen Haut von der aͤuſſeren Seite haͤuffig anzu- treffen, geben dem Magen einen Safft, den man den Magen-Druͤſen-Safft oder auch ſchlechterdinges den Magen-Safft nennen kan. Du Hamel (a) mercket an, daß, wenn man einen Hund oder ein anderes Thier, zwey bis drey Tage hungern laͤſt und Wie die Speiſe im Ma- gen ver- dauet wird. (a) In Philoſ. Vet. & Nova Tom. Phyſ. part. 3. Tract. 3. diſſert. 1. c. 2. p. m. 236.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/689
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/689>, abgerufen am 22.11.2024.